Riveris (Gemeinde)
Riveris (moselfränkisch: Riwwares) ist eine Ortsgemeinde im Tal des gleichnamigen Flusses Riveris im Weinbaugebiet Mosel. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ruwer im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz an, die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat. GeografieRiveris liegt etwa zehn Kilometer östlich von Trier und knapp zwei Kilometer nördlich des Riveris-Stausees. Gemeindeteile von Riveris sind Feilensmühle[2] und Karlstollen.[3] Nach Meyers Orts- und Verkehrslexikon hatte die Feilensmühle 1912/1913 fünf Einwohner und die Schiefergrube Karlstollen vier Einwohner.[4] Nachbargemeinden sind Waldrach, Osburg, Bonerath und Morscheid. GeschichteDer Name und damit auch der Ort Riveris haben vermutlich römischen Ursprung. Erwähnung findet es in einer Pfandurkunde an Erzbischof Theoderich von Trier (1212 bis 1242), als die Gerichtsbarkeit im erzbischöflichen Dorf „Ruverisse“ an diesen verpfändet wurde.[5] Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Riveris zu Kurtrier und war dem Amt Pfalzel zugeordnet, das in fünf Gerichtspflegen unterteilt war. Für das Dorf war das Hochgericht Waldrach zuständig. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Riveris laut mündlichen Überlieferungen von der Pest getroffen. Aus dieser Zeit soll das örtliche Pestkreuz stammen.[5] Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war Riveris ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement, Arrondissement Trier. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die gesamte Region nach der Niederlage Napoleons an das Königreich Preußen und war ab 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz. Riveris wurde zunächst der Bürgermeisterei Ruwer zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Riveris innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Riveris, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]
PolitikOrtsbürgermeisterThomas Hoffmann wurde am 1. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Riveris,[7] nachdem er seit September 2018 als Erster Beigeordneter bereits vertretungsweise die Amtsgeschäfte geführt hatte.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden.[9] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.[10] Hoffmanns Vorgängerin Monika Thömmes war 2014 ins Amt gewählt worden, hatte es aber zum 31. August 2018 niedergelegt. Bis 2014 war Markus Kaldunski (CDU) Ortsbürgermeister.[8][11] Wappen
Kultur und SehenswürdigkeitenDie Katholische Filialkirche St. Cornelius ist ein eingetragenes Kulturdenkmal. Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Riveris. WirtschaftRiveris lebte in der Vergangenheit von Landwirtschaft, speziell Weinbau und Obstbau, hauptsächlich Äpfel. Daher wurde es auch scherzhaft die „Aäpelköst“ (Apfelkiste) genannt. Noch heute ist der Viez (Apfelwein) eine Spezialität. In Riveris gab es auch eine wasserbetriebene Getreidemühle und eine Ölmühle. Im Karlstollen wurde Schiefer abgebaut.[3] TourismusRiveris ist ein Dorf, das vor allem von Wanderern und Ruhe suchenden Gästen besucht wird. Die Riveristalsperre kann man in ihrem ganzen Umfang bewandern oder mit dem Fahrrad erkunden. Im Riveristal gibt es die Quarzitfelsen „Weißenstein“ und „Langenstein“ (Gemarkung Morscheid). Die Traumschleife Morscheider Grenzpfad führt am Dorf vorbei. Der neue Wanderweg Äppelkist & Schiefer wurde im Juli 2022 eröffnet.[12] VerkehrDie K 65 führt nach Morscheid und die K 66 zur L 149 bei Waldrach. Nach Osburg führt ein Gemeindeweg. Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Riveris – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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