Das Stadtdekanat Stuttgart ist eines von 25 Dekanaten in der römisch-katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart. Es ist verantwortlich für knapp 118.000 Mitglieder der Katholischen Kirche, was etwa einem Viertel der Bevölkerung Stuttgarts entspricht.
Das Stadtdekanat Stuttgart umfasst den Stadtkreis Stuttgart und wurde 2006 aus den vier bis dahin bestehenden Dekanaten der Stadt errichtet. 2010 wurden die bis dahin bestehenden Gesamtkirchengemeinden Stuttgart(-Mitte), Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Filder sowie der Gemeindeverbund Stuttgart-Nord zusammengefasst und mit dem Stadtdekanat rechtlich vereinigt. Das Dekanat Stuttgart als einziges Stadtdekanat der Diözese ist damit zugleich auch in eine gemeinsame Leitungs- und Verwaltungsstruktur eingebunden.
Gemeinsam mit dem Katholischen Verwaltungszentrum Stuttgart und den gewählten Gremien organisiert und verwaltet das Stadtdekanat die kirchliche Arbeit in der Landeshauptstadt. Die Leitung hat der Stadtdekan gemeinsam mit dem Stadtdekanatsrat als dem katholischen Kirchenparlament inne. Er wird in seiner Arbeit von den drei stellvertretenden Stadtdekanen und der Geschäftsstelle des Stadtdekanats unterstützt.
Das Stadtdekanat Stuttgart umfasst 42 Kirchengemeinden, die in zwölf Gesamtkirchengemeinden organisiert sind. Daneben gibt es 18 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache.
Rund 1750 Mitarbeiter in verschiedenen Berufsfeldern – vor allem im Bereich der Kindertagesstätten (60[3] Kitas mit rund 3000 Plätzen), der Sozialstation, in der Pastoral, Kirchenmusik und Verwaltung – sowie eine Vielzahl von Ehrenamtlichen tragen das kirchliche Leben.
Zum Stadtdekanat gehören mehrere Einrichtungen: das Hospiz St. Martin in Degerloch, das Haus der Katholischen Kirche in der Königstraße und die Domsingschule im Stuttgarter Osten. Zahlreiche kirchliche Verbände und Organisationen sind in Stuttgart in den Bereichen Bildung, Freizeit und Kultur, Soziales und in der Beratung tätig. Am größten ist der Stuttgarter Caritasverband. Hinzu kommen besondere Seelsorgeangebote an verschiedenen Orten, etwa die Notfallseelsorge oder die Seelsorge in den Krankenhäusern, sowie die im Zuge des 2011 begonnenen Prozesses "Aufbrechen – Katholische Kirche in Stuttgart" geschaffenen pastoralen Schwerpunktorte/-aufgaben mit besonderer Zielgruppenorientierung: das YouCH und die Jugendkirche, das Spirituelle Zentrum station s in der Kirche St. Fidelis, das Projekt „St. Maria als Kirche des Dialogs und der Vernetzung“[4], das Trauerpastorale Zentrum[5] und die Pastoral Junger Erwachsener[6].
Kroatische Gemeinde Sveti Nikola Tavelić (St. Christophorus)
Chaldäische Personalgemeinde Mar Shimon Bar Sabai Stuttgart
Stuttgart-Johannes XXIII.
Französischsprachige Gemeinde Paroisse Catholique francophone Sainte Thérèse (St. Thomas Morus)
Ukrainische Gemeinde St. Basilius der Große
Stuttgart St. Hedwig und Ulrich
Kroatische Gemeinde Sveti Martin (St. Hedwig)
Stuttgart-Vaihingen
Italienische Gemeinde Cristo Re (Christus König)
Spirituelles Zentrum station s
Das Spirituelle Zentrum station s ist eine Einrichtung der Katholischen Kirche in Stuttgart. station s wurde im Dezember 2019 eröffnet[7] und ist in der Kirche St. Fidelis beheimatet, die auch Gemeindekirche und eines von drei kirchenmusikalischen Zentren in Stuttgart ist.
Beschreibung
Die Konzeption des Spirituellen Zentrums entstand im Rahmen des Projekts „Aufbrechen – Katholische Kirche in Stuttgart“, in dessen Zuge die herkömmlichen Wege der Gemeindepastoral um übergeordnete Kompetenzzentren ergänzt werden sollen. station s versteht sich als Ort der Stille und des Auftankens in der Stadt, für alle, die nach Geist, Spiritualität und Lebenssinn suchen.[8] Als Teil der Stuttgarter Stadtgesellschaft sucht station s Kooperationen und Austausch mit anderen Einrichtungen der Stadt. Zum Selbstverständnis und Auftrag gehört auch der Dialog mit anderen Religionen, Kulturen und Traditionen.
Gebäude
Für die Errichtung des spirituellen Zentrums station s in St. Fidelis wurde der Innenraum der Kirche St. Fidelis von 2018 bis 2019 durch schleicher.ragaller architekten neu gestaltet. Im Fokus des Umbaus stand dabei der Wunsch, die sakrale Ausstrahlung des Raums zu erhalten und durch mehr Helligkeit, Klarheit und bessere Lichtführung zu intensivieren.[9] Zugleich sollte die Umgestaltung eine vielfältigere und zeitgemäße Nutzung der Kirche ermöglichen. Für den Umbau erhielten die Stuttgarter Architekten Domenik Schleicher und Michael Ragaller im Herbst 2020 den Hugo-Häring-Preis des Landesverbands Baden-Württemberg des Bundes Deutscher Architekten (BDA), umgangssprachlich auch „Kleiner Hugo“ genannt.[10]
Programm
In rund 50 Kursen und Veranstaltungen pro Jahr werden Formen von Spiritualität und Kontemplation gleichermaßen wiederentdeckt, wie neue experimentelle Wege ausprobiert: Literatur, Filme, Kunst, Natur- und Körpererfahrungen, Begegnungen und Gespräche dienen als Anregung auf dem Weg zu einer Vertiefung und Achtsamkeit im eigenen Leben.[11] Hinzu kommen wöchentliche Stille-Angebote und der Sonntagabendgottesdienst um 19.00 Uhr.
Kategoriale Seelsorgebereiche und kirchliche Einrichtungen, Verbände und Organisationen
Im Stadtdekanat gibt es aufgrund der Hauptstadtlage eine besondere Vielfalt an Organisationen.
Einrichtungen und Angebote
Betriebsseelsorge und S21-Seelsorge
Forum Katholische Seniorenarbeit
Haus der Katholischen Kirche
Hospiz St. Martin
Jugendpastorales Zentrum "YouCh" / Stadtjugendseelsorger