7,5-cm-Infanteriegeschütz 42
7,5-cm-Infanteriegeschütz 42
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Allgemeine Angaben
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Militärische Bezeichnung
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7,5-cm-Infanteriegeschütz 42
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Entwickler/Hersteller
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Krupp / Rheinmetall
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Produktionszeit
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1944 bis 1945
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Stückzahl
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527
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Technische Daten
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Gesamtlänge
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4,53 m
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Kaliber
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7,5 cm
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Kaliberlänge
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L/24
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Anzahl Züge
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24
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Drall
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7°
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Höhenrichtbereich
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−6° bis +32° Winkelgrad
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Seitenrichtbereich
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78° (+38,-40)
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Ausstattung
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Verschlusstyp
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Fallblockverschluss
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Das 7,5-cm-Infanteriegeschütz 42 wurde als Unterstützungswaffe der Infanterie von der Wehrmacht Ende des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz gebracht.
Entwicklung
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs sammelte die Wehrmacht Erfahrungen mit den seit den 30er-Jahren neu eingeführten Waffen und nahm Bewertungen vor, die an das Heereswaffenamt gemeldet wurden. So wurde auch das letztlich über die gesamte Kriegsdauer eingesetzte 7,5-cm-leichte Infanteriegeschütz 18 (l.IG 18), nach dem Polen- und Frankreich-Feldzug bewertet und man entschied, die Entwicklung eines Geschützes, welches die Leistungen des l.IG 18 übertreffen sollte.
Die Firma Krupp lieferte schnell schon 1940 einen erprobungsfähigen Prototyp mit der geheimen Wehrmacht Geräte Nr. 5-0721. Es erhielt die Bezeichnung 7,5-cm-Infanteriegeschütz 42. Eine Fertigung wurde, obwohl die Erprobung gut gelaufen war, letztlich nicht beauftragt.[1]
Im Jahr 1943 hatte die Wehrmacht die ersten größeren Niederlagen erlitten und musste größere Totalverluste an Gerät durch neue Ausrüstung ersetzen. Leichte Geschütze mit guter Durchschlagleistung, die auch Panzer bekämpfen konnten, wurden benötigt. Dieser Anforderung folgend wurde die Kanone der Krupp Entwicklung Nr. 5-0721 mit einer modifizierten Mündungsbremse und einigen kleinen anderen Änderungen auf die in großen Stückzahlen zur Verfügung stehende Lafette der 3,7-cm Pak montiert. Diese Waffe wurde 7,5-cm-Infanteriegeschütz 37 bezeichnet. Der Bedarf an diesen Geschützen war jedoch größer als die noch vorhandene Anzahl alter Lafetten.[1]
Während der Entwicklung der 8-cm-Panzerabwehrwerfer hatte Rheinmetall, eine sehr gute und leichte Lafette geschaffen. Die Kombination dieser Lafette mit dem Rohr der 7,5-cm-Pak 37 bekam die ursprüngliche Bezeichnung 7,5-cm-Infanteriegeschütz 42. Schon am 18. April 1944 bestellte man die neue Waffe, jetzt mit der Geräte Nr. 5-0760 versehen.[1]
Von September 1944 bis März 1945 wurden insgesamt 527 Geschütze produziert.
Technik
Das 7,5-cm-IG 42 war in Wirkung und Feuergeschwindigkeit dem l.IG 18 vergleichbar. Die Rohrerhöhung ist deutlich geringer als beim l.IG 18 und es kann die gleiche Munition verschossen werden. Der Verschluss ist als selbstschließender, halbautomatischer Fallblockverschluss ausgeführt. Die Waffe sollte die gegnerische Infanterie im offenen Gelände und auch hinter Deckung bekämpfen. Eine Panzerabwehr war selbst mit Spezialmunition nur unterhalb von 400 m und auch nur von der Seite oder auf die Rückseite des feindlichen Kampfwagen erfolgversprechend.
Für den Transport war die Lafette so ausgelegt, dass sowohl eine Protzöse, als auch ein Kupplungsauge vorhanden waren. Wodurch die Waffe mit Protze oder auch ohne gezogen werden konnte. Alternativ konnte die Waffe in 10 Traglasten zerlegt werden.[1]
7,5-cm-Infanteriegeschütz 42/1
Im Jahr 1944 erprobte die Wehrmacht verschiedene Waffen mit Raketengeschossen. Man erinnerte sich an den Prototyp für das erste IG 42 und nahm einige Änderungen an der Waffe vor. So wurde ein für diese Munition erforderliches Glattrohr und auch eine völlig neue Mündungsbremse verbaut. Ansonsten blieb die Waffe unverändert.
Als die Alliierten bei Kriegsende ein Militärgelände in Meppen besetzen, fanden sie diese Waffe dort und dokumentierten die Version 42/1.[1]
Literatur
- Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-01975-2, S. 286 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger).
- Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Karl R. Pawlas: Das 7,5 cm Infanteriegeschütz 42. In: Waffen Revue. 1. Auflage. Nr. 39. Journal-Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1980, S. 6257 ff.
Flugabwehr
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2-cm-Flak 28 • 2-cm-Flak 29 • 2-cm-Flak 30 • 2-cm-Flak 38 • 2-cm-Flak-Vierling 38 • 2-cm-Flak-Vierling 38/43 • 2-cm-Gebirgs-Flak 38 • 2-cm-Fla-Drillings-MG 151/20 • 3-cm-Flak 103/38 • 3-cm-Flakzwilling 303 • 3,7-cm-SK C/30 in Einh.-Laf. C/34 • 3,7-cm-Flak 18 • 3,7-cm-Flak 36 • 3,7-cm-Flak 37 • 3,7-cm-Flak M42 • 3,7-cm-Flak 43 • 3,7-cm-Flak-Zwilling 43 • 4-cm-Flak 28 • 5-cm-Flak 41 • 8,8-cm-Flak 18 • 8,8-cm-Flak 36/37 • 8,8-cm-Flak 41 • 10,5-cm-Flak 38 • 10,5-cm-Flak 39 • 12,8-cm-Flak 40 • 12,8-cm-Flak-Zwilling 40
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Kampfwagenkanonen
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2-cm-KwK 30 • 3,7-cm-KwK 36 • 3,7-cm-KwK 38 (t) • 5-cm-KwK 38 • 5-cm-KwK 39 • 7,5-cm-KwK 37 • 7,5-cm-KwK 40 • 7,5-cm-KwK 42 • 8,8-cm-KwK 36 • 8,8-cm-KwK 43 • 12,8-cm-KwK 44
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Panzerabwehr
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2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41 • 3,7-cm-Pak • 4,2-cm-leichte Pak 41 • 4,7-cm-Pak 36 (t) • 4,7-cm-Festungs-Pak (t) • 5-cm-Pak 38 • 5-cm-KwK in Sockellafette I • 7,5-cm-Pak 97/38 • 7,5-cm-Pak 39 • 7,5-cm-Pak 40 • 7,5-cm-Pak 41 • 7,5-cm-Pak 50 • 7,62-cm-Pak 36 • 8-cm-Panzerabwehrwerfer 600 • 8,8-cm-Pak 43 • 12,8-cm-Pak 44
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Infanterie- und Gebirgsgeschütze
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7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18 • 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 18 • 7,5-cm-Infanteriegeschütz 37 • 7,5-cm-Infanteriegeschütz 42 • 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 34 • 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36 • 10,5-cm-Gebirgshaubitze 40 • 15-cm-schweres Infanteriegeschütz 33
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Rückstoßfreie Geschütze
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7,5-cm-Leichtgeschütz 40 • 10,5-cm-Leichtgeschütz 40 • 10,5-cm-Leichtgeschütz 42
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Granatwerfer
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5-cm-Granatwerfer 36 • 5-cm-Maschinengranatwerfer M19 • 8-cm-Granatwerfer 34 • Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42
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Schwere Granatwerfer
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10-cm-Nebelwerfer 35 • 10-cm-Nebelwerfer 40 • 12-cm-Granatwerfer 42 • 220-cm-leichter-Ladungswerfer • 21-cm-Wurfmörser 69 • 20-cm-Ladungswerfer • 38-cm-Ladungswerfer
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Raketenartillerie
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Henschel Hs 297 • 7,3-cm-Propagandawerfer 41 • 8-cm-Raketen-Vielfachwerfer • 8,8-cm-Raketenwerfer 43 • 15-cm-Do-Gerät • 15-cm-Nebelwerfer 41 • 21-cm-Nebelwerfer 42 • 28/32-cm-Nebelwerfer 41 • 30-cm-Nebelwerfer 42 • 30-cm-Raketen-Werfer 56 • Wurfrahmen 40
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Feld-, mittlere und schwere Geschütze
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7,5-cm-Feldkanone 16nA • 7,5-cm-Feldkanone 18 • 7,5-cm-Feldkanone 38 • 7,5-cm-Feldkanone 7M85 • 7,5-cm-Feldkanone 7M59 • 10-cm-Kanone 17 • Schwere 10-cm-Kanone 18 • Schwere 10-cm-Kanone 42 • 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 16 • 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18 • 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18M • 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/39 • 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18/40 • 12,8-cm-Kanone 81/1 • 12,8-cm-Kanone 81/2 • 15-cm-lange schwere Feldhaubitze 13 • 15-cm-schwere Feldhaubitze 18 • 15-cm-schwere Feldhaubitze 36 • 15-cm-schwere Feldhaubitze 42 • 15-cm-Schnelladekanone C/25 • 15-cm-Hochdruckpumpe „Tausendfüßler“ • 15-cm-Kanone 16 • 15-cm-Kanone 18 • 15-cm-Kanone 39 • 15-cm-Schnelladekanone C/28 • 15-cm-Schnelladekanone C/28 in Mörserlafette • 17-cm-Schnelladekanone L/40 • 17-cm-Kanone 18
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Eisenbahngeschütze (internationale Liste)
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15-cm-Kanone (E) • 17-cm-Kanone (E) • 20,3-cm-Kanone (E) • 21-cm-Kanone 12 (E) • 24-cm-Kanone Theodor (E) • 24-cm-Kanone Theodor-Bruno (E) • 28-cm-Kanone Bruno (E) • 28-cm-Kanone 5 (E) • 38-cm-Kanone Siegfried (E) • 80-cm-Kanone (E)
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Küstenartillerie und Belagerungsgeschütze (internationale Liste)
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8,8-cm-Schnelladekanone C/30 • 8,8-cm-Schnelladekanone C/31 • 10,5-cm-Schnelladekanone C/32 • 12,7-cm-Schnelladekanone C/34 • 20,3-cm-Schnelladekanone C/34 • 21-cm-Mörser 16 • 21-cm-Mörser 18 • 21-cm-Kanone 38 • 21-cm-Kanone 39 • 24-cm-Haubitze 39 • 24-cm-Haubitze 39/40 • 24-cm-Kanone L/46 • 24-cm-Kanone 3 • 24-cm-Kanone L/35 • 24-cm-Schnelladekanone L/40 • 24-cm-Schnelladekanone L/50 • 28-cm-Haubitze L/12 • 28-cm-Küstenhaubitze • 28-cm-Schnelladekanone L/40 • 28-cm-Schnelladekanone L/45 • 28-cm-Schnelladekanone L/50 • 28-cm-Schnelladekanone C/28 • 28-cm-Schnelladekanone C/34 • 30,5-cm-M.11-Mörser • 30,5-cm-Schnelladekanone L/50 • 35,5-cm-Haubitze M1 • 38-cm-Schnelladekanone C/34 • 40,6-cm-Schnelladekanone C/34 • 42-cm-Gamma Mörser • 60-cm/54-cm-Mörser „Karl“
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