Tak (Strategiespiel)
Tak ist ein strategisches Brettspiel für zwei Spieler. Es wurde von James Ernest und Patrick Rothfuss entworfen und 2016 von Cheapass Games veröffentlicht.[1] Das Spiel wurde erstmals im zweiten Band der Königsmörder-Chronik, Die Furcht des Weisen, von Patrick Rothfuss erwähnt und auf der Basis dieser Beschreibung entwickelt.[2] Ziel des Spiels ist die Verbindung zweier gegenüberliegender Seiten durch eine Straße eigener Steine. EntstehungNachdem Patrick Rothfuss und James Ernest bereits zusammen an dem Kartenspiel Pairs gearbeitet hatten, bat Ernest Rothfuss darum, auch Regeln für das in der Königsmörder-Chronik erwähnte Tak erstellen zu dürfen. Rothfuss war der Idee zwar nicht zugetan, bot Ernest allerdings an, erneut darüber nachzudenken, sobald er das entwickelte Spiel ausprobiert hätte. Als James Ernest Patrick Rothfuss das fertige Spiel präsentierte, war dieser eigenen Angaben zufolge sprachlos vor Begeisterung.[3] Infolgedessen wurde eine Kickstarter-Kampagne mit dem Ziel von 50.000 Dollar ins Leben gerufen,[4] das bereits nach weniger als 24 Stunden erreicht war.[5] Letztendlich sind bei der Kampagne über 1,3 Millionen Dollar für die Realisierung des Spiels zusammengekommen. RegelnTak besitzt nur wenige Figuren und Regeln, die im Folgenden erläutert werden.[6] SpielfigurenIm Spiel gibt es zwei verschiedene Spielsteine, die jeweils in den zwei Spielerfarben vorliegen.
Die normalen Steine können unterschiedlich eingesetzt werden.
AufbauTak wird in der Regel auf einem quadratischen Brett gespielt, kann aber auch auf jedem beliebigen ebenen Untergrund gespielt werden, solange die Mitte des – dann imaginären – Spielbrettes markiert ist. Die Größe des Spielbrettes schwankt zwischen 3x3 und 8x8 Feldern. Am häufigsten wird jedoch auf 5x5- oder 6x6-Spielbrettern gespielt. Mithilfe sogenannter Hybridbretter können unterschiedlich große Spiele auf ein und demselben Brett gespielt werden, indem die Steine bei ungeraden Größen auf den Feldern und bei geraden Größen auf den Felderecken abgelegt werden. Teilweise existieren auch Hybridbretter invert zu eben genannter Weise. Je nach Größe des Brettes erhalten die Spieler unterschiedlich viele Spielsteine.
SpielbeginnZu Beginn des ersten Spiels wird ausgelost, welcher Spieler beginnen darf. In den darauffolgenden Spielen wechseln sich die Spieler in der Regel mit dem Erstzugrecht ab. Im ersten Zug platziert jeder Spieler einen Flachstein des Gegners auf einem beliebigen freien Feld. Mit den eigenen Spielsteinen wird erst in den Folgezügen gespielt. ZugablaufIn einem normalen Zug hat der Spieler zwei Möglichkeiten: Entweder setzt er einen Stein auf ein unbesetztes Feld oder er bewegt einen Stapel auf nicht diagonal angrenzende Felder. Steine setzenEin Spieler kann pro Zug einen Stein, egal ob Flachstein, Mauer oder Kapstein auf ein unbesetztes Feld des Spielbrettes setzen. Stapel bewegenEin Spieler kann pro Zug einen Stapel bewegen. Dabei nimmt er eine Anzahl der oberen Steine, nie mehr als das Brett lang ist, und bewegt diese in einer nicht diagonalen, geraden Linie. Die Richtung darf hierbei frei gewählt werden. Auf jedem passierten Feld, mit Ausnahme des Startfeldes der Bewegung, muss mindestens ein Stein des getragenen Stapels, von unten nach oben gesehen, abgelegt werden. Stapel können sich auf andere Stapel bewegen, egal ob diese vom Gegner kontrolliert werden oder nicht. Bei der Bewegung ist zu beachten:
