Lobt Gott, ihr Christen alle gleichLobt Gott, ihr Christen alle gleich ist ein Kirchenlied zum Weihnachtsfest, dessen Text und Melodie von Nikolaus Herman (um 1480–1561) stammen und in den 1550er Jahren erstmals veröffentlicht wurden. ÜberlieferungsgeschichteDie Erstveröffentlichung des vollständigen Textes wird traditionell auf das Jahr 1560 datiert, als er zusammen mit der Melodie in Wittenberg gedruckt wurde.[2] Die Melodie war zuvor schon 1554 mit anderem Text Kommt her, ihr lieben Schwesterlein veröffentlicht worden.[3][4] Eine unfertige und druckfehlerbehaftete Frühfassung von Text und Melodie ist allerdings bereits um 1550 in einer Liedflugschrift Drey geistliche Weyhnacht/ lieder, vom Newgebornen kindlin Jesu/ für die kinder im Joachimstal nachweisbar.[5][6] Die erste Zeile wird seit Beginn des 17. Jahrhunderts auch in der Variante Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich gesungen.[3] So lautet meist auch die Überschrift von Orgelbearbeitungen aus dieser Zeit. Das ursprünglich achtstrophige Weihnachtslied fand in einer sechsstrophigen Fassung (1.2.3.6.7.8) Aufnahme in das Evangelischen Gesangbuch (Nr. 27), in das ELKG Evangelisch-Lutherisches Kirchengesangbuch (Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche), und in das Mennonitische Gesangbuch (MG 262), sowie in einer vierstrophigen (1.2.3.8) in das katholische Gotteslob (GL 247; GLalt 134). TextThema des Textes ist die Kondeszendenz Gottes in der Menschwerdung des Sohnes und die Vergöttlichung des von der Sünde erlösten Menschen – der „fröhliche Wechsel“. Der Text wurde in mehrere Sprachen übersetzt. 1. Lobt Gott, ir Christen, alle gleich, MelodieDie Melodie zeigt Anklänge an geistliche Bergreihen.[8] Herman benutzte die Melodie eines Johannisreigens, dem er den Rhythmus einer Allemande gab.[9] Die Weise zeigt aber auch deutliche Verwandtschaft mit der gregorianischen Introitus-Antiphon Puer natus est nobis (Ein Kind ist uns geboren), die im siebenten Kirchenton komponiert ist.[10] Die durch Tonrepetitionen rhythmisch vorwärtsdrängende Melodie wurde vor allem im Barock vielfach musikalisch bearbeitet. So finden sich auch im Werk Johann Sebastian Bachs gleich mehrere von der Fassung 1554 abweichende Varianten der Melodie. In der Sammlung Kirchenlied (1938) wurde die Melodiefassung von BWV 151/5 (Schlusschoral der Kantate Süßer Trost, mein Jesus kömmt) verwendet, was viele katholische Diözesangesangbücher aus der Zeit vor der Einführung des Gotteslob übernahmen: ÜbersetzungenIns Dänische übersetzt, „Nu vil vi sjunge og være glad…“, zuerst von Hans Christensen Sthen 1578, neu übersetzt 1848 von Carl Joachim Brandt, bearbeitet 1885 und aufgenommen in das dänische Gesangbuch für Sønderjylland 1925. Die Fassung von Brandt erschien dann im dänischen Kirchengesangbuch, Den Danske Salmebog, Kopenhagen 1953, Nr. 91, übernommen in Den Danske Salmebog, Kopenhagen 2002, Nr. 110. Auch im Gesangbuch der dänischen Heimvolkshochschulbewegung, Højskolesangbogen, 18. Ausgabe, Kopenhagen 2006, Nr. 221 (Melodie von Thomas Laub, 1881).[11] Literatur
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Einzelnachweise
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