Bergbau- und Gotikmuseum Leogang
Das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang befindet sich in der Ortschaft Hütten in der Gemeinde Leogang im Bezirk Zell am See im österreichischen Bundesland Salzburg. GeschichteNachdem 1989 das Schaubergwerk Leogang in Schwarzleo eröffnet war, erfolgten Vorbereitungen für ein Bergbaumuseum, welches 1992 in der Ortschaft Hütten eröffnet wurde. Ausgangspunkt der Sammeltätigkeit war die dreitausendjährige Bergbaugeschichte der Region. Der Sammel- und Ausstellungsschwerpunkt hat sich in weiterer Folge zu sakralen gotischen Kunstwerken aus dem Bestand des Museums und auf Leihgaben nationaler und internationaler Museen und Privatsammler erweitert. LeitungSammlung und AusstellungenDas ausgehende Mittelalter war die Blütezeit des Bergbaues im Erzstift Salzburg, insbesondere in Leogang. Mit den erwirtschafteten Reichtümern gab man Kunstwerke in Auftrag, die heute zu den gotischen Kunstschätzen von Weltrang zählen. Das Museum gliedert sich in zwanzig Ausstellungen auf etwa eintausend Quadratmetern Ausstellungsfläche, wo der Reichtum des ehemaligen Erzstiftes Salzburg zum Ausdruck kommt.[3] Die Gebetsnuss der Maria von BurgundEin besonderes Exponat des Museums ist die Gebetsnuss der Maria von Burgund.[4] Die aufklappbare, fein geschnitzte Kugel aus Buchsbaumholz diente der Frau des späteren Kaisers Maximilian I. und Tochter Karls des Kühnen, Maria von Burgund, als Reisealtar auf ihrem Rosenkranz. Im Inneren der wenige Zentimeter großen nussförmigen Kapsel befinden sich zwei Reliefs. Im Oberen erkennt man Maximilian I. Erzherzog von Österreich mit dem Erzherzogshut und Maria von Burgund kniend vor dem Hl. Georg, dem Schutzpatron des Hauses Habsburg. In der Abbildung darunter sind die Hl. Katharina mit dem Schwert, Johannes Evangelist mit dem Kelch und die Hl. Barbara mit dem Turm dargestellt. Die Betnuss als persönliche Gebrauchsgegenstandes von Maria von Burgund ist auch auf dem Titelbild ihres Stundenbuches dargestellt. Das Exponat ist durch Ankauf in den Bestand des Museums gelangt. Restitution eines LimogeskreuzesDas Kreuz kam durch eine Schenkung in den Bestand des Museums. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Objekt um ein 900 Jahre altes Kreuz aus Limoges in Südfrankreich mit der frühesten Form von Emaille-Arbeiten in Europa handelte. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Nationalmuseum München fand man heraus, dass das Kreuz Teil der Sammlung der Polnischen Fürstenfamilie Czartoryski war und im 2. Weltkrieg nach Salzburg gelangt war. Das Kreuz wurde ohne Gegenleistung wieder den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Liste der Sonderausstellungen (auszugsweise)
MuseumsgebäudeDas Bergbau- und Gotikmuseum Leogang befindet sich in einem mittelalterlichen Wohnturm, dem sogenannten Thurnhaus und im ehemaligen Bergbauverwaltungshaus, dem sogenannten Gewerkenhaus. Im Zuge der Sanierung der beiden Gebäude und der Einrichtung des Museums wurden die beiden Gebäude durch einen unterhalb der Ortsstraße führenden unterirdischen Gang miteinander verbunden und damit gleichzeitig weitere Räumlichkeiten für den Museumsbetrieb geschaffen. Im Ensemble des Bergbaudorfes befindet sich die Knappenkapelle St. Anna. Alle drei Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Weitere historische Gebäude des Bergbaudorfes sind der Hüttwirt und die Hüttschmiede. Die ersten Aufzeichnungen des Hüttwirts reichen bis 1521 zurück und zählt somit zu den ältesten Gebäuden der Region. Die Hüttschmiede ist eine Schmiedewerkstätte, deren Wurzeln ebenfalls in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Die Schmiede wurde bis 1972 gewerbsmäßig genutzt und ist gelegentlich als Schauschmiede in Betrieb. Auszeichnungen
Medien
WeblinksCommons: Bergbau und Gotikmuseum Leogang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Information related to Bergbau- und Gotikmuseum Leogang |