Saber Rider und die Starsheriffs
Saber Rider und die Starsheriffs ist eine Space Western-Anime-Fernsehserie der US-amerikanischen Filmgesellschaft World Events Productions. Es handelt sich dabei um die Adaption der japanischen Serie Sei Jūshi Bismarck. HandlungIn einer fernen Zukunft beherrscht die Menschheit die interstellare Raumfahrt, die sie sich zunutze macht, um die Folgen der Bevölkerungsexplosion auf der Erde zu überwinden, da die irdischen Ressourcen für die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr ausreichen. Daher besiedeln Menschen ferne Planeten und schließen diese in einer Föderation zusammen. Doch es kommt immer wieder zu Angriffen extradimensionaler, menschenähnlicher Wesen auf die Kolonisten, vor allem in den Randgebieten dieser Föderation. Diese Wesen werden Outrider genannt und stammen aus der sogenannten Phantomzone. Das Kavallerie-Oberkommando, der militärische Arm der Planetenföderation mit Hauptsitz auf dem Planeten Yuma, reagiert auf die ausgeprägte technologische und zahlenmäßige Überlegenheit der Angreifer mit der Schaffung von Ramrod, einem riesigen Kampfroboter in Gestalt eines Cowboys. Zudem wird eine Gruppe von Kämpfern zum Schutze der Menschheit formiert, die Starsheriffs. Figuren
ProduktionUrsprüngeDie Ursprünge von Saber Rider und die Star Sheriffs reichen ins Jahr 1984 zurück. Sie basiert ursprünglich auf der japanischen Serie Sei Jūshi Bismarck.[1] Im Jahr 1987 kaufte die US-amerikanische Filmgesellschaft World Events Productions die Serie und bearbeitete sie für einen neuen Markt um, wobei sie in Saber Rider and the Star Sheriffs umbenannt wurde. Im Zuge dessen wurden 46 der ursprünglich 51 Folgen adaptiert und sechs komplett neue Folgen produziert. MusikDie Musik zur Serie wurde vom US-amerikanischen Komponisten Dale Schacker geschrieben. Dieser war bereits einige Jahre zuvor für die Musik von Voltron verantwortlich gewesen. Das Intro sowie die Credits von Saber Rider and the Star Sheriffs beinhalten Gesang in englischer Sprache, der für die deutsche Veröffentlichung nicht übersetzt wurde. SynchronisationDie deutsche Synchronisation fand durch die FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH statt. Ekkehardt Belle übernahm die Dialogregie und schrieb gemeinsam mit Timo R. Schouren das Dialogbuch.[2]
VeröffentlichungenDie Serie wurde in Amerika und Europa vertrieben, darunter Ausstrahlungen in Frankreich (TF1), Italien (Italia 7), Portugal (SBT) und Lateinamerika. Im Jahr 1988 erfolgte die Ausstrahlung in Deutschland durch den Fernsehsender Tele 5. Später erfolgten Wiederholungen beim Sender RTL II. Ab dem Jahr 2003 gab es diverse Veröffentlichungen der Serie, teilweise auch als Sammleredition. Zusätzlich zu den bisherigen Folgen wurden ebenfalls fünf sogenannte Lost Episodes veröffentlicht. Im Jahr 2017 folgte eine Gesamtausgabe auf Blu-ray. Sei Jūshi BismarckSaber Rider und die Starsheriffs greift auf Großteile der japanischen Serie Sei Jūshi Bismarck (jap. 星銃士ビスマルク, dt. etwa „Sternenmusketier Bismarck“) zurück, unterscheidet sich jedoch teilweise erheblich. Die Ursprungsserie wurde im Jahr 1984 vom japanischen Studio Pierrot von Masami Anno produziert. Das Charakterdesign entwarf Shigeru Kato, für das Mechadesign war Yasuhiro Moriki verantwortlich. In Sei Jūshi Bismarck wird die Gruppe von Fireball angeführt, der aus Japan kommt und auf den Namen Shinji Hikari hört. Die weiteren Mitglieder kommen aus Großbritannien, Frankreich und den USA. Man kann auf ihren Kampfanzügen die entsprechende Landesfahnen erkennen.
