Das Kerngebiet des Landkreises Fulda umfasst das sogenannte Fuldaer Becken. Östlich davon liegt das Mittelgebirge der Hohen Rhön mit Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe. Im Westen des Kreisgebiets befinden sich noch Ausläufer des Vogelsbergs. Namensgebend für den Kreis sind der Fluss Fulda und die Kreisstadt Fulda.
Der Kreis Fulda wurde 1821 geschaffen, nachdem das Großherzogtum Fulda 1816 zum Kurfürstentum Hessen gekommen war und in vier Kreise aufgeteilt wurde. Im Jahre 1856 wechselte die Gemeinde Rödergrund vom Kreis Hünfeld in den Kreis Fulda und wurde Teil der Gemeinde Rödergrund-Egelmes.[2] Als nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 das Kurfürstentum Hessen und die bayerischen Bezirke Gersfeld und Orb von Preußen annektiert wurden, wurde dieses Gebiet zum neuen Regierungsbezirk Kassel der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Das heutige Kreisgebiet wurde in die Kreise Fulda, Gersfeld und Hünfeld eingeteilt.
Im Jahre 1927 schied die Stadt Fulda aus dem Kreis Fulda aus und wurde kreisfrei. 1932 wurde der Landkreis Fulda mit dem Kreis Gersfeld vereinigt. Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden am 31. Dezember 1971, am 1. April und am 1. August 1972 die zahlreichen kleineren Gemeinden im alten Kreisgebiet zu insgesamt 17 Großgemeinden vereinigt.
Durch das Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda wurde der Umfang des Landkreises Fulda am 1. August 1972 deutlich verändert:[3]
Am 1. Juli 1974 verlor die Stadt Fulda ihren Status als kreisfreie Stadt und wurde in den Landkreis Fulda eingegliedert, womit dieser seine heutige Ausdehnung mit insgesamt 23 Gemeinden erreichte.[4]
Laut Zensus 2011 gehörten 62,2 % der Einwohner der katholischen Kirche und 20,0 % der evangelischen Kirche an. 17,7 % der Einwohner bekannten sich zu einer anderen Religion bzw. Konfession (u. a. Muslime, orthodoxe Christen) oder waren konfessionslos.[13] Die Zahl der Protestanten ist seitdem gesunken. Derzeit (August 2020) sind ca. 42.000 (18,9 %) der 223.145 Einwohner evangelisch.[14] Im Vorjahr gehörten 42.419 Einwohner der evangelischen Kirche an.[15]
Seit dem 1. Februar 2006 ist Bernd Woide (CDU) Landrat des Landkreises Fulda. Seine letzte Wiederwahl erfolgte am 8. Oktober 2023 mit einem Stimmenanteil von 62,9 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 66,7 Prozent.[29]
Wappen, Flagge und Banner
Hissflagge
Banner
Der Landkreis Fulda führt ein Wappen, eine Hissflagge und ein Banner.
Blasonierung: „Von Silber und Blau gespalten; vorne das schwarze durchgehende fuldische Kreuz, hinten der hessische Löwe.“
Wappenbegründung: Das Wappen bringt somit die alte Zugehörigkeit des heutigen Kreisgebiets zum Hochstift Fulda und die spätere Zugehörigkeit zum Kurfürstentum bzw. Land Hessen zum Ausdruck. Das Wappen wurde erstmals am 11. Dezember 1936 und erneut am 9. Juli 1973 verliehen.
Flaggenbeschreibung: „Die Flagge zeigt auf einer weißen, von zwei roten Seitenstreifen im Verhältnis 1:4:1 eingefassten Bahn, in der Liekhälfte das Wappen. Das Banner zeigt auf einer weißen, von zwei roten Seitenstreifen im Verhältnis 1:4:1 eingefassten Bahn, das Wappen mittig deutlich nach oben versetzt.“
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Fulda Platz 89 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit (wirtschaftlich betrachtet) zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.[31] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 114 von 401.[32]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen FD zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Bis zur Eingliederung des Landkreises Hünfeld am 1. August 1972 wurde dort das Unterscheidungszeichen HÜN vergeben.
Literatur
Kreisausschuß des Landkreises Fulda: Geschichte und Aufgaben des Landkreises Fulda: Monographie zum 175jährigen Kreisjubiläum.Parzeller, Fulda.
Michael Mott: Denkmäler im Landkreis Fulda und im alten Hochstift. Rhön-Verlag Hohmann, Hünfeld 1996, ISBN 3-931796-13-2.
Diana Ascher: Die Ortsnamen des Landkreises Fulda. Herder, Freiburg 2020, ISBN 978-3-451-38925-2.
Michael Mott: Ein Kreis mit Kultur: „wechselvoll – die Geschichte des Fuldaer Landes“. Einst Heimat für Steinzeitjäger, Heilige, Regenten und gottesfürchtige Untertanen. In: Landkreis Fulda. Buchreihe Deutsche Landkreise im Portrait. 4. Ausgabe. Fachverlag Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-88363-301-5 (5, völlig neue Ausgabe 2014, ISBN 978-3-88363-356-5).
↑Hessisches Statistisches Landesamt Wiesbaden: Die Kommunalwahlen am 18. März 2001. In: Ergebnisse der Gemeindewahlen und der Kreiswahlen. Hessisches Statistisches Landesamt Wiesbaden, 2001, abgerufen am 24. April 2020 (deutsch).
↑In den Beiträgen zur Statistik Hessens Nr. 356 ist keine Angabe über die Anzahl der Kreistagsabgeordneten der FDP, die sich durch die Kommunalwahl 1997 ergeben hat, vorhanden.
↑Für die CWE und die FWG liegen für das Jahr 2001 keine eigenständigen Zahlen vor, da in den Beiträgen zur Statistik Hessens Nr. 356 insgesamt fünf Kreistagsabgeordnete und 6,1 % für CWE und FWG genannt wurden.
↑Für die CWE und die FWG liegen für das Jahr 2001 keine eigenständigen Zahlen vor, da in den Beiträgen zur Statistik Hessens Nr. 356 insgesamt fünf Kreistagsabgeordnete und 6,1 % für CWE und FWG genannt wurden.
↑Für die CWE und die FWG liegen für das Jahr 2001 keine eigenständigen Zahlen vor, da in den Beiträgen zur Statistik Hessens Nr. 356 insgesamt fünf Kreistagsabgeordnete und 6,1 % für CWE und FWG genannt wurden.
↑Für die CWE und die FWG liegen für das Jahr 2001 keine eigenständigen Zahlen vor, da in den Beiträgen zur Statistik Hessens Nr. 356 insgesamt fünf Kreistagsabgeordnete und 6,1 % für CWE und FWG genannt wurden.
↑Die DP errang 2001 keinen Sitz, aber 0,2 % der Stimmen.
↑In den Beiträgen zur Statistik Hessens Nr. 356 wurden 0,7 für Sonstige im Jahr 1997 ausgewiesen, wobei jedoch keine nähere Bezeichnung angegeben wurde, um welche Partei oder Wählvereinigung es sich hierbei handelt.