Radechiw (ukrainischРадехів; russischРадеховRadechow, polnischRadziechów) ist eine in der Westukraine liegende Rajonshauptstadt etwa 68 Kilometer nordöstlich der Oblasthauptstadt Lwiw am Flüsschen Ostriwka (Острівка) gelegen.
Radziechów wurde 1494 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und lag damals in der Adelsrepublik Polen in der Woiwodschaft Bełz.[1] Es wurde 1772 Teil des österreichischen Königreichs von Galizien und Lodomerien und erhielt 1794 die Stadtrechte. Von 1854 bis 1867 war es Sitz des Bezirksamtes Radziechów[2], danach wurde ein Bezirksgericht des Bezirkes Kamionka Strumiłowa eingerichtet, 1912 dann wurde der Ort zum Sitz eines eigenen Bezirkes[3]. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen und lag hier von 1921 bis 1939 in der Woiwodschaft Tarnopol, Powiat Radziechów, Gmina Radziechów. Im bis 1918 österreichischen Galizien lebten 1880 mehrheitlich Ukrainer, eine Minderheit war von polnischer und deutscher Nationalität. Eine weitere große Bevölkerungsgruppe waren Juden. 1910 wurde im Ort ein Bahnhof an der heutigen Bahnstrecke Lwiw–Kiwerzi eröffnet.
Nach dem Ende des Krieges wurde Radechiw erneut Bestandteil der Sowjetunion zugeschlagen. Dort kam die Stadt zur Ukrainischen SSR und ist seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ein Teil der unabhängigen Ukraine.
Verwaltungsgliederung
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Radechiw (Радехівська міська громада/Radechiwska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 41 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[5] im Rajon Tscherwonohrad; bis dahin bildet sie zusammen mit dem östlich der Stadt liegenden Dorf Kuty die Stadtratsgemeinde Radechiw (Радехівська міська рада/Radechiwska miska rada) im Rajon Radechiw.
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Radechiw Teil der Gemeinde:
Radziechów, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 639f.