Johann Martin SchmidJohann Martin Schmid (auch: Schmid III) (* 3. Dezember 1847 in Oldenburg; † 19. Juli 1923) war ein deutscher Orgelbauer, der die Oldenburger Linie der Orgelbauerfamilie Schmid fortführte und vorwiegend im Oldenburger Land wirkte. LebenJohann Martin Schmid entstammte einer weit verzweigten Orgelbauerfamilie. Er war Sohn des Orgelbauers Johann Claussen Schmid und Enkel des Orgelbauers Gerhard Janssen Schmid. Von 1881 bis 1919 leitete er den Familienbetrieb, die anschließend von der Firma Rohlfing übernommen wurde. Auch nach der Firmenübergabe nahm er bis zu seinem Tod verschiedene Umbaumaßnahmen vor: Neuende (1922), Fedderwarden (1922), Wulfenau (1923). WerkJohann Martin Schmid führte zahlreiche Orgelneubauten und -umbauten im Raum Oldenburg durch. Allein im Oldenburger Land sind über 60 Tätigkeiten nachgewiesen.[1] Bei einer großen Anzahl von Orgelumbauten griff er stark in die historische Substanz ein und passte die Disposition dem Zeitgeschmack an. Die meisten seiner Umbaumaßnahmen wurden in den letzten Jahrzehnten rückgängig gemacht. Als Beispiel für Schmids Ästhetik finden sich in seinem Kostenanschlag für einen Umbau der Orgel von Joachim Kayser (1684) folgende Mitteilungen:
– Johann Martin Schmid: Kostenanschlag vom 18. Januar 1884.[2] Entsprechend Schmids Vorschlägen wurde das bis dahin nahezu vollständig erhaltene Werk umdisponiert und mehr grundtönige Register eingebaut. Aus heutiger Sicht werden Schmids Eingriffe negativ gewertet.[3] Werkliste (Auswahl)Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten oder lediglich der Prospekt erhalten ist.
Weitere größere Umbaumaßnahmen an folgenden Orten wurden später rückgängig gemacht: Hohenkirchen (1884), Zetel (1888), Ganderkesee (1889), Sillenstede (1892), Bockhorn (1905), Cloppenburg (1913), Oldenbrok (1908), Wiarden (1908), Wüppels (1912), Neuende (1922), Fedderwarden (1910/1918/1922). Folgende Neubauten sind ebenfalls nicht mehr erhalten: Hasbergen (1881), Hude (1887), Dötlingen (1892), Löningen (1896), Wildeshausen (1900), Heppens (1901), Oldenburg/Ohmsteder Kirche (1901), Eversten (1902), Oldenburg/Garnisonkirche (1903), Sengwarden (1904), Rodenkirchen (1907), Stollhamm (1908), Vechta (1909), Elisabethfehn (1911), Golzwarden (1912), Tettens (1913), Warfleth (1913), Strückhausen (1914), Oldorf (1915). Literatur
Siehe auchEinzelnachweise
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