Kasel liegt zwischen Mertesdorf und Waldrach im Ruwertal, umgeben von steil ansteigenden Weinbergen. Zum Ort gehört der WohnplatzBenninger Hof, der auf der Höhe zwischen Kasel und Trier-Tarforst gelegen ist.
Der Bereich um die heutige Bahnhofstraße gehörte bis 1929 zur Gemarkung Waldrach.[3]
Siedlungsreste und ein Gräberfeld aus der Römerzeit belegen eine zumindest dünne Besiedlung in dieser Periode. Der Ort Kasel wird erstmals in einer Bestätigungsurkunde des Kaisers Otto II. von 973, ausgestellt an das Kloster Oeren in Trier, als Casella (latein. „casale“ = Gehöft) erwähnt.
Bevölkerung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kasel, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
WGR = bis 2024: Wählergruppe Paul Neumann (WPN), ab 2024 Wählergruppe Esther Jansen (WEJ)
Ortsbürgermeister
Esther Jansen (WG Jansen) wurde bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 zur Ortsbürgermeisterin von Kasel gewählt. Sie setzte sich mit 55,6 % der Stimmen gegen einen Mitbewerber durch.[8] Seit dem Jahr 2000 war Karl-Heinrich Ewald (SPD) Ortsbürgermeister der Gemeinde Kasel.
Wappen
Blasonierung: „Das Wappen ist geteilt und oben in zwei Felder gespalten. In Feld eins in Silber ein rotes Kreuz. In Feld zwei in Grün ein schräglinks laufendes silbernes Wellenband, diagonal überlegt mit einem goldenen Hirtenstab. Unten in Gold eine hängende grüne Weintraube mit zwei grünen Blättern.“
Wappenbegründung: Das rote Kreuz in Silber ist das Wahrzeichen von Kurtrier, zu dessen Besitz Kasel vom Mittelalter bis in die napoleonische Zeit gehörte. Das silberne Wellenband in Grün stellt die Ruwer dar. Der Hirtenstab weist auf die Trierer Frauenabtei Oeren-St. Irminen hin, die in Kasel wie auch das Trierer Stift St. Paulin Hofgüter besaß und die Grundgerichtsbarkeit innehatte. Die Traube weist auf den Weinbau hin, der seit dem Mittelalter bis heute die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde bestimmte.
Wirtschaft und Tourismus
Haupteinnahmequellen des Ortes sind der Weinbau und der Tourismus.
Kasel gilt als der bekannteste Weinort im Ruwertal, das zum Weinanbaugebiet „Mosel“ (früher: „Mosel-Saar-Ruwer“) gehört. Es wird – wie für die Ruwer typisch – hauptsächlich Riesling angebaut.
Kasel ist Sitz der zentralen Touristinformation der Verbandsgemeinde Ruwer. Im Ort befinden sich mehrere Hotel- und Gaststättenbetriebe sowie Vinotheken.
Weinmanufaktur Kasel eG, eine der kleinsten Winzergenossenschaften Deutschlands
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Nikolaus
„Doppelkirche“, entstanden aus der Erweiterung der alten Kapelle von 1781 zur dreischiffigen Basilika in den Jahren 1926/27
Barocker Tabernakelaltar aus dem 18. Jahrhundert
Älteste Weihnachtskrippe im unteren Ruwertal
Holzgeschnitzte, lebensgroße Christkindfigur nach bayrischem Brauch – Abschiedsgeschenk von Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, an seine Heimatpfarrei
Lourdeskapelle und Wegekreuz „Auf Hex“, sog. „Hexenkreuz“
Peter Sartorius (* um 1760),[10] genannt Caseler Pitt, Revierjäger des Stifts St. Paulin zu Trier, kämpfte 1792 gegen französische Revolutionstruppen[11][12]
Rudolf Voderholzer (* 1959), Bischof von Regensburg, lebte von 2005 bis zum Jahresanfang 2013 in Kasel. In dieser Zeit arbeitete der als Vertrauter von Papst Benedikt XVI. geltende Voderholzer als Dogmatikprofessor an der Theologischen Fakultät Trier und als Direktor des Instituts Papst Benedikt XVI. in Regensburg. Zeitgleich war er als Seelsorger der Pfarrei St. Nikolaus Kasel engagiert, wo er im Juni 2012 auch sein silbernes Priesterjubiläum feierte. Am 6. Dezember 2012 wurde er durch Papst Benedikt XVI. zum 78. Bischof von Regensburg ernannt, seine Bischofsweihe im Regensburger Dom fand am 26. Januar 2013 statt.
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 57–59.