Edit Buchholz (später Edit Wetzel) (* 19. April1941 in Neumünster; † 15. Oktober2024[1]) gehörte in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den besten deutschen Tischtennisspielerinnen. Die dreifache deutsche Meisterin gewann zweimal mit der Damenmannschaft die Europameisterschaft.
Edits Mutter Luise Buchholz war eine starke Tischtennisspielerin und zeitlebens Mitglied im Verein Kieler TTK Grün-Weiß. Von ihr erbte Edit Buchholz das Talent zum Tischtennisspielen und die Vereinstreue: Edit spielte immer beim KTTK Grün-Weiß.
Mit der Mannschaft von Kiel erreichte die Abwehrspielerin von 1961 bis 1974 in jedem Jahr (mit Ausnahme von 1971 und 1973) das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Meist war DTC Kaiserberg der Gegner. Dreimal gelang der Gewinn der deutschen Meisterschaft, nämlich 1961, 1964 und 1974, zehnmal wurden sie Vizemeister.
Dreimal wurde Edit Buchholz mit Kiel Deutscher Pokalmeister; sechsmal belegte man den 2. Platz.
Nationale und internationale Ebene
Ab 1960 nahm Edit Buchholz regelmäßig erfolgreich an nationalen und internationalen Turnieren teil. Die Deutsche Meisterschaft errang sie dreimal im Einzel, siebenmal im Doppel und zweimal im Mixed.
Zwischen 1962 und 1977 wurde sie 73-mal zu Länderspielen der deutschen Damennationalmannschaft berufen. Dabei spielte sie bei 5 Weltmeisterschaften und 7 Europameisterschaften. 1962 und 1968 gewann sie mit den Damen die Goldmedaille.
Ab 1982 nahm Edit – sie hatte 1970 geheiratet und hieß nun Edit Wetzel – am Spielbetrieb der Senioren teil. Sie gewann mehrfach die deutsche Seniorenmeisterschaft und wurde auch 1984 mit Kiel deutscher Mannschaftsmeister der Senioren. Noch heute (2004) spielt Edit Wetzel aktiv mit der 2. Mannschaft von Kiel in der Landesliga.
Zwischendurch hatte Edit Wetzel zwei Jahre lang Tischtennis zugunsten des Tennissports aufgegeben, fand dann aber wieder zum Tischtennis zurück.
Auszeichnungen
1966 verlieh das Land Schleswig-Holstein Edit Wetzel die Sportplakette des Landes Schleswig-Holstein. Außerdem erhielt sie die Ehrennadel in Gold und 1964 vom DTTB den Victor-Barna-Preis.[2] Am 2011 erhielt sie vom Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.[3]
Privates
Edit Wetzels gesamte Familie spielt Tischtennis.
Ihre Mutter Luise Buchholz war in den 1950er-Jahren Spitzenspielerin des Kieler TTK Grün-Weiß. Sie war noch mit über 80 Jahren aktiv und erreichte bei den Landesmeisterschaften der Senioren (Ü75) in Flensburg den 3. Platz. Ihr Vater war Damenwart beim Kieler TTK.
Edit Wetzel spielte zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Ellen[4] Anfang der 1960er-Jahre erfolgreich Handball beim Verein Holstein Kiel.[5] Später konzentrierte sie sich auf den Tischtennissport.
Mit ihrem Ehemann Uwe Wetzel wurde sie 1982 im Mixed Meister von Schleswig-Holstein, mit ihrer Schwester Ellen Haack (um 1960 Oberliga mit TTK Kiel) siegte sie bei diesem Turnier im Doppel; ebenso gewann sie mit ihr die deutsche Meisterschaft der Senioren (U40) im Doppel in den Jahren 1983 und 1984. Edit Wetzel hat noch eine zweite Schwester und zwei Brüder[6].
Edit Wetzel hatte zwei Kinder. Ihre Tochter Sabine (* 1. April 1973) ist auch eine starke Tennis-Spielerin. Ende der 1980er-Jahre spielte sie beim TTK Kiel in der 2. Bundesliga[7], später in Berlin in der 2. BL, danach bei Rapid-Kappel Chemnitz in der Regionalliga. Sie war verheiratet mit Michael Schmidt. Auch Edit Wetzels Sohn Thorsten ist beim Kieler TTK aktiv.