Mitzi Tesar, eine Tochter von Alois Tesar und seiner Frau Anna, geb. Weingärtner,[1] arbeitete als junges Mädchen zunächst in der Zoohandlung ihres Vaters. Von Franz Lehár entdeckt, ließ sich die Wienerin in Schauspiel und Gesang ausbilden. Als Mitglied im Theaterchor gab sie 1927 am Stadttheater Baden ihr Bühnendebüt in Richard Heubergers Operette Der Opernball.[2] Anschließend spielte sie an Bühnen in Salzburg und Wien und war bis 1945 Mitglied der Wiener Kleinkunstbühne Simpl[3] sowie der Wiener Volksbühne (1929 bis 1938: Neues Wiener Operettentheater) in der Reinprechtsdorfer Straße 1. Nach dem Krieg setzte Mitzi Tesar ihre Theaterlaufbahn fort und schloss sich 1956 für viele Jahre der Wiener Löwinger-Bühne an.[4][5]
Vor die Kamera trat Mitzi Tesar zunächst nur als Komparsin.[6] Erst zu Beginn der 1960er Jahre wurde sie mit größeren Rollen betraut. Sie trat in diversen Operettenadaptionen auf, spielte aber auch in klassischen Fernsehfilmen (mit zumeist humorigen Inhalten). Meist war die stämmige Künstlerin auf einfache Frauen aus dem Volke abonniert: So spielte Tesar mal eine Magd und eine Köchin, mal eine Wirtsfrau und eine Putzfrau. In drei ORF-Tatort-Krimis aus Wien konnte man sie in den 1970er und 1980er Jahren ebenfalls sehen.