In der Phonetik beschreibt labiovelar den Artikulationsort eines Lautes an den Lippen (lat. labium) und dem Gaumensegel (lat. velum). Dabei kann „Labiovelar“ entweder für einen labialisiertenvelarenKonsonanten oder einen an zwei Artikulationsorten gleichzeitig (doppelt) gesprochenen labial-velaren Konsonanten stehen.[1][2][3] Labiovelare Konsonanten werden deutsch auch als Lippengaumenlaute bezeichnet.
In den übrigen Sprachen (mit Palatalisierung, den sogenannten Satemsprachen) fielen sie durch Delabialisierung mit den einfachen Velaren zusammen.
Labial-Velare
Die labial-velaren Konsonanten werden gleichzeitig an den Lippen (lat. labium) und dem Gaumensegel (lat. velum) gesprochen. Es handelt sich hierbei nicht um einen Konsonantencluster, sondern einen einfachen Laut, der an zwei Artikulationsorten gleichzeitig gesprochen wird. Solche Laute kommen in Sprachen West- und Zentralafrikas sowie Neuguineas sowie am Wortende im Vietnamesischen vor. Beispiele für labial-velare Konsonanten sind:
John Clark; Collin Yallop; Janet Fletcher: An Introduction to Phonetics and Phonology. 3rd Edition. Blackwell Textbooks in Linguistics, Wiley-Blackwell, 2006
T. Alan Hall: Phonologie: Eine Einführung. De Gruyter Studienbuch, de Gruyter, Berlin / New York 2000, ISBN 3-11-015641-5