Taufkirchen an der Pram liegt auf 338 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,9 km, von West nach Ost 6 km. Die Gesamtfläche beträgt 29,2 km², 11,6 % der Fläche sind bewaldet, 78,8 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 38 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Aichberg (15)
Aichedt (29)
Bachschwölln (190) samt Gmeinau
Baumgarten (6)
Berg (6)
Berndobl (32)
Brauchsdorf (46)
Brunedt (12)
Eggenberg (21)
Feicht (7)
Furth (64)
Furth-Pfaffing (4)
Gadern (194)
Gmeinau (76)
Haberedt (39)
Höbmannsbach (66)
Höbmannsdorf (22)
Holzing (100)
Igling (32)
Jechtenham (77) samt Oberjechtenham und Unterjechtenham
Kalchgrub (0)
Kapelln (89)
Kleinwaging (10)
Laufenbach (182) samt Gmeinau
Leoprechting (153)
Maad (55)
Oberpramau (28)
Pfaffingdorf (9)
Pram (25)
Schratzberg (19)
Schwendt (136)
Sonndorf (2)
Taufkirchen an der Pram (820)
Unterpramau (24)
Wagholming (18)
Wimm (136)
Windten (72)
Wolfsedt (131) samt Reiset
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brauchsdorf, Höbmannsbach, Igling, Laufenbach, Schwendt und Taufkirchen an der Pram.
Zum Markt wurde Taufkirchen am 1. Februar 2010 erhoben. Am 23. Mai 2010 wurde in einem Fest mit Festzug und Festgottesdienst am Taufkirchner Gemeindeplatz das 850-jährige Bestehen des Ortes gefeiert. Diese Feier war zugleich Markterhebungsfeier.[2]
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.957 Einwohner, 2001 dann 2.938 Einwohner. Der Rückgang erfolgte trotz positiver Geburtenbilanz, da die Abwanderung stärker war. Auch in der nächsten Dekade war die Wanderungsbilanz negativ, sodass die Bevölkerungszahl auf 2.926 Personen im Jahr 2011 sank.[3]
Eine auf einem Hügel situierte gotische Kirche, die nach der Mitte des 15. Jahrhunderts vermutlich durch den Baumeister Stephan Krumenauer erbaut wurde. Der Turm stürzte 1922 ein und wurde 1923 in der alten Form wieder aufgebaut.
Museum in der Schule: Österreichs einziges Museum in einer Schule mit sieben Themenfeldern: Pramlandschaft – Glaube und Aberglaube – Beleuchtung – Erdölfund in Taufkirchen – Milchwirtschaft – Imkerei – Orts- und Regionalgeschichte und mit einem großen Glasfenster von Margret Bilger sowie einer Musikinstrumentensammlung.
Bilger-Breustedt-Haus: Ein Museum über die österreichische Künstlerin Margret Bilger und ihren Mann, den deutschen Bauhauskünstler Hans Joachim Breustedt
Handwerksmuseum: Handwerksberufe wie Schuster, Schneider, Sattler, Schmied, Seiler und Wagner waren im 19. und 20. Jahrhundert im Dorf Laufenbach angesiedelt. In den ca. 300 Jahre alten Holzhäusern im Handwerksmuseum in Laufenbach sieht man, wie diese Handwerker damals lebten und arbeiteten.
Radiomuseum: Das gesamte Repertoire der mechanischen Musikaufzeichnung ist hier im Radiomuseum ausgestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Von überregionaler Bedeutung ist die Lorenz Shoe Group AG[4], die ihren Unternehmenssitz in Taufkirchen hat. Hier arbeiten 200 von 1200 Mitarbeitern der Unternehmensgruppe. Mit den Marken „Högl“, „Ganter“ und „Hassia“ wird laut eigenen Angaben ein Umsatz von mehr als 80 Mio. EUR im Jahr erwirtschaftet.
Der Schärdinger Molkereiverband betrieb in Taufkirchen ein Werk für die Herstellung von Trockenmilchprodukten der Marke Taumil, außerdem wurde hier die Schärdinger Sommerbutter hergestellt, sodass sich diese Molkerei schließlich zum zweitgrößten Buttereibetrieb in Österreich entwickelte. Nach dem Niedergang des AMF-Konzerns wurde die Molkerei Taufkirchen 2001 geschlossen und ihre Aufgaben von der Molkerei Aschbach übernommen.
Blasonierung: „Zwischen blauen, gewellten Flanken in Silber ein roter Taufstein mit rotem, kielbogigem Deckel, oben besteckt mit einem goldenen Knauf und Kreuz.“
Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.
Das 1970 von der oberösterreichischen Landesregierung verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit dem Taufstein als redendes Wappen den Ortsnamen. Die Wellen stehen für die Lage des Ortes an der Pram.[7]
Ferdinand Froschauer (1865–1948), oberösterreichischer Landtagsabgeordneter (CSP) und Bürgermeister von Taufkirchen
Anton Schmidbauer (1877–1964), oberösterreichischer Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Taufkirchen
Hubert Wipplinger (1941–2004), Sozialdemokrat und Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich
Karl Freund (* 1947), Landwirt, Politiker (ÖVP) und Abgeordneter zum Nationalrat
Personen mit Beziehung zur Gemeinde
Margret Bilger (1904–1971), österreichische Malerin, lebte seit 1939 in Taufkirchen an der Pram
Hans Joachim Breustedt (1901–1984), deutscher Maler (Bauhaus), lebte seit 1953 in Taufkirchen an der Pram (Heirat mit Margret Bilger)
Emmerich Doninger (1914–1964), Ordenspriester, Pädagoge, Künstler, verbrachte seine Kindheit in Taufkirchen an der Pram
Peter Kubelka (* 1934), österreichischer Experimentalfilmer und Künstler, verbrachte seine Kindheit in Taufkirchen an der Pram
Josef Mayer (1868–1940), österreichischer Politiker und Bürgermeister von Taufkirchen
Lukas Weißhaidinger (