Daniela De RidderDaniela De Ridder (* 27. November 1962 in Kiel) ist eine deutsche Sozial- und Kommunikationswissenschaftlerin und Politikerin (SPD). Seit Oktober 2013 ist sie – mit einer kurzen Unterbrechung von November 2021 bis Juni 2022 – Mitglied im Deutschen Bundestag. LebenDe Ridder verbrachte ihre Kindheit mit ihrem belgischen Vater Jean De Ridder, einem ehemaligen Widerstandskämpfer der belgischen Résistance und Marinekommandanten, und ihrer deutschen Mutter Gisela De Ridder-Blenska überwiegend in Belgien. Wohnhaft war die Familie dabei zunächst in Brüssel, später in Kelmis im deutschsprachigen Teil Belgiens. Sie besitzt neben der deutschen auch die belgische Staatsangehörigkeit. Nach dem am Königlichen Athenäum in Eupen erworbenen Abitur studierte De Ridder Romanistik, Kunstpädagogik, Sozial- und Kommunikationswissenschaften an der RWTH Aachen, dem Institut Saint-Luc im belgischen Lüttich und an der Georg-August-Universität Göttingen. Promoviert wurde die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin an der Universität Osnabrück mit ihrer Doktorarbeit zum Thema „Vom urbanen Sozialraum zur telekommunikativen Stadtgesellschaft“. Sie absolvierte ein Volontariat bei der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung in Belgien, dem Grenz-Echo in Eupen. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. BerufDe Ridder ist freiberufliche Unternehmensberaterin für Hochschulen, Unternehmen und Kommunen. Ihre Expertise in der Beratung erwarb sie durch die Leitung der Frauen- und Gleichstellungsbüros und als Gleichstellungsbeauftragte an der Universität Göttingen, der Leuphana Universität Lüneburg und Universität Osnabrück sowie an der Stiftung Fachhochschule Osnabrück und der Fachhochschule Nordostniedersachsen. Zudem war sie Wissenschaftlerin am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Lüneburg sowie im Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Nordostniedersachsen. Zu ihrem Profil gehören Lehr- und Forschungstätigkeiten in den Feldern Gender Studies, Diversity Management, Familien-, Jugend-, Bildungs-, Stadt- und Regional- sowie Migrationssoziologie. Als Lehrbeauftragte für Hochschulmanagement arbeitete sie an der Hochschule Osnabrück und der Universität Bremen. Als Sprecherin der Gleichstellungsbeauftragten an Niedersächsischen Stiftungshochschulen sowie der Bundeskonferenz der hochschulischen Gleichstellungsbeauftragten war sie von 2003 bis 2006 tätig. Anschließend war sie Projektleiterin bei CHE Consult in Gütersloh. PolitikDe Ridder ist seit 1992 Mitglied in der SPD. Von 2008 bis 2011 stand sie der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Landkreis Osnabrück vor, von 2009 bis 2011 war sie Beisitzerin im Kreisvorstand der SPD im Landkreis Osnabrück. Im Jahr 2011 trat sie für die SPD im Landkreis Grafschaft Bentheim als Kandidatin für die Landratswahl an. Unterstützt wurde sie dabei auch von der Partei Bündnis 90/Die Grünen sowie vom Bürgerforum Emlichheim. Bei der Landratswahl am 11. September 2011 unterlag sie mit 48,05 Prozent nur knapp ihrem CDU-Gegenkandidaten. Von November 2011 bis August 2014 war De Ridder Kreisvorsitzende der SPD in der Grafschaft Bentheim. Von 2016 bis 2021 war sie Mitglied im Kreistag des Landkreises Grafschaft Bentheim, hier etwa im Kreisausschuss – sowie im Samtgemeinderat und insbesondere im Finanz- und Haushaltsausschuss ihrer Heimatgemeinde Schüttorf. Bei den Bundestagswahlen kandidierte sie stets im Bundestagswahlkreis Mittelems. 