Zur Gemeinde Albbruck in den Grenzen vom 31. Dezember 1974 mit den bis dahin selbständigen GemeindenBirkingen, Birndorf, Buch, Schachen und Unteralpfen gehören insgesamt 20 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser:
Das Dorf Albbruck mit Alb und den Gemeindeteilen Albert und Kiesenbach.
Zur ehemaligen Gemeinde Birkingen gehören die Dörfer Birkingen und Kuchelbach, der WeilerBohland und das GehöftBehlen.
Zur ehemaligen Gemeinde Birndorf gehören die Dörfer Birndorf und Schadenbirndorf und das Gehöft Mühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Buch gehören das Dorf Buch, die Weiler Etzwihl, Haide, Hechwihl und Steinbach sowie die Häuser Görwihler Steg und Hohenfels; dort liegt auch die abgegangene BurgRihburg oder Iburg.[2]
Zur ehemaligen Gemeinde Schachen gehört das Dorf Schachen.
Zur ehemaligen Gemeinde Unteralpfen[3] gehören das Dorf Unteralpfen mit der Unteralpfener Mühle und die Häuser Stieg[4][5][6] und Jugendheim; das Nachbardorf Oberalpfen ist heute ein Stadtteil der Kreisstadt Waldshut-Tiengen.
Geschichte
Der namensgebende Ortskern Albbruck mit seinen Ortsteilen Kiesenbach, Alb und Albert wurde 1403 erstmals genannt. Der Ortsteil Birkingen wurde erstmals 814 als „Birchinga“ urkundlich erwähnt und gehörte zunächst dem Kloster St. Gallen, bis er 1528 an das Kloster St. Blasien fiel. Birndorf wurde ebenfalls 814 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Ortsteil besitzt eine dreischiffige Kirche im romanischen Stil. Die Kirche gehörte zum Deutschen Orden, der seinen Sitz in Schloss Beuggen hatte. Seit 1271 gehörte der Dinghof in Birndorf zum Kloster St. Blasien. Der Ortsteil Buch wird als „Puach“ im St. Galler Urkundenbuch erwähnt.
Am 2. April 1945 wurde Albbruck Ziel eines Luftangriffes. 4 Personen verloren ihr Leben.
Am 1. Juli 1991 wurden die Archive des Landkreises in eine neuerbaute Halle im Industriegebiet zu dem Kreisarchiv des Landkreises Waldshut zusammengelegt.[8]
Räumliche Entwicklung
Am 1. April 1924 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Albbruck, Alb und Kiesenbach zur „neuen“ Gemeinde Albbruck vereinigt. Am 1. Oktober 1936 wurde die Gemeinde Albert in diese Gemeinde eingemeindet. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1973 die beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Birndorf und Schachen (Landkreis Säckingen) eingemeindet und die heutige Gemeinde Albbruck durch Vereinigung zum 1. Januar 1975 aus den Gemeinden Albbruck, Birkingen, Buch und Unteralpfen neu gebildet.[9]
Politik
Gemeinderat
In Albbruck wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Albbruck besteht aus den 25 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis.[10]
Wappenbegründung: Das Wappen geht auf das Stabhalteramtssiegel der Kolonie Albbruck vom Ende des 19. Jahrhunderts zurück, das als Siegelbild eine Gebirgslandschaft mit Brücke und Fluss zeigt. Am 2. November 1956 verlieh das Innenministerium der Gemeinde das nach diesem Vorbild entworfene Wappen und eine Flagge in den Farben Rot-Weiß. Es handelt sich um ein historisch begründetes, redendes Wappen. Der Wellenschildfuß versinnbildlicht die Alb, an deren Mündung in den Hochrhein Albbruck liegt. Die Tannen stehen für die Grafschaft Hauenstein, zu der alle Teilgemeinden außer Unteralpfen gehörten und die in ihrem Siegel eine bewurzelte Tanne führte. Nach der Vereinigung von Albbruck mit Birkingen, Buch und Unteralpfen am 1. Januar 1975 sollten dieses Wappen und die Flagge auf Beschluss der Gemeinde hin beibehalten werden. Die Neuverleihung erfolgte am 13. Mai 1977 durch das Landratsamt Waldshut.
Das größte ortsansässige Unternehmen war die Papierfabrik Albbruck mit einer Kapazität von 310.000 Tonnen Papier/Jahr.[14]
Im Januar 2011 gelangte es durch Kauf des finnischen Eigentümers Myllykoski an das ebenfalls finnische Unternehmen UPM-Kymmene, das die Papierfabrik zum Jahresbeginn 2012 schloss.[15] UPM verkaufte sowohl das Areal als auch die Fabrik an die Karl-Gruppe aus Innernzell, die dort Gewerbebetriebe ansiedeln möchte.[16]
Eine touristisch bedeutende Straße ist die L 154, die Albbruck durch das Albtal mit St. Blasien verbindet. Seit Pfingsten 2015 ist sie jedoch zwischen Albbruck-Hohenfels und Görwihl-Tiefenstein wegen der Gefahr von Felsstürzen gesperrt. Ob sie je wieder geöffnet wird, ist ungewiss.[17]
Sport
In Albbruck befindet sich am Ufer der Alb knapp außerhalb des Stadtgebiets die Klettergebiete Erikafels und Wasserschlossfluh.
Persönlichkeiten
Johann Albiez (1654–1727), geboren in Buch, Salpetersieder und erster Anführer der Salpetererunruhen
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band 6: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982. ISBN 3-17-007174-2. S. 949–954
↑Franz Falkenstein: Saurier beim Waldhaus – Über die ältesten Fossilien im Landkreis. In: Heimat am Hochrhein. Jahrbuch des Landkreises Waldshut, Jg. 16 (1991), S. 70ff.