EM-Maskottchen „Andy“Werbung für das Turnier in Viborg (Bild: Lars Schmidt)
Die Endrunde der U-21-Fußball-Europameisterschaft 2011 fand vom 11. bis 25. Juni erstmals in Dänemark statt. Es durften Spieler teilnehmen, die am oder nach dem 1. Januar 1988 geboren wurden.[1] An der 21. U-21-Fußball-Europameisterschaft beteiligten sich erstmals alle Mitgliedsverbände der UEFA – zu diesem Zeitpunkt 53 Nationen. Dänemark war als Veranstalter automatisch für die Endrunde der letzten acht Teams gesetzt. Die anderen sieben Endrundenteilnehmer mussten sich zuerst qualifizieren.
Als Sieger ging die spanische U-21-Mannschaft aus dem Turnier hervor, die im Endspiel die Schweiz mit 2:0 (1:0) besiegen konnte. Für Spanien bedeutete dies nach 1986 und 1998 den dritten Titel, während sich die Schweiz erstmals für das Finale qualifizieren konnte.
Die Mannschaften wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Gruppensieger und die Zweitplatzierten erreichten das Halbfinale, die Sieger der Halbfinals das Finale. Bei Punktgleichheit entschied der direkte Vergleich.
Teilnehmer
Für das Turnier hatten sich folgende U-21-Nationalmannschaften qualifiziert:
Während sich die Schweiz mit drei überzeugenden Siegen souverän den Gruppensieg holte, spielten sich dahinter dramatische Szenen ab: Nach Abschluss der Vorrunde lagen drei Mannschaften mit jeweils drei Punkten gleichauf, sodass gemäß Reglement die direkten Begegnungen zur Entscheidung herangezogen wurden. Hier hatte Belarus mit einer Tordifferenz von 3:2 gegenüber Island (3:3) und Veranstalter Dänemark (3:4) das bessere Ende für sich. Während Islands Trainer Eyjólfur Sverrisson trotz des Ausscheidens durchaus zufrieden war und die „perfekte Einstellung“ seiner Spieler lobte, war der dänische Coach Keld Bordinggaard dementsprechend enttäuscht und klagte, an der mangelnden Chancenauswertung gescheitert zu sein.[2]
Die vier britischen Fußballverbände hatten sich geeinigt, dass England eine Mannschaft stellen und als automatisch qualifiziertes Team das Gastgeberland unter der Bezeichnung Großbritannien vertreten soll. Von den sieben verbliebenen Mannschaften bei der UEFA U‑21‑Europameisterschaft qualifizierten sich die drei besten Teams als Vertreter Europas für das olympische Fußballturnier 2012 in London. Da England nicht das Halbfinale erreichte, wurde ein Entscheidungsspiel der beiden unterlegenen Halbfinalisten erforderlich.
Durch den 1:0-Sieg gegen Tschechien, die ab der 75. Spielminute nach einer gelb-roten Karte ohne Lukáš Vácha auskommen mussten, qualifizierte sich Belarus zusammen mit den beiden Finalisten für die Olympischen Sommerspiele.
Während sich die Schweiz erstmals in der Geschichte dieses Bewerbs für das Endspiel qualifiziert hatte und schon dadurch einen riesigen Erfolg landete, stand Spanien nach 1984, 1986 und 1998 zum vierten Mal im Finale. Die Spanier hatten von Beginn an mehr Spielanteile und nutzten sie kurz vor dem Seitenwechsel diese Überlegenheit zur 1:0-Führung. Die Schweizer versuchten nach der Pause vergeblich, den Rückstand zu egalisieren, da die Spanier nicht nur das Spiel neutralisierten, sondern im Finish noch einen Treffer zum 2:0 erzielten. Damit holten sich die Spanier nach 1986 und 1998 zum dritten Mal den Sieg bei der U-21-Fußball-Europameisterschaft. Mit dem im Finale leer ausgegangenen Adrián López stellte der Europameister auch den Gewinner des Goldenen Schuhs.
Österreichs Beitrag zur U-21-EM: FIFA-Schiedsrichter Robert Schörgenhofer.
Die Spiele der Europameisterschaft wurden von sechs Schiedsrichtern geleitet. Diese wurden von acht Linienrichtern sowie zwei Vierten Offiziellen unterstützt.[4] Ältester Unparteiischer war der Italiener Paolo Tagliavento mit 38 Jahren, jüngster Spielleiter der Mazedonier Aleksandar Stavrev mit 34 Jahren, und jüngster Schiedsrichterassistent der Ire Damien McGrath mit 30 Jahren. Alle 16 Unparteiischen gehörten verschiedenen Nationen an.