Nikolai Iwanowitsch GneditschNikolai Iwanowitsch Gneditsch (russisch Николай Иванович Гнедич; wiss. Transliteration Nikolaj Ivanovič Gnedič; geboren 13. Februar 1784 in Poltawa, Russisches Kaiserreich, gestorben 15. Februar 1833 in Sankt Petersburg) war ein russischer Dichter und Übersetzer (Ilias von Homer). Leben und WirkenNikolai Gneditsch wurde in Poltawa als Kind einer verarmten Adelsfamilie geboren und verlor früh seine Eltern. Als Kind erkrankte er an Pocken und erblindete auf dem rechten Auge. Nach einer theologischen Ausbildung an seinem Geburtsort und in Charkow gelangte er im März 1800 nach Moskau, wo er seine Ausbildung zunächst mit dem späteren Dekabristen Juschnewski fortsetzte und sein anschließendes Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Moskau Ende 1802 abschloss. In Sankt Petersburg wurde er daraufhin Beamter im Bildungsministerium. Seit 1827 war er korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[3] Er ist der Autor einer bekannten Übersetzung der Ilias von Homer[4] und übersetzt auch Schiller, Shakespeare und Voltaire ins Russische. In seiner bei der Eröffnung der St. Petersburger Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek gehaltenen Rede Über die Gründe, die die Erfolge unserer Literatur hemmen[5] beklagte er, dass die klassischen Sprachen in Russland vernachlässigt würden.[6] Mit Werken wie dem Poem Roschdenije Gomera (Die Geburt Homers, 1816), dem Idyll Rybaki (Die Fischer, 1822) und insbesondere der Rede O nanatschenii poeta (Über die Berufung des Dichters, 1821) wurde er zum „Lehrmeister der dekabristischen Dichter[7] “. Er ist auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg begraben. Der präromantische Dichter wurde vielfach porträtiert, so auch unter den Schriftstellern und Künstlern auf dem Nationaldenkmal Tausend Jahre Russland vor der Sophienkathedrale im Nowgoroder Kreml. Seine Gedichte fanden Aufnahme in der Bibliothek der Weltliteratur (Chudoschestwennaja literatura). Mit den antiken Elementen im Schaffen der Dichter K. N. Batjuschkow (1787–1855), A. A. Delwig (1798–1831) und Gneditsch beschäftigt sich die Autorin Mara Kazoknieks.[8] Werke (Auswahl)
Übersetzungen
Siehe auchLiteratur
WeblinksWikisource: Николай Иванович Гнедич – Quellen und Volltexte (russisch)
Commons: Nikolai Gneditsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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