18. LegislaturperiodeBei der Bundestagswahl am 22. September 2013 zog De Ridder über Platz 10 der niedersächsischen Landesliste in den Bundestag ein. In der 18. Legislaturperiode war sie Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Dort war sie als Berichterstatterin u. a. zuständig für die Themenfelder „Fachhochschulen in Deutschland“, „Forschung und Entwicklung an kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)“ sowie für den gesamten Bereich „Gute Lehre“ an Hochschulen. Stellvertretend war sie Mitglied im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. Ebenfalls engagierte sich De Ridder im Stiftungsrat „Deutsche Stiftung Friedensforschung“ und war stellvertretende Vorsitzende der deutsch-belgisch-luxemburgischen Parlamentariergruppe. In der SPD-Bundestagsfraktion fungierte sie als Mitglied in der Arbeitsgruppe Demografischer Wandel, Migration und Integration sowie als stellvertretende Projektleiterin für „#NeueChancen – Wertschätzung für Bildung und Arbeit“. 19. LegislaturperiodeDe Ridder zog bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 über den 4. Listenplatz der niedersächsischen SPD erneut in den Bundestag ein. Sie war bis Oktober 2021 Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses. Sie war außerdem Mitglied und stellvertretende Vorsitzende im Unterausschuss für zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Französischen Parlamentariergruppe. Zudem war De Ridder im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur als stellvertretendes Mitglied vertreten. Des Weiteren war sie:
De Ridder rief im Deutschen Bundestag den Arbeitskreis „Regionale Strukturentwicklung“ ins Leben und gründete den überfraktionellen Parlamentskreis "Frauen in der Außenpolitik". 20. LegislaturperiodeFür die Bundestagswahl 2021 wurde De Ridder für den Listenplatz 24 der SPD Niedersachsen aufgestellt. Mit diesem Listenplatz und einem Erststimmergebnis von 29,2 % gelang ihr der Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag zunächst nicht.[1][2] Nachdem Yasmin Fahimi zur DGB-Vorsitzenden gewählt worden war und ihr Bundestagsmandat niedergelegt hatte, rückte De Ridder am 3. Juni 2022 über die Landesliste für sie in den Bundestag nach.[3] De Ridder ist seit 21. Juni 2022 ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE PV).[4] In ihrer Funktion als Berichterstatterin für „Agrarsoziales“ und „Internationale Angelegenheiten“ in der Arbeitsgruppe für Ernährung und Landwirtschaft ist sie zuständig für die Themen „Agrarökologie“, „Frauen in der Landwirtschaft“, „Berufe, Ausbildung und Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft“, „Agrarsoziales“, „Internationaler Handel und Agrarexporte“, „Lieferketten“ und „Europäische Agrarpolitik“.[5] Darüber hinaus wurde De Ridder am 4. Juli 2023 zur Vize-Präsidentin der Parlamentarierversammlung der OSZE gewählt. Von Juli 2022 bis Juli 2023 war sie Sonderbeauftragte für Osteuropa bei der OSZE PV. Seit September 2023 ist De Ridder Vorsitzende des Ad-hoc-Komitees für Migration der OSZE PV. Des Weiteren ist sie in der OSZE PV:
Im Bundestag ist sie ferner ordentliches Mitglied in den folgenden Arbeitsgruppen und Kommissionen:
MitgliedschaftenDe Ridder ist Mitglied bei der Arbeiterwohlfahrt, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, der Osnabrücker Friedensgespräche, des Förderkreises der Städtischen Galerie Nordhorn, der Kunsthalle Lingen, des Meppener Kunstkreises, der Kunstvereine Nordhorn und der Grafschaft Bentheim sowie im Kreislandfrauenverband Grafschaft Bentheim. Sie hat Patenschaften für das Mehrgenerationenhaus „Senfkorn“ in Emlichheim und das DRK-Mehrgenerationenhaus in Nordhorn sowie für die Grundschule Auf dem Süsteresch in Schüttorf als Schule gegen Rassismus übernommen. Auszeichnungen und Orden
Publikationen (Auswahl)
WeblinksCommons: Daniela De Ridder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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