12. Division (Deutsches Kaiserreich)Die 12. Division, für die Dauer des mobilen Verhältnisses auch als 12. Infanterie-Division bezeichnet, war ein von 1818 bis 1919 bestehender Großverband der Preußischen Armee. GliederungDas Kommando stand in Neiße, und die Division war Teil des VI. Armee-Korps. Friedensgliederung 1914
Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914
Kriegsgliederung vom 20. März 1918
GeschichteDeutscher KriegIm Krieg gegen Österreich nahm die Division am 3. Juli an der Schlacht bei Königgrätz sowie vom 5. bis zum 26. Juli 1866 an der Beobachtung von Josefstadt teil. Erster WeltkriegIm August 1914 ging der linke Flügel der 4. Armee – das VI. Armee-Korps unter General Kurt von Pritzelwitz an der Linie L’Eglise-Thibesart vor und war vorübergehend der 5. Armee unterstellt. Die dazugehörende 12. Infanterie-Division unter Generalleutnant Chales de Beaulieu unterstützte während des Vorstoßes durch die Ardennen den Angriff der 5. Armee auf Virton und beteiligte sich ab 22. August auch an der Schlacht bei Neufchâteau. Die 12. Infanterie-Division ging aus Gegend L’Eglise in südlicher Richtung auf Rossignol und Tintigny vor, sie erreichte St. Vincent und sicherte schließlich auf den Höhen bei Les Bulles. Unterhalb Montmedy hatte die Division am 25. August den Chiers bei La Ferte überschritten und erreichte Olizy. Während der Schlacht an der Marne Anfang September kämpfte die Division bei Montfaucon und im Raum Varennes. Dabei ging sie am linken Flügel der 4. Armee westlich von Verdun durch die Argonnen nach Süden vor. Mitte September wechselte die Division zur 3. Armee in die Champagne und kämpfte im Bois de Cheppy und bei Malancourt. Während der Aisneschlacht bei Binarville stehend, wurde das VI. Armee-Korps der 4. Armee entzogen und an der Naht zwischen 2. und 3. Armee eingeschoben, um ab 18. September die 2. Garde-Division bei Prunay abzulösen. Bis 19. Dezember 1914 folgten Stellungskämpfe in der Champagne, im Raum von St. Menehould und Malancourt. Ende Dezember 1914 begannen schwere Abwehrkämpfe bei Souain und Perthes. Zwischen 21. Februar und 20. März 1915 kämpfte die Division zur Verstärkung des schwer bedrängten VIII. Armee-Korps in der Winterschlacht in der Champagne. Vom 18. und 21. Juni verlegte die Division ins Artois, führte dort Stellungskämpfe und leistete zwischen 25. September bis 5. Oktober ihren Anteil in der Herbstschlacht bei Arras und La Bassée. Zwischen 7. Oktober 1915 und 22. Mai 1916 führte die Division Stellungskämpfe westlich Bapaume, und im Juli 1916 lag die Division im Raum Combles in der Schlacht an der Somme. Zwischen 19. August und 26. September 1916 folgten Einsätze in Flandern und Ende September 1916 kam die Division nochmals an der Somme zum Einsatz. Vom 25. November bis zum Jahresende 1916 lag die Division wieder in der Champagne. Zum Jahreswechsel auf 1917 folgte der Abtransport an die nördliche Ostfront. Zwischen 5. Januar und 24. Mai 1917 lag die Division in den Stellungen vor Dünaburg und verlegte Ende Mai 1917 zurück an die Westfront. Sie fungierte kurz als Reserve der Obersten Heeresleitung bei der Armeeabteilung A im Oberelsass und stand ab 9. Juni wieder in Flandern. Zwischen 31. Juli und 21. August wurde die Division in der Dritten Flandernschlacht eingesetzt. Nach einmonatigem Stellungskampf in Oberelsass folgte am 24. September die Verlegung nach Italien. Zwischen 25. September bis 15. Oktober 1917 vollzog die Division unter Führung von General Arnold Lequis ihren Aufmarsch hinter der Isonzofront. Sie wurde während der 12. Isonzo-Schlacht der „Gruppe Stein“ der 14. Armee zugeteilt und für die Offensive am 24. Oktober nördlich Tolmein bereitgestellt. Es gelang die Eroberung der Orte Selišče und Volarje. Bis zum Abend gelang es der Division, bis 27 Kilometer vorzustoßen und die alte österreichische Landesgrenze nahe Robic zu erreichen. Am 25. Oktober wurde der Monte Kuk und der Monte Stol erstürmt, nach Kämpfen am Luico-Pass wurde bis 27. Oktober der Durchbruch durch die Julischen Alpen erreicht. Nach der Beteiligung an der Einnahme von Cividale folgte die Eroberung des Monte Ragogna und San Daniele. Nach Kämpfen um Udine wurde am 3. November auch der Tagliamento überwunden. Bis 5. November wurde der bei Pinzano geschaffene Piave-Brückenkopf zusammen mit der k.u.k. 50. Truppen-Division erweitert. Die Division setzte am 6. und 7. November die Verfolgung fort und erreichte in drei Kolonnen marschierend die Livenza-Übergänge bei Fiaschetti, Sacile und Carolana. Alle Brücken waren jedoch zerstört worden. Am Monticano-Abschnitt bei Vidor versuchte die Division am 8. November den hier vorhandenen italienischen Brückenkopf einzudrücken und gleichzeitig mit Masse über die Brücke vorzudringen. In der Nacht des 11. November wurde der Brückenkopf jedoch aufgegeben und die Brücke gesprengt. Nach kurzen Stellungskämpfen an der unteren Piave verlegte die Division ab 10. Dezember nach Lothringen, dort folgten bis Ende Februar 1918 Stellungskämpfe in den Vogesen. Während der deutschen Frühjahrsoffensive in Frankreich kämpfte die Division ab 21. März 1918 im Abschnitt der 17. Armee zwischen Monchy und Cambrai. Ende März nach Lille verlegt, beteiligte sich die Division zwischen 9. und 18. April auch an der Schlacht von Armentières. Ende April bis Ende August 1918 folgten abwechselnd Stellungskämpfe in Flandern und im Artois (Einsätze bei Ypern und La Bassée). Ende August verstärkte die Division den wankenden Frontabschnitt im Abschnitt der 17. Armee zwischen Monchy und Bapaume. Bis September 1918 folgten Rückzugskämpfe an die Siegfriedlinie im Verband des XIV. Reserve-Korps unter General der Infanterie Kurt von Morgen. Die Division stand Ende September in schweren Abwehrkämpfen zwischen Cambrai und St. Quentin und ging Mitte Oktober über Lens auf die Schelde zurück. Zwischen 26. Oktober und 4. November 1918 folgten Abwehrkämpfe im Raum Valenciennes und der Rückzug auf die Antwerpen-Maas-Stellung. Kommandeure
Literatur
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