Die Straßen lassen sich im Wesentlichen fünf Siedlungen zuordnen, die durch die Berliner Forsten voneinander getrennt sind. Neben dem Dorfkern sind das die Siedlungen Karolinenhof im Norden am Langen See, Rauchfangswerder im äußersten Süden am Zeuthener See, Schmöckwitzwerder im Osten am Krossinsee und die Schmöckwitz-Siedlung nördlich von Eichwalde an der Görlitzer Bahn. Der Ortsteil besitzt 63 gewidmete Straßen, von denen sich sechs in den Nachbarortsteilen fortsetzen und dazu fünf Plätze. Die Gesamtlänge der Straßen im Ortsteil beträgt 30,9 Kilometer.
Schmöckwitz hat 4.500 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und umfasst den Postleitzahlenbereich 12527.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.
Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sindkursivgesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
Länge/Maße in Metern: Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet. Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben. Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz ‚im Ortsteil‘ an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist.
Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.
Gestell: Weg des Königs zum Jagdschloss Königs Wusterhausen, der von auf Pfeilern sitzenden Adlern gesäumt gewesen sein soll
um 1700
Das Adlergestell gehört mit 12,1 Kilometern zu den längsten Straßen Berlins. In Schmöckwitz gehört das Adlergestell zur Straße nach Werneuchen, die in Brandenburg als L 301 fungiert. Zum Ortsteil gehören die Grundstücke 615 bis 789. Das heutige Teilstück des Adlergestells zwischen Schappachstraße und Alt-Schmöckwitz (ehemals: Berliner Straße) wurde 1958 durch Magistratsbeschluss in die Straße einbezogen. Das Adlergestell führt von der von Michael-Brückner-Straße bis zur Wernsdorfer Straße.
Die Straße entstand durch Zusammenlegung des Kaiser-Wilhelm-Platzes und des Strandwegs im Jahr 1938 und bildet das Zentrum von Schmöckwitz. Hier befindet sich die Dorfkirche Schmöckwitz von 1799 sowie die Endhaltestelle mit Wendeschleife der Schmöckwitz–Grünauer Uferbahn. Sie verläuft als Verlängerung des Adlergestells um den Dorfanger und besitzt einen Abzweig in östlicher Richtung zur Wernsdorfer Straße.
Vorwerk Radeland, Ursprungssiedlung der Gemeinde Eichwalde in Brandenburg und Schmöckwitz-Siedlung in Berlin
überliefert
Dieser nicht im amtlichen Verzeichnis enthaltene Weg existierte bereits in früheren Jahrhunderten (erstmals in den Berliner Adressbüchern der 1920er Jahre aufgeführt). Eine Bebauung gab es nicht. In den heutigen Karten führt er geradlinig in Nordwest-Südost-Richtung vom Adlergestell durch den Berliner Forst und die Schmöckwitz-Siedlung bis zur Waldstraße in Eichwalde. Hier trägt er dann den Namen Grünauer Straße. Die beiderseitige Namensgebung zeigt, dass dies eine Verkehrsverbindung zwischen den benachbarten Orten war.
Die nördlich des Oder-Spree-Kanals gelegene Straße entstand durch Zusammenlegung der Straße 790 und Straße 791. Sie erschließt eine Wohnsiedlung und ist nur über brandenburger Gebiet zu erreichen.
Die Straße führt vom Weiselpfad zur Wernsdorfer Straße. Von vor 1866 bis 1938 hieß sie Seestraße und wurde vermutlich wegen Namensgleichheit zur Vermeidung von Verwechselungen umbenannt. Hier befinden sich die Bootsstände des Segel-Clubs Seddin.[1]
SC Argo 1909, an der Straße ansässiger Segelverein
1930
Die Straße entstand als Straße A des Bebauungsplans für Rauchfangwerder und wurde nach dem dort ansässigen Segelverein Segelclub Argo e. V.[2] benannt, der 1990 wieder in das in den 1920er Jahren errichtete Clubhaus ziehen konnte.
Der Beutenweg verläuft vom Adlergestell bis Am Seddinsee. Von vor 1866 bis 1938 hieß er Mittelstraße. Der Name ‚Beutenweg‘ erinnert (wie der des Imkerwegs und der des Weiselpfads) daran, dass die Schmöckwitzer Fischer auch das Recht besaßen, gegen Abgabe von Honig an den Grundherrn und ans Köpenicker Schloss in der markgräflichen Heide Imkerei zu betreiben.
