Streitkräfte Armeniens
Die Streitkräfte Armeniens (armenisch:Հայկական Բանակ) ist das Militär der Republik Armenien. Die armenischen Streitkräfte gliedern sich in Heer (arm.: Հայկական Բանակ), Luftstreitkräfte (arm.: Հայաստանի Ռազմաօդային Ուժեր), Luftverteidigung (arm.: Հայաստանի Ռազմաօդային Ուժեր) und Grenzschutz (arm.:Հայաստանի Սահմանի Պահակություն). Armenien hat keine Marine, da es ein Binnenstaat ist. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der armenische Premierminister, zurzeit Nikol Paschinjan.[7] Die Streitkräfte wurden kurz nach der Unabhängigkeit Armeniens am 28. Januar 1992 aufgestellt. Bislang bestand eine enge Kooperation mit den russischen Streitkräften.[8] Armenien ist Mitglied der Partnerschaft für den Frieden und der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit. FinanzierungDie Militärausgaben bewegten sich lange auf konstanten Niveau. Durch den fortwährenden Konflikt mit Aserbaidschan um die Region Bergkarabach wurden die Militärausgaben zuletzt drastisch erhöht.
EinsätzeErstmals wurden die armenischen Streitkräfte während des Bergkarabach-Konflikts im Jahr 1993 eingesetzt. Damals griffen die armenische Streitkräfte auf Seiten der Republik Bergkarabach ein. Im Verlauf des Krieges konnten die Truppen der Republik Bergkarabach gemeinsam mit der armenischen Armee große Teile der mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region Bergkarabach in Aserbaidschan unter ihre Kontrolle bringen. Außerdem besetzten sie die aserbaidschanischen Bezirke Ağdam, Cəbrayıl, Füzuli, Kəlbəcər, Laçın, Qubadlı und Zəngilan, die außerhalb von Bergkarabach liegen. Im April 2016 kam es zu einer Eskalation der Lage an der Waffenstillstandslinie rund um Bergkarabach mit etwa 200 Toten. Im Juli 2020 kam es entlang der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan erneut zu Gefechten.[11] Im Bergkarabachkrieg 2020 mussten die armenischen Streitkräfte nach nur 44 Tagen Krieg die militärische Niederlage gegenüber der aserbaidschanischen Armee erklären. Die armenischen Truppen waren offenbar auf einen größeren Konflikt mit Aserbaidschan nur unzureichend vorbereitet. Die Niederlage hatte große Gebietsverluste der Armenier zur Folge.[12] Die armenischen Streitkräfte liefern sich bis heute Gefechte mit Aserbaidschan an der Waffenstillstandslinie im armenisch-aserbaidschanischen Grenzkrieg. Gemessen an seinem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Gesamtbevölkerung wies Armenien laut dem Globalen Militarisierungsindex (GMI) des Bonn International Center for Conversion (BICC) im Jahre 2015 den höchsten Militarisierungsgrad in Europa auf. Im weltweiten Maßstab lag das Land im gleichen Jahr auf Platz 3 hinter Israel und Singapur.[13] Internationale FriedensmissionenArmenien entsandte zudem 46 Soldaten in den Irakkrieg, wo sie als Mitglied der Koalition der Willigen polnischem Kommando unterstellt waren. Außerdem ist Armenien im Moment mit 70 Soldaten an der KFOR-Mission in Kosovo beteiligt sowie zeitweise mit 120 Soldaten an der Resolute-Support-Mission der NATO in Nordafghanistan unter deutschem Kommando. AusrüstungDie in den armenischen Streitkräften eingesetzten Waffen bzw. Waffensysteme sind sowjetischen bzw. russischen Ursprungs.[15] Stand: 2016[16] Heer
Luftwaffe
Die Flugabwehr nutzt die Systeme Tor-M2KM,[19] 2K11 Krug, S-75, S-125, 9K32 Strela-2, 9K33 Osa S-300P, 9K35 Strela-10, 9K310 Igla-1 und 9K38 Igla. Gemessen an seinem Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Gesamtbevölkerung wies Armenien laut dem Globalen Militarisierungsindex (GMI) des Bonn International Center for Conversion (BICC) im Jahre 2015 den höchsten Militarisierungsgrad in Europa auf. Im weltweiten Maßstab lag das Land im gleichen Jahr auf Platz 3 hinter Israel und Singapur.[20] Generalstabschefs
ÖffentlichkeitsarbeitTeil der Öffentlichkeitsarbeit der „Streitkräfte Armeniens“ ist das TV-Programm „Streitkräfte“ („Zinuzh“ / „Զինուժ“), das Samstagabend im armenischen öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt wird. Daneben betreiben die Streitkräfte einen eigenen YouTube-Kanal namens „Zinuzh MEDIA“ („Զինուժ ՄԵԴԻԱ“). Dieser gehört zum „Zinuzh“-Programm des Verteidigungsministeriums und hat nach eigenen Angaben das Ziel, das Leben der Streitkräfte nachvollziehbar zu machen, den militärischen Tagesablauf und Militärdienst an der Grenze zu Aserbaidschan, sowie in der Region Bergkarabach („Arzach“) zu zeigen. Daneben sollen „Porträts bekannter Offiziere, Soldaten, Berichte über die Bewaffnung, Ausrüstung im Arsenal der armenischen Armee, Expertenmeinungen, Analysen zu regionalen Entwicklungen, Informationen über die Situation an der Front usw.“ vermittelt werden. Das Logo zeigt einen nach links gewandten stilisierten Adlerkopf mit Flügelansätzen.[21] Unter dem Titel "«Streitkräfte» Fernsehprogramm" («Զինուժ» հեռուստածրագիր) betreibt die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Verteidigungsministeriums auch einen Facebook-Kanal.[22] Galerie
Siehe auchEinzelnachweise
WeblinksCommons: Military of Armenia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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