Tak ansagenBei Tak gilt es als höflich, dem Gegner mitzuteilen, wenn man nur noch einen Zug vom Sieg entfernt ist. Analog zum Schachspiel wird dafür in der Regel Tak gesagt. Ähnlich wie beim Schachmatt wird bei einer für den anderen Spieler ausweglosen Situation Tinuë angesagt. SpielendeDer Spieler, der zuerst eine Straße zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten des Spielbrettes gebaut hat, gewinnt. Als Straße gilt jede Aneinanderreihung von Stapeln der gleichen Farbe, wobei diese sich an den Kanten berühren müssen. Außerdem gelten Stapel, auf denen Mauern stehen, nicht als Teil einer Straße, Kapsteine jedoch schon. Sollte ein Spieler mit seinem letzten Zug auch eine gegnerische Straße vollenden, gewinnt der ziehende Spieler. Alternatives EndeSollten alle Spielsteine eines Spielers auf dem Spielbrett oder jedes Feld des Spielbrettes besetzt sein, endet das Spiel. Der Spieler, der die meisten Stapel durch Flachsteine kontrolliert, gewinnt in diesem Fall. WertungDer Gewinner erhält für jedes Feld des Spielbrettes und jeden nicht gespielten Spielstein einen Punkt. Weitere Wertungsmethoden
NotationPortable Tak NotationDie Portable Tak Notation (PTN) wurde noch während der Beta-Phase des Spiels von Benjamin Wochinski zur Aufzeichnung der Züge eines Takspiels entwickelt und basiert weitestgehend auf der Portable Game Notation.[8][9] In der PTN wird jede Runde bei eins beginnend nummeriert. Nach der Nummer folgt der Zug des ersten Spielers und dann der des zweiten Spielers, beide mit Leerzeichen abgetrennt. Erst dann folgt die nächste Runde, die in der Regel in der nächsten Zeile notiert wird, aber auch nur durch ein Leerzeichen abgetrennt werden kann. ZugnotationDie PTN kann man sich als Abkürzung einer ausführlichen Zugbeschreibung vorstellen. Beispielsweise sieht Nimm vier Steine vom Feld e3 und bewege sie nach links, wobei du erst 2 und dann jeweils einen Stein ablegst. in PTN wie folgt aus: 4e3<211 FelderDie Felder werden nach ihrer Reihe und Spalte benannt, wobei die Spalten von links nach rechts alphabetisch aufsteigend und die Reihen von unten nach oben in Ziffern aufsteigend bezeichnet werden. Das Feld, welches vom ersten Spieler aus gesehen links unten liegt, wird demzufolge a1 und das Feld, das sich bei einem 5x5-Brett oben rechts befindet, e5 genannt. SteineKapsteine werden in der PTN durch ein großes C, Mauern durch ein großes S und Flachsteine durch ein großes F angedeutet. Das F für Flachsteine wird in der Regel ausgelassen. RichtungenDie Bewegung von der a-Spalte weg wird durch ein Größer-als-Zeichen oder einen nach rechts gerichteten Pfeil, die Bewegung zu den höheren Zahlen durch ein Pluszeichen oder einen Pfeil nach oben dargestellt. Dementsprechend wird auch die Bewegung zur a-Spalte hin durch ein Kleiner-als-Zeichen oder einen nach links gerichteten Pfeil und die Bewegung zu den niedrigeren Zahlen durch ein Minuszeichen oder einen nach unten zeigenden Pfeil notiert. Steine setzenDas Setzen von Steinen wird in der PTN dargestellt, indem zuerst die Art des Steins und dann das Feld, auf das dieser Stein gesetzt werden soll notiert wird. Beispiele
Stapel bewegenDas Bewegen eines Stapels wird in der PTN dargestellt, indem zuerst die Anzahl der vom Startfeld genommenen Steine, dann das Startfeld, die Richtung, die Anzahl an Steinen, die auf die einzelnen Felder gesetzt werden, sowie die Art des obersten Steins auf dem Endfeld notiert werden. Die Anzahl der zu ziehenden Steine kann ausgelassen werden, sollte nur ein einzelner Stein bewegt werden. Außerdem können die auf die einzelnen Felder zu setzenden Steine weggelassen werden, wenn der Stapel nur um ein Feld bewegt wird. Zudem muss die Art des Steins nicht beschrieben werden, sollte es aber zur besseren Übersicht zumindest bei Mauer und Kapstein. Beispiele
ErgebnisDie Ergebnisse am Ende eines Spiels werden eine Zeile unter die Letzte Rundendarstellung geschrieben.
MarkierungenMarkierungen können hinter einen notierten Zug geschrieben werden. Objektive MarkierungenUm zu kennzeichnen, dass in einem Zug eine Mauer von einem Kapstein umgeworfen wurde, wird ein Asterisk verwendet. Außerdem wird Tak durch einen Apostroph und Tinuë durch zwei Apostrophe oder ein Anführungszeichen gekennzeichnet. Subjektive MarkierungenZüge kann man mithilfe einer Kombination von Ausrufe- und Fragezeichen bewerten. Von schlecht nach gut: ??, ?, ?!, !?, !, !! KommentareMan kann ein in PTN notiertes Spiel beliebig kommentieren. Dazu muss der Kommentar von geschweiften Klammern umgeben sein, mindestens ein Leerzeichen Abstand zu Zugnotationen besitzen und darf keine schließenden geschweiften Klammern beinhalten. PTN-DateienPTN-Dateien können neben der Zug Notation weitere Metadaten enthalten. Dazu wird in eckigen Klammer zuerst der den Daten entsprechende Tag und danach die Daten in Anführungszeichen aufgeschrieben. Eine PTN-Datei sollte mindestens die Tags Date (Datum im Format yyyy.mm.dd), Player1 (Name des weißen Spielers), Player2 (Name des schwarzen Spielers), Result (Ergebnis des Spiels) und Size (Größe des Spielbretts) beinhalten.[10] Beispiel einer PTN-Datei[Date "2019.3.3"]
[Player1 "Spieler1"]
[Player2 "Spieler2"]
[Size "5"]
[Result "0-R"]
1. e2 c3
2. c4 c1
3. b1 b2
4. Cb4 c2
5. Sa2 Cb3
6. c3- c1+
7. d2 2c2>
8. a2> b3-
9. a2 2b2<
0-R
Tak Positional SystemDas Tak Positional System wurde entwickelt, um die Brettstellung zu einem bestimmten Zeitpunkt festzuhalten. Es ist angelehnt an die Forsyth-Edwards-Notation. Ein weißer Stein wird als 1, ein schwarzer als 2 kodiert. Sollte es sich bei dem Stein nicht um einen Flachstein handeln, so wird der Ziffer bei einem Kapstein noch ein C und bei einer Mauer ein S angehängt. Bei der Beschreibung eines Stapels werden die Kodierungen der einzelnen Steine vom untersten bis zum obersten lückenlos aneinandergereiht. Um das komplette Brett darzustellen, werden nun die von Kommata getrennten Repräsentationen der einzelnen Stapel von oben links bis unten rechts aneinander gereiht, wobei die einzelnen Reihen durch Schrägstriche getrennt werden. Um leere Felder darzustellen, benutzt man ein x, dem bei mehreren aufeinanderfolgenden leeren Feldern die Anzahl der Felder angehängt wird (z. B. x3). Von der Darstellung des Bretts durch je ein Leerzeichen getrennt folgen dann noch die aktuelle Zug- und Rundenzahl.[11] BeispieleLeeres 5x5-Brett zu Anfang einer Partie: x5/x5/x5/x5/x5 1 1 Beispiel einer Notation innerhalb eines 5x5-Spiels (Runde 26, weiß ist am Zug): x3,12,2S/x,22S,22C,11,21/121,212,12,1121C,1212S/21S,1,21,211S,12S/x,21S,2,x2 1 26 Nutzung in der Portable Tak NotationEine TPS-Notation kann wie ein normaler Tag in die PTN eingefügt werden. Dazu wird in eckigen Klammern zuerst der Tag TPS und dann die in Anführungszeichen geschriebene Brett Notation geschrieben. Zum Beispiel: [TPS "x3/x3/x3" 1 1] Begriffe im TakBei Tak gibt es einige besondere Begriffe, welche im Folgenden aufgeführt werden.[12]
SpielnamenSpiele auf einigen bestimmten Brettgrößen werden mit besonderen Namen betitelt.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
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