Die kurze Straße zwischen Schmöckwitzer Damm und Moßkopfring erhielt ihren Namen vermutlich, weil Böhm, der 1909 Bauherr auf dem heutigen Grundstück Moßkopfring 26 war, die erste Parzelle in der Straße erwarb.
Ebel, ehemals in Rauchfangswerder ansässige Familie
1930
Die Stichstraße führt vom Moßkopfring zum Zeuthener See. Sie wurde nach der ab 1894 in Rauchfangswerder ansässigen Familie Ebel benannt. Der Bauernsohn Karl Friedrich Ebel 1894 in die altansässige Familie Waldow eingeheiratet. Am 7. September 1909 wurde der Großteil des familiären Landbesitzes von seiner Ehefrau Auguste Ebel, geb. Waldow, an eine Maklerfirma verkauft. Ab 1910 wurde dieser parzelliert und an Interessenten veräußert.[3]
Die von der Miersdorfer Straße zum Wendel-Hipler-Weg führende Straße in der entstand als Straße 716 des Bebauungsplans. Sie ist nur über Brandenburger Gebiet erreichbar.
Die Straße liegt zwischen Erlengrund und Fliederweg. Sie wird im Adressbuch von 1928 als unbebaut ausgewiesen, 1943 ist die rechte Seite bereits bebaut.[4]
Die von der Waldstraße abgehende Sackgasse endet mit einem Wendehammer am Waldesrand. Die entstand als Straße 5 und wurde vermutlich nach einem ehemals hier liegenden Erlenbruch benannt.
Nach der hier von 1897 bis 1952 verkehrenden Fähre von Rauchfangwerder nach Zeuthen
1928
Die Straße in Rauchfangwerder führt vom Schmöckwitzer Damm zum Seddinsee. Sie entstand nach dem Bebauungsplan für Rauchfangwerder als Straße B. Hier befindet sich seit 1914 der Verein Berliner Segler e. V.[5]
Finken, artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel
18. Feb. 1927
Die von der Waldstraße abgehende Stichstraße entstand als Straße 10 des Bebauungsplans. Im Adressbuch von 1928 ist sie noch als unbebaut ausgewiesen.[4]
Flieder, Pflanzengattung aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae)
18. Feb. 1927
Die vom Grünauer Weg abgehende Wohnstraße endet als befahrbare Straße vor der Einmündung des Elstergrunds in einem Wendehammer. Von dort führt ein befahrbarer Weg weiter bis zum Erlengrund.
Nicolaus August Rudolf Godbersen (1841–1915), Forstwirt
um 1907
Die unbebaute, durch den Berliner Forst führende Straße verbindet die Zeuthener Straße mit der Grenzstraße in Eichwalde. Sie erhielt ihren Namen nach dem Forstmeister Godbersen, der im kaiserlichen Auftrag 1896/1897 über die Realisierung einer „Allerhöchsten Zusage“ an den Vorsitzenden des Berliner Regatta-Vereins, Büxenstein, verhandelte, die fiskalische Uferflucht entlang der Grünauer Ruder-Regattastrecke von anderer Nutzung frei und – auf der Basis einer vom Regatta-Verein zu entrichtenden Pacht – allein für die Ansiedlung von Sportvereinen offen zu halten.[6]
Grünau, Ortsteil im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin
um 1930
Der Grünauer Weg ist Teil einer alten Verbindung von Eichwalde nach Grünau. Er beginnt als Grünauer Straße in Eichwalde, wird dann auf Schmöckwitzer Gebiet zum Grünauer Weg, der am Waldrand als Sackgasse endet, aber sich als Forstweg – Alter Radelander Weg – bis zum Adlergestell fortsetzt.
Hecke, linienförmiger Aufwuchs (ein- oder mehrreihig) dicht stehender, stark verzweigter Sträucher
18. Feb. 1927
Die von der Waldstraße abgehende Stichstraße entstand als Straße 11 des Bebauungsplans. Ihr Name bezieht sich auf die zwischen den Grundstücken angelegten Hecken.
