Nachbehandlung nach KleinertDie Nachbehandlung nach Kleinert (benannt nach Harold Earl Kleinert, US-amerikanischer Handchirurg) beschreibt das Vorgehen zur Handrehabilitation nach Beugesehnen-Verletzungen der Hand. Dabei sollen während der Heilungsphase vor allem bleibende Bewegungsdefizite und Wiederabreißen der Sehne verhindert werden. Die Nachbehandlung erfolgt in drei Phasen. Phase I, 1. – 3. WocheDie dorsale Unterarm-Gipsschiene (nach zwei Tagen Thermoplast- (siehe Foto) oder vorkonfektionierte Schiene) erfüllt folgende Bedingungen:
Der Patient kann nun die Finger aktiv strecken. Sobald er loslässt, wird der Finger durch den Gummi passiv gebeugt. Alternativ zur Nylonschlaufe kann auch eine Öse auf den Fingernagel geklebt werden. Waren auch Nerven durch die Verletzung betroffen, wird die Gipsschiene erst nach einer Woche getauscht. Die Fäden werden nach der Wundheilung in ca. 8 – 10 Tagen gezogen. Die physiotherapeutische oder ergotherapeutische Nachbehandlung beginnt spätestens am ersten postoperativen Tag mit der Aufklärung des Patienten:
Während der stationären Behandlung geht der Patient 3- bis 4-mal täglich zur Handtherapie, in der alle Gelenke von Hand und Finger unter Entlastung der Beugesehne durch den Ergotherapeuten mobilisiert werden. Eventuelle Schwellungen werden durch Manuelle Lymphdrainage reduziert. Im Anschluss an die stationäre Behandlung geht der Patient täglich bis dreimal wöchentlich zur Ergotherapie. Zusätzlich ist ein stündliches Eigentraining des Patienten notwendig, in dem er die betroffenen Finger streckt und die Streckung für einige Sekunden hält. Phase II, 4. – 5. WocheDie Schiene wird entfernt und durch eine Manschette am Handgelenk ersetzt. Diese soll den Patienten davon abhalten, aktiv zu beugen sowie das Handgelenk und die Finger gleichzeitig zu strecken. Das Handgelenk darf bei geschlossener Faust bewegt werden. Weiterhin werden alle Gelenke durch den Ergotherapeuten mobilisiert und der Patient übt stündlich. In dieser Phase beginnt die Narbenmassage und -auflockerung sowie die vorsichtige, assistive Beugung. Phase III, 6. – 12. WocheIn der 6. Woche werden Gummiband und Handgelenkmanschette entfernt. Im Verlauf dieser Phase wird die aktive Beugung immer intensiver geübt, aber die Sehnen sind noch nicht vollständig belastbar. Hinzu kommt die Eigenkräftigung mit Handtrainern sowie funktionelles Training, ebenfalls in der Ergotherapie. Bei nicht vollständigem Bewegungsausmaß in Richtung Flexion kann eine Quengelschiene zum Einsatz kommen. Komplikationen
Quellen
Einzelnachweise
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