U-17-Fußball-Europameisterschaft 2017
Die Endrunde der 35. U-17-Fußball-Europameisterschaft hat vom 3. bis zum 19. Mai 2017 in Kroatien stattgefunden. Es war die erste Endrunde eines UEFA-Wettbewerbs in Kroatien. Alle UEFA-Mitgliedsverbände hatten sich um die Teilnahme beworben. Kroatien wurde neben dem Ausrichter für 2018 auf der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitee am 26. Januar 2015 ausgewählt.[1] Der Wettbewerb diente gleichzeitig als Qualifikation für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2017 in Indien, die vom 6. bis zum 28. Oktober stattfinden soll. QualifikationErste RundeDie erste Qualifikationsrunde, an der außer Gastgeber Kroatien und Deutschland alle Bewerber teilnehmen, wurde am 3. Dezember 2015 ausgelost.[2] Deutschland erhielt vorab ein Freilos für die Eliterunde. Die übrigen 52 Mannschaften spielten in 13 Gruppen mit je vier Mannschaften. Die Gruppenersten und -zweiten sowie die fünf besten Gruppendritten qualifizierten sich für die Eliterunde. Die Qualifikation startete am 22. September 2015. Die Partien jeder Gruppe wurden als Mini-Turnier in einem Gastgeberland aus der jeweiligen Gruppe gespielt. Österreich traf in Gruppe 6 auf Rumänien, England und Aserbaidschan. Mit Siegen gegen Rumänien (2:1) und Aserbaidschan (3:1), sowie einer Niederlage gegen England (2:3) qualifizierte man sich als Gruppenzweiter für die Eliterunde. Die Schweiz traf in Gruppe 3 auf Luxemburg, Tschechien und die Färöer. Mit zwei Siegen gegen Luxemburg (2:1) und die Färöer (3:0), sowie einem Unentschieden gegen die tschechische Auswahl (3:3), qualifizierten die Eidgenossen sich als Gruppensieger für die Eliterunde. EliterundeIn der Eliterunde wurden die verbleibenden Mannschaften in acht Gruppen mit je vier Mannschaften gelost. Die Auslosung der Gruppen fand am 13. Dezember 2016 in Nyon statt. Jede Gruppe spielte ein Mini-Turnier in einem Land aus. Die acht Gruppensieger sowie die sieben besten Zweitplatzierten Mannschaften qualifizierten sich für die Endrunde. Die Eliterunde fand vom 10. bis zum 28. März 2017 statt. Die Auslosung ergab folgende Gruppen (Reihenfolge nach Endplatzierung, grün unterlegte Mannschaften waren für die Endrunde qualifiziert):
1 Gastgeber des Gruppen-Turniers Die deutsche Auswahl von Trainer Christian Wück setzte sich mit drei Siegen aus drei Spielen als Gruppenerster durch und qualifizierte sich somit für die Endrunde. Zum Auftakt schlug man eine schwache armenische Mannschaft nach anfänglichen Problemen in der ersten Halbzeit am Ende deutlich mit 10:1, auch die Spiele gegen Finnland (6:2) und die Türkei (3:1) wurden souverän gewonnen. Die Mannschaft der Schweiz spielte in Gruppe 4 gegen Schottland, Serbien und Montenegro. Das erste Spiel gegen Serbien ging unglücklich mit 1:2 verloren, der Siegtreffer Serbiens durch Jovan Pavlović fiel erst in der dritten Minute der Nachspielzeit. Im zweiten Spiel konnte sich die Mannschaft gegen Montenegro mit 3:1 durchsetzen, Montenegro führte ab der 18. Spielminute mit 1:0, die drei Treffer der Eidgenossen fielen erst in der zweiten, dritten und fünften Minute der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Das abschließende Spiel gegen die schottische Auswahl wurde mit 0:1 verloren, eine Bilanz von einem Sieg und zwei Niederlagen reichte nur zu einem dritten Rang, die Schweiz konnte sich somit nicht für die Endrunde qualifizieren. Die Mannschaft Österreichs spielte in Gruppe 6 gegen Frankreich, die Ukraine und Schweden. Nach einem Unentschieden gegen die Franzosen (1:1) und einem Sieg gegen Schweden (3:1) verlor man das letzte und entscheidende Spiel gegen die Ukraine mit 1:2. Das Siegtor der Ukrainer durch Oleksij Kaschtschuk fiel erst in der dritten Minute der Nachspielzeit. Mit einer Bilanz von einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage belegte Österreich in der Abschlusstabelle den dritten Rang und konnte sich so nicht für die Endrunde qualifizieren. Titelverteidiger Portugal konnte sich als schwächster Gruppenzweiter nicht für die Endrunde qualifizieren. Teilnehmer
DFB-AuswahlTrainer: Christian Wück (* 9. Juni 1973)
AustragungsorteUrsprünglich waren für diese Europameisterschaft acht Stadien als Spielorte vorgesehen, dieses Konzept wurde aber geändert. Die Endrunde fand schließlich in sieben Stadien statt, diese liegen geographisch eng beieinander im Norden des Landes.
VorrundeAuslosungDie Auslosung der Gruppen fand am 3. April 2017 in Zagreb statt. Gastgeber Kroatien ist als Kopf der Gruppe A gesetzt, die restlichen 15 Mannschaften wurden gemäß ihrer Ergebnisse aus der Eliterunde in zwei Lostöpfe aufgeteilt. In Topf 1 befanden sich die sieben besten Gruppensieger der Eliterunde, diese wurden an die Positionen 1 und 2 der Gruppen gelost, in Topf 2 befanden sich die restlichen acht Mannschaften (der verbleibende Gruppensieger sowie die sieben besten Gruppenzweiten), diese wurden an die Positionen 3 und 4 der Gruppen gelost. ModusDie Vorrunde wurde in vier Gruppen mit jeweils vier Mannschaften ausgetragen. Die Gruppensieger und Zweitplatzierten qualifizierten sich für das Viertelfinale. Wenn zwei oder mehr Mannschaften derselben Gruppe nach Abschluss der Gruppenspiele die gleiche Anzahl Punkte aufweisen, wird die Platzierung nach folgenden Kriterien in dieser Reihenfolge ermittelt:
Trafen zwei Mannschaften im letzten Gruppenspiel aufeinander, die dieselbe Anzahl Punkte sowie die gleiche Tordifferenz und gleiche Anzahl Tore aufwiesen, und endete das betreffende Spiel unentschieden, wurde die endgültige Platzierung der beiden Mannschaften durch Elfmeterschießen ermittelt, vorausgesetzt, dass keine andere Mannschaft derselben Gruppe nach Abschluss aller Gruppenspiele dieselbe Anzahl Punkte aufgewiesen hat. Hatten mehr als zwei Mannschaften dieselbe Anzahl Punkte, finden die oberen Kriterien Anwendung. Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Anmerkung: Da sowohl Irland, Serbien und Bosnien-Herzegowina die Gruppenphase mit drei Punkten abgeschlossen hatten, zählte zunächst der direkte Vergleich zwischen diesen drei Mannschaften für die Plätze 2 bis 4. In diesem Vergleich hatten alle drei Mannschaften drei Punkte erspielt. Danach zählte die Tordifferenz in den Begegnungen zwischen diesen drei Mannschaften (Irland 2:2, Bosnien-Herzegowina 2:2, Serbien 1:1), wodurch Serbien mit der insgesamt besten Tordifferenz der drei Mannschaften, aber nur einem erzielten Tor in den direkten Begegnungen den vierten Platz belegte. Zwischen Irland und Bosnien-Herzegowina zählte schlussendlich der direkte Vergleich, den Irland mit 2:1 gewonnen hatte. Die Iren qualifizierten sich so mit der schlechtesten Tordifferenz der Gruppe als Zweite für das Viertelfinale. Gruppe D
FinalrundeModusEndete eine Viertel-, Halbfinalbegegnung, das Endspiel bzw. die Playoff-Begegnung zur U-17-Weltmeisterschaft nach Ablauf der regulären Spielzeit ohne Sieger, wurde dieser durch ein Elfmeterschießen ermittelt. Abweichend zum üblichen Verfahren bei Elfmeterschießen traten die Schützen der Mannschaften A und B dann in der Reihenfolge ABBAABBA etc. an – ähnlich dem Verfahren beim Tie-Break im Tennis.[3] Mit diesem Experiment sollte gemäß der Fair-play-Initiative des International Football Association Board (IFAB) überprüft werden, ob der Startvorteil der Mannschaft A damit reduziert werden konnte. Das neue Verfahren kam im Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien zur Anwendung, wo die Spanier als Mannschaft A das Elfmeterschießen gewannen, sowie im Finale zwischen Spanien und England wo die Spanier als Mannschaft B gewannen. Übersicht
E Sieg im Elfmeterschießen Viertelfinale
WM-QualifikationDie vier Viertelfinalsieger qualifizieren sich für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2017. Der fünfte europäische Teilnehmer der FIFA-U17-Weltmeisterschaft wurde in einem einzigen K.-o.-Spiel zwischen den beiden besten nicht für das Halbfinale qualifizierten Viertelfinalisten bestimmt. Diese wurden unter Anwendung folgender Kriterien in der aufgeführten Reihenfolge ermittelt:
Halbfinale
Das erste Halbfinale zwischen der Türkei und England wurde durch eine schwere Verletzung des englischen Spielers Tashan Oakley-Boothe überschattet. Dieser bekam in der 13. Spielminute im Duell um den Ball von einem Gegenspieler einen Ellbogenschlag ins Gesicht, woraufhin sein Kopf nach hinten weg knickte und Oakley-Boothe bewusstlos zu Boden gesunken ist. Er wurde für fast 15 Minuten auf dem Platz behandelt, unter anderem wurde sein Nacken mit einer Schiene geschützt, bevor er von mehreren Medizinern begleitet auf einer Trage abtransportiert und zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht worden ist. Die Verletzung führte zu einer fünfzehnminütigen Nachspielzeit in der ersten Halbzeit.[4] Finale
Beste TorschützenNachfolgend aufgelistet sind die besten Torschützen der Endrunde. Die Sortierung erfolgt nach Anzahl der geschossenen Tore, bei gleicher Trefferzahl sind die Vorlagen und danach die Spielminuten ausschlaggebend. Tore, die im Play-off-Spiel zur WM-Qualifikation erzielt wurden, werden von der UEFA nicht im Gesamtwettbewerb mitgezählt.
Mannschaft des Turniers
SchiedsrichterDie UEFA nominierte für diese Endrunde acht Schiedsrichter und zwölf Schiedsrichterassistenten aus 20 Nationen sowie vier Schiedsrichter aus dem Gastgeberland Kroatien, die als vierte Offizielle eingesetzt wurden.[6] Es gab keine festen Teams aus Schiedsrichtern und Assistenten. 3 Fábio Veríssimo leitete mit den Assistenten Robinson und Tergeussisow das Eröffnungsspiel zwischen Kroatien und Italien. 4 Jens Maae leitete mit den Assistenten Lamppu und Woronzow das Finale zwischen Spanien und England. Besonderheiten
FernsehübertragungDer Sportsender Eurosport sicherte sich die Übertragungsrechte für die U-17-Endrunde. Im Hauptprogramm auf Eurosport 1 wurden sieben Gruppenspiele, inklusive der drei Spiele mit Beteiligung der deutschen Mannschaft, zwei Viertelfinalspiele, beide Halbfinals sowie das Finale übertragen. Auf Eurosport 2 wurden zusätzlich drei Gruppenspiele übertragen, darunter alle Spiele der französischen Mannschaft, die nicht im Hauptprogramm auf Eurosport 1 zu sehen waren.[11] WeblinksEinzelnachweise
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