Imker, beschäftigt sich mit der Haltung und Züchtung von Honigbienen und der Produktion von Honig und weiterer Bienenprodukte
23. Sep. 1938
Der Imkerweg führt vom Adlergestell zum Seddinsee und endet dort als Sackgasse. Von 1866 bis 1938 hieß er Wendenstraße und wurde wahrscheinlich wegen der Verwechslungsgefahr mit der Wendenstraße in Altglienicke umbenannt. Der Name erinnert (wie der des Beutenwegs und des Weiselpfads) daran, dass die Schmöckwitzer Fischer das Recht besaßen, gegen Abgabe von Honig an den Grundherrn und an das Köpenicker Schloss in der markgräflichen Heide Imkerei zu betreiben.[7] Hier befinden sich die Bootsstände des Eisenbahn-Sportvereins Schmöckwitz.[8]
Karolinenhof, Villenkolonie und Ortslage in Schmöckwitz
10. Apr. 1931
Die Straße entstand ab 1894 bei der Anlage der Villenkolonie Karolinenhof durch den Bankier Albert Schappach. Sie trug zunächst den Namen Karolinenhofstraße und wurde 1931 unter Einbeziehung der Straße 757 in Karolinenhofweg umbenannt. Sie führt von der Rehfeldtstraße über Vetschauer Allee und Lübbenauer Weg und endet dort als Sackgasse.
Die von der Waldstraße abgehende kurze Stichstraße endet in einem Wendekopf und ist bereits im Adressbuch von 1928 mit einem bebauten Grundstück verzeichnet.
Linden, Pflanzengattung in der Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioideae) innerhalb der Familie der Malvengewächse
um 1920
Die Lindenstraße führt von der Godbersenstraße zur Friedensstraße in Eichwalde. Zum Ortsteil gehören nur die Nummern 6 bis 39 auf der östlichen Seite bis in Höhe der Tschaikowskistraße in Eichwalde.
Lübbenau/Spreewald (seit dem 1. Januar 1998, vorher Lübbenau), (niedersorbisch Lubnjow/Błota), Stadt in Brandenburg
10. Apr. 1931
Die Straße in der Ortslage Karolinenhof verläuft zu beiden Seiten der Vetschauer Allee vom Langen See über Platz 764 zum Karolinenhofweg, wo sie als Sackgasse endet. Sie entstand 1931 durch Zusammenlegung der Straßen 760, 771, 772 und 773. Viele Straßen im Karolinenhof sind nach Orten im Spreewald benannt.
Sie verbindet die Grenzstraße mit der Zeuthener Straße und bildet die Grenze zu Eichwalde. Nur die nördlichen unbebauten Grundstücke gehören zu Berlin.
Moßkopf gründete 1910 den Grundbesitzerverein Rauchfangswerder-Süd, bewirkte als dessen Vorsitzender 1911 die Verschmelzung mit dem Verein gleichen Namens für Rauchfangswerder-Nord und stand danach bis 1934 an der Spitze des Gesamtvereins. Der im vornehmen Berliner Westen wohnende Moßkopf, der an der Straße selbst ein Grundstück erwarb (damals: Nr. 51), begleitete die Parzellierung und Besiedlung von Rauchfangswerder-Süd und sorgte maßgeblich für den 1921 erfolgten Anschluss von Rauchfangswerder an das Berliner Elektrizitätsnetz.[9] Die Straße hat einen U-förmigen Verlauf, sie führt von der Böhmalle um die Südspitze von Rauchfangswerder und endet am Waldesrand. Sie ist die südlichste Straße Berlins.
Die Straße zwischen Waldstraße und Grünauer Weg entstand als Straße 2 des Bebauungsplans. Der Name der Straße bezieht sich wahrscheinlich auf die Grenze zwischen dem Köpenicker Ortsteil Schmöckwitz und der nicht mehr zu Berlin gehörenden Gemeinde Eichwalde, auf die die Straße zuläuft. Eine Bezugnahme auf die Feldflächen des ehemaligen Vorwerks Radeland, das auf Eichwalder Territorium lag, ist ebenfalls möglich.[10]
Paul Rehfeldt (1848–1905), Gastwirt, Kommunalpolitiker
um 1920
Die Straße im Karolinenhof führt von der Schappachstraße bis zur Sportpromenade. Der Gastwirt Rehfeldt war Mitbegründer der Villenkolonie Karolinenhof und langjähriger Gemeindevertreter von Schmöckwitz.