Sei Jūshi Bismarck beinhaltet tendenziell mehr Gewaltszenen und zeigt den Konsum von Drogen. Zudem waren die Anleihen aus dem Western-Genre nicht so intensiv ausgeprägt. In Sei Jūshi Bismarck gibt es mehrere Verweise auf japanische und deutsche Kriegsschiffe, wie die japanische Yamato und die namensgebende deutsche Bismarck. Darüber hinaus sterben die Deathculas anders als die Outrider tatsächlich und kehren nicht in eine Phantomzone zurück. Außerdem agieren sie wesentlich intelligenter. Die Serie beinhaltet auch weniger Einlagen von Slapstick als Saber Rider und die Star Sherrifs. Ebenfalls unterscheidet sich Sei Jūshi Bismarck von ihrer Adaption in Bezug auf die verwendete Musik. Der Vorspanntitel ist Fushigi Call Me (不思議CALL ME) und für den Abspann Yume Ginga (夢銀河), beide stammen von Musiker MIO.[1] Die Serie wurde erstmals am 7. Oktober 1984 auf Nippon Television ausgestrahlt. Sei Jūshi Bismarck umfasst 51 Episoden. Die japanische Version wurde im Jahr 1984 übersetzt in Teilen Europas ausgestrahlt.[1] Eine geplante Abstimmung seitens Anime House bzgl. einer Veröffentlichung von Sei Jūshi Bismarck im deutschsprachigen Raum blieb seit dem Jahr 2004 folgenlos. Weitere AuswertungenSaber Rider als interaktive ShowDer französische Sender TF1 zeigte in den 1990er Jahren eine interaktive Variante der Serie namens Sab Rider – Le Jeu Interaktif. Die Interaktivität bestand darin, mit einem speziellen Spielzeug auf den Fernseher zu schießen und dabei die Raumschiffe der Outrider zu treffen. Der Verlauf des Spiels entspricht dabei dem der Episode. Das Spiel setzte einen alten Röhrenfernseher sowie das SECAM-Format voraus. Die Spielzeugwaffe benötigte die CRT Signale, um erkennen zu können, ob ein Treffer gelandet wurde. Zusätzlich zu der Live-Fernsehsendung gab es eine VHS-Kassette mit jeweils zweimal 15 Minuten reduzierten Zusammenschnitt der Episoden Der nachtragende König, Notruf aus New Dallas und Die Royal Monarch, fast ausschließlich mit Actionszenen.[3] HörspielAnime House veröffentlichte 2013 in Deutschland eine fünfteilige Hörspielreihe, welche die Geschichte von Saber Rider and the Star Sheriffs weitererzählt. Die Handlung setzt dabei fünf Jahre nach der letzten Trickfilmepisode an. Für die Serie wurden die gleichen Sprecher von damals verwendet. Die Figur des Jesse Blue wurde jedoch von Philipp Moog gesprochen, welcher Jesse bereits in der DVD Auswertung die Stimme lieh.[4]
VideospielAnders als zu vielen anderen Fernsehserien gab es zu Saber Rider and the Star Sheriffs bislang keine Videospieladaptionen. Ein im Jahr 2010 angekündigtes Spiel namens Saber Rider and the Star Sheriffs – The Game des Firehazard Studios erschien bislang nicht.[5] Eine im Jahr 2015 gestartete Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Kickstarter resultierte ebenfalls nicht in einem fertigen Spiel.[6] RezeptionFür Martin Böhnert, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Philosophie an der Universität Kassel,[7] lassen sich an der Serie
– Martin Böhnert: Three Guys and a Girl in Space. Genderkonstruktion in den Sci-Fi-Animes Captain Future, Saber Rider und Cowboy Bebop.[8] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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