Als Neffe des Orgelbauers Friedrich Deutschmann (1768–1826), der u. a. 1807 die Orgel der Lutherischen Stadtkirche in Wien ausführte,[3] wuchs er in Wien auf und ging bei seinem Onkel in die Lehre.[1][4] Auf Anregung von Carl Georg Lickl und Gustav Freiherr von Prandau (1807–1885) wurde von ihm die Physharmonika bezüglich Spielbarkeit weiterentwickelt.
Eine zeitweise Zusammenarbeit mit dem Klavierbauer Matthäus Andreas Stein zwischen 1830 und 1835 belegt ein Pianoforte im Technischen Museum Wien, das ein zusätzliches Stimmzungenregister (Physharmonika) hat.[5] Von Bernhard Eschenbach gibt es ein vergleichbares Instrument im Musikinstrumenten-Museum Berlin (Kat.-Nr. 5321 „Querhammerflügel mit Aeoline, Johann Caspar Schlimbach, Königshofen, um 1815“). Nach Jacob Deutschmanns Tod übernahm Peter Titz, ein ehemaliger Gehilfe, dessen Werkstatt und baute unter seinem eigenen Namen Orgeln und Harmoniums.[6] Mit Orgelbauer Franz Ullmann, Wien war Jacob Deutschmann durch seine zweite Heirat verschwägert.[7]
Die Enkelin Anna Karolina Deutschmann (1875–1938) war mit dem Unternehmer und Politiker Franz Heinrich Stohr (1869–1930) verheiratet.
1820: in der Augustiner Kirche in Wien der Umbau der Hencke-Orgel. Im Jahre 1974 erfolgte schließlich die Wiederherstellung und geringfügige Erweiterung des wertvollen historischen Prospekts.[11]
1822: das Gehäuse von ihm für die Zeit der Jahrhundertwende bedeutend gestaltet wurde 1911 von Matthäus Mauracher II.) II/32 pneum verwendet.[12]
Fischhof, Joseph: Versuch einer Geschichte des Clavierbaues. Mit besonderm Hinblicke auf die Londoner Große Industrie-Ausstellung im Jahre 1851, nebst statistischen darauf bezüglichen Andeutungen sc. Wien: J. B. Wallishausser 1853. Reprint, Frankfurt: Erwin Bochinsky 1998.
Allgemeine musikalische Zeitung, Band 41, August 1839
Riedel, Friedrich Wilhelm: Zur Geschichte der Physharmonika. Ein Instrument von Jacob Deutschmann im Benediktinerstift Göttweig
A. S.: Industrie-Ausstellung der österreichischen Monarchie in musikalischer Beziehung [Wien 1844, J. Hofer, G. B. De Lorenzi, J. Deutschmann], in: Allgemeine Wiener Musik-Zeitung 5/86/1845, S. 342, 5/87/1845, S. 345f.
↑Wilhelm Hebenstreit: Wissenschaftlich-literarische Encyklopädie der Aesthetik. Ein etymologisch-kritisches Wörterbuch der ästhetischen Kunstsprache, Carl Gerold, Wien 1843, S. 560. (Digitalisat)
↑Johann Jakob Heinrich Czikann und Franz Gräffer: Österreichische National-Enceycelpodie; …. Sechster Band (W bis Z und Supplement), Wien 1887, S. 420 (hier Friedrich Deutschmann fälschlich als Vater bezeichnet). (Digitalisat, abgerufen am 12. Juni 2013)