Die Auftaktpartie des WM-Turnieres im Stade de France begann äußerst nervös mit vielen leichten Ballverlusten auf beiden Seiten. Die Argentinier beeindruckten den Gastgeber vor allem durch ihre starke Präsenz in der Defensive, waren aber auch in der Lage, in der Offensive Akzente zu setzen. So gingen die Franzosen mit einem 8-Punkte-Rückstand in die Pause. In der zweiten Halbzeit legten die Argentinier ihre Anfangsnervosität ab, während die Franzosen immer wieder die Kontrolle über das Spielgerät verloren. Zwei verpasste Straftritte kosteten die Franzosen schließlich den Sieg und den Argentiniern gelang die erste kleine Überraschung des Turniers.
Deutlich verbessert zu seinen Auftritten bei den beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften präsentierte sich Namibia, der zweite Vertreter des afrikanischen Kontinents, in der Partie gegen Irland. Nach einer 20:0-Führung der Iren nach 30 Spielminuten geriet der Sieg zwar nie in Gefahr, doch die Namibier konnten zur Überraschung aller vor und nach der Pause den Rückstand bis auf zehn Punkte zum zwischenzeitlichen 17:27 verkürzen. Am Ende siegten die Iren jedoch mit 32:17 und übernahmen vorerst die Tabellenspitze. Auf Seiten Irlands vergab Verbinder Ronan O’Gara drei von fünf Erhöhungen.
Nach dem überraschenden Auftaktsieg der Argentinier gegen die Franzosen wartete eine in der ersten Halbzeit ebenbürtige Mannschaft aus Georgien auf die Pumas. Bereits in der zweiten Spielminute gingen die Georgier durch einen Straftritt mit 3:0 in Führung, den die Argentinier erst fünf Minuten vor Halbzeit in eine 6:3-Führung umwandeln konnten. Kurz nach der Pause hatten die überraschend starken Osteuropäer die Chance zum Ausgleich, als Verbinder Merab Kwirikaschwili ein Dropgoal nicht verwandeln konnte. Danach übernahmen die Südamerikaner das Spielgeschehen wieder und erzielten im Gegenzug den ersten Versuch des Spiels. In der Folge bauten sie den Vorsprung kontinuierlich aus und siegten mit 33:3.
Äußerst schwer taten sich die Iren in der Partie gegen Georgien, das bereits über weite Strecken in der Partie gegen Argentinien überzeugt hatte. Trotz der Führung für Irland durch Rory Best in der 17. Spielminute blieb das Spiel weiterhin ausgeglichen und den Osteuropäern gelangen noch vor der Halbzeitpause die Anschlusspunkte zum 7:3. In der zweiten Halbzeit gingen die Georgier in Überzahl dann nach fünf Minuten erstmals in Führung, nachdem Giorgi Schkinin der erste Versuch im Rahmen einer Weltmeisterschaft gelungen war. Die Iren gingen zehn Minuten später wieder in Führung. Ihren Vorsprung von vier Punkten schaukelten sie in der Folge über die Zeit, wobei die Georgier zwischen der 61. und 73. Minute drei Dropgoals vergaben.
Problemlos gestaltete sich Frankreichs Auftritt gegen Namibia. Bereits nach elf Minuten führten die Franzosen mit 14:3 und hatten nach der roten Karte gegen Namibias Jacques Nieuwenhuis in der 19. Spielminute und der damit verbundenen Überzahl für die restlichen knapp 60 Minuten leichtes Spiel. Bis zur Pause erhöhten sie den Spielstand kontinuierlich auf 40:3. Nach einer kurzen Auszeit nach der Halbzeitpause gelangen den Franzosen innerhalb von 18 Minuten sechs der insgesamt 13 Versuche. Schließlich siegten sie mit 87:10. Den einzigen Versuch Namibias erzielte Tertius Losper in der Nachspielzeit.
Leichtes Spiel hatten die argentinischen Pumas bei ihrem Sieg über Namibia. Die Afrikaner waren zunächst durch einen Straftritt in der siebten Minute überraschend in Führung gegangen, die die Argentinier aber nur drei Minuten später egalisierten. Zwar dauerte es bis zur 25. Spielminute, ehe die Argentinier den ersten Versuch im gegnerischen Malfeld legen konnten, doch bis zur Halbzeit lagen sie sicher mit 25:3 in Führung. Im zweiten Durchgang schraubten die Argentinier das Ergebnis kontinuierlich in die Höhe zu einem ungefährdeten 63:3-Sieg, der das Tor zum zweiten Viertelfinaleinzug Argentiniens nach 1999 weit aufstieß.
Im Duell der beiden Tabellenletzten konnte Georgien mit dem Sieg über Namibia den ersten Sieg im Rahmen einer Weltmeisterschaft erringen. Nach zwei Straftritten durch Merab Kwirikaschwili baute Akwsenti Giorgadse mit einem Versuch kurz vor dem Seitenwechsel den Spielstand auf 13:0 aus. Ähnlich deutlich gestaltete sich der zweite Durchgang, den die Georgier weiterhin beherrschten und am Ende einen ungefährdeten 30:0-Sieg feierten.