Großer Rohrwall und Kleiner Rohrwall, Inseln im Langen See vor der Kolonie Karolinenhof
10. Apr. 1931
Die Rohrwallallee führt entlang des Langen Sees von der Schappachstraße über den Sielower Weg bis zum Krimnitzer Weg. Von 1929 bis 1931 hieß sie Hindenburgstraße. Sie entstand 1931 aus Zusammenlegung der Straße 778 und der Hindenburgstraße.
Ernst Emil Albert Schappach (1848–1915), Bankier, Gründer der Kolonie Karolinenhof
um 1895
Der Berliner Bankier Schappach kaufte 1894 das nördlich des Dorfes Schmöckwitz gelegene ehemalige Bauerngut, das 1782 der Kolonist Kersten auf einem etwa 72 Hektar großen Gelände des Köpenicker Amtsforstes angelegt und nach dem Vornamen seiner Frau Karolinenhof genannt hatte. Er gründete die Terraingesellschaft Carolinenhof, die das Gelände parzellierte und darauf ab 1885 eine Villenkolonie anlegte. Schappach selbst errichtete 1895 das erste Haus der Kolonie (Schappachstraße 16). Er wurde in Kreuzberg auf dem Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirche (evangelisch), Zossener Straße (Erbbegräbnis), bestattet.[11]
Die Straße führt von der Wernsdorfer Straße bis zum südlichen Ende von Rauchfangswerder. Sie entstand als Straße G des Bebauungsplanes von 1901. Seit der Besiedlung des Bockswerder (heute Rauchfangswerder-Nord) Mitte des 18. Jahrhunderts einzige Landverbindung der Einwohner. Im 19. Jahrhundert halbseitig, erst 1964 beidseitig gepflastert und nach 1970 asphaltiert.[12] Am Ufer des Zeuthener Sees liegt ein Campus der japanischen Teikyō-Universität.
Schmöckwitzwerder, Ortslage in Schmöckwitz am Wernsdorfer See
unbekannt
Die Straße in der Ortslage Schmöckwitzwerder geht von der Wernsdorfer Straße ab und erschließt die Kleingartenanlage ‚Naturfreunde Köpenick‘. Sie endet am Ufer des Krossinsees.
nach den Schwarzen Bergen (37,2 m), über die der Weg führt
nach 1937
Der Weg führt nördlich der Wernsdorfer Straße durch die Berliner Forsten bis zum Oder-Spree-Kanal sowie südlich der Wernsdorfer Straße nach Rauchfangswerder, wo er am Anfang der Bebauung auf den Schmöckwitzer Damm trifft. Der Name des Weges bezieht sich wahrscheinlich auf die Schwarzen Berge, über die der Weg führt. Bis zur Sprengung der Brücke über den Oder-Spree-Kanal im April 1945 war er die Verbindung zwischen Schmöckwitz und Gosen.
Seddinsee, See an der südöstlichen Stadtgrenze Berlins
vor 1929
Der Fußweg führt von der Wernsdorfer Straße entlang am Ufer des Seddinsees und weiter am Oder-Spree-Kanal. Ein Abzweig führt zum Schwarzen Weg, über den die Bootshäuser am Südende des Seddinsees erreichbar sind.
entsprechend der Bedeutung Grünaus als Zentrum des Wassersports
23. März 1925
Die Sportpromenade geht in die Vetschauer Allee über und verläuft am Ufer des Langen Sees. Auf dieser Trasse verkehrt die Schmöckwitz–Grünauer Uferbahn. In der Nr. 23 liegt das Vereinshaus der Rudergemeinschaft Rotation Berlin e. V.[13]
Vetschau/Spreewald (niedersorbisch Wětošow), Kleinstadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
10. Apr. 1931
Die Vetschauer Alle ist die Hauptverkehrsverbindung im Karolinenhof. Sie führt als Verlängerung der Sportpromenade zum Adlergestell. In der Straßenmitte verlaufen die Gleise der Schmöckwitz–Grünauer Uferbahn. Sie entstand ab 1906 bei Anlage der Villenkolonie als Stubenrauchstraße. 1931 wurden die Stubenrauchstraße und die Straße 763 in Vetschauer Allee benannt.
Die kurze Stichstraße geht von der Eichwalder Aue ab und endet am Berliner Forst. Sie entstand als Straße 717 und liegt auf dem ehemaligen Gelände des gemeinnützigen Vereins christlicher Siedlungen, zu dessen Förderern Viebahn gehörte.
Die Waldstraße verläuft von der Grenzstraße in Eichwalde zur August-Bebel-Straße. Sie wendet ihre Südseite dem Brandenburger Gebiet zu und bildet von der Grenzstraße bis zum Triftgraben die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg. Lediglich die nördlichen Grundstücke (72–246, gerade) gehören zum Ortsteil. Vom 23. März 1934 bis nach 1956 hieß sie Dreyerallee nach dem im französischen Zuchthaus St. Martin de Ré gestorbenen Reichsangehörigen Willi Dreyer.
Der Weiselpfad führt vom Imkerweg zu den Bootshäusern an der Nordostseite des Yachthafen Schmöckwitz.[14] Von um 1900 bis 1938 hieß er Gartenstraße. Vor der Bebauung dieses Gebiets befand sich dort ein Gartengelände, nach dem die Straße ihren Namen erhalten hat.
Die Straße geht von der Waldstraße ab und führt zur Eichwalder Aue, wo sie als Sackgasse endet. Vom 26. Juli 1927 bis zum 31. Mai 1951 hieß sie Michaelisweg, nach dem preußischen Staatsmann Georg Michaelis. Die Straße liegt auf dem Gelände des ehemaligen gemeinnützigen Vereins christlicher Siedlungen, zu dessen Förderern Michaelis gehörte. Bei der Anlage hieß sie Straße 715.
Wernsdorf, Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen in Brandenburg
15. Aug. 1958
Die Wernsdorfer Straße führt als Fortsetzung des Adlergestells durch den Schmöckwitzer Werder, die östlich der Dahme gelegene Ortslage, und geht an der Stadtgrenze in die Landstraße 30 über, die weiter nach Erkner führt. Die Straße trägt den Namen seit 1958 als der westliche Teil der damaligen Berliner Straße (heute: Adlergestell) bis zur Schmöckwitzer Brücke und die Wernsdorfer Landstraße zusammengelegt wurden. Ein nördlicher Abzweig führt zum Oder-Spree-Kanal und erschließt das Gelände der hier gelegenen Akademie Berlin-Schmöckwitz.[15]
Windwall, Flurbezeichnung zwischen Kleiner Krampe und Seddinsee
29. Jan. 1937
Die Straße verläuft über Zum Seeblick parallel zu Seeufer zum Bootshaus des Motorwassersportclubs Grünau.[16] Von um 1900 bis 1937 trug sie den Namen Schopenhauerstraße bei der Anlage Straße H.
Der Weg in der Siedlung Karolinenhof liegt beiderseits der Vetschauer Allee zwischen Treppendorfer Weg und Peitzer Weg. Er entstand als Straße 762 des Bebauungsplans.
Die Straße verbindet den im Bogen verlaufenden Moßkopfring. Von nach 1900 bis 1938 hieß sie Georg-Meyer-Allee, nach dem preußischen Politiker Georg Meyer. Sie wurde bereits ab 1937 als Zeuthener Weg bezeichnet, amtlich jedoch erfolgte die Umbenennung erst am 17. September 1938. Dieser Zeitpunkt lässt vermuten, dass dem Bestreben, einen Teil der oder die ganze Straße nach dem Privatgelehrten Nicolai Zeuthen (Begründer des Grundbesitzervereins Rauchfangswerder-Nord) in Zeuthenweg zu benennen, amtlich entgegengetreten werden sollte, da der ins Auge gefasste Namensgeber vermutlich Jude war.[17]
Die nördlich des Oder-Spree-Kanals gelegene Straße war zuvor unbenannt. Sie erschließt eine Wohnsiedlung und ist nur über brandenburger Gebiet zu erreichen. Sie erschließt die Wohnsiedlung in der Straße Am Oder-Spree-Kanal.
Die Straße führt in nordöstlicher Richtung zum Langen See und endet dort als Sackgasse. Seit vor 1923 bis 1937 hieß sie Fontanestraße. Im Berliner Adressbuch von 1923, in dem Schmöckwitz das erste Mal auftaucht, ist sie mit drei Häusern verzeichnet.[18] Der Name von 1937 bis 1976 war Goulbierstraße, benannt nach dem Köpenicker Bezirksverordneten und Stadtrat der Deutschnationalen Volkspartei.
Sie verlief ursprünglich von der Schappachstraße bis zur Schmöckwitzer Brücke. Der Teil zwischen Schappachstraße und Alt-Schmöckwitz wurde 1958 Teil des Adlergestells, zwischen Alt-Schmöckwitz und der Schmöckwitzer Brücke kam zur Wernsdorfer Straße, die am selben Tage von Wernsdorfer Landstraße umbenannt wurde.
Dreyerallee
Willi Dreyer, ein 1924 im französischen Zuchthaus St. Martin de Ré verstorbenen Reichsangehöriger
Laut Adressbuch von 1943 war Willi Dreyer „ein in französischer Gefangenschaft verstorbener Kämpfer für Deutschlands Freiheit und Erwachen“[19] Die Hintergründe sind nicht mehr bekannt. Sein Leichnam wurde im April 1924 nach Berlin überführt und unter Beteiligung der Reichswehr und vaterländischer Vereine bestattet.[20]
Die Fontanestraße erhielt 1937 den Namen Goulbierstraße nach dem Köpenicker Bezirksverordneten und Stadtrat der Deutschnationalen Volkspartei. Erst 1976 erhielt sie wieder ihren ursprünglichen Namen.
Der Kaiser-Wilhelm-Platz wurde mit dem Strandweg zur Straße Alt-Schmöckwitz zusammengefasst. Der Dorfkern vieler ehemaliger Dörfer in Berlin, oftmals Dorfstraße oder Hauptstraße genannt, erhielten einheitlich das Präfix „Alt“ zum Ortsnamen. Die geschah einerseits um die vielen gleichnamigen Straßenname zu verringern und andererseits als Hinweis auf die historischen Orte.
1931 wurden die Straße 757 und die Karolinenhofstraße in Karolinenhofweg umbenannt. Alle kleineren Straßen tragen hier die Endung „Weg“ und die beiden größeren „Allee“. Die Schappachstraße, nach dem Gründer der Kolonie benannt, ist die einzige „Straße“ in dem Viertel.
Michaelis, ein altpreußisch-konservativer Beamter von pietistisch geprägter Sozialgesinnung, war ein führender Vertreter der christlichen Gemeinschaftsbewegung, einer kirchlichen Reformbewegung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Tradition des Pietismus und der Erweckungsbewegung innerhalb der evangelischen Landeskirchen fortführte und die Ausbildung einer praktischen Laienfrömmigkeit zum Ziel hatte. Er war Mitglied der Generalsynode und des Kirchenrats der Altpreußischen Union, des Christlichen Vereins Junger Männer sowie der (von ihm seit 1913 geleiteten) Deutschen Christlichen Studentenvereinigung.
Die Straße liegt auf dem Gelände des ehemaligen gemeinnützigen Vereins christlicher Siedlungen, zu dessen Förderern Michaelis gehörte. Eine nach einem Kirchenmann benannte Straße war in der DDR unerwünscht.
Da es in Berlin zahlreiche Stubenrauchstraßen gibt, z. B. Friedenau, Johannisthal oder Lichterfelde, diente die Umbenennung der Verringerung der vielen gleich benannten Straßen in Berlin.
Zur Vermeidung von Verwechslungen mit gleichnamigen Straße in anderen Ortsteilen, z. B. in Köpenick.
Wiesenstraße
um 1900
nach 1931
überbaut
Gegenüber der Godbersenstraße von der Berliner Straße abgehend. Bis 1931 im Adressbuch als unbebaut aufgeführt.
Weitere Örtlichkeiten in Berlin-Schmöckwitz
Campingplatz Krossinsee
Kleiner Rohrwall
Kleingartenanlagen
KGA ,Richtershorn’, benannt nach Ferdinand Gustav Richter (1843–1918), Grundbesitzer und Kommunalpolitiker in Grünau, dem das Land gehörte, und nach seiner Lage auf einer Landzunge (Horn)
Hans-Jürgen Mende (Hrsg.): Lexikon alle Berliner Straßen und Plätze. Von der Gründung bis zur Gegenwart. 2. Band. Neues Leben / Edition Luisenstadt, Berlin 1998, ISBN 3-355-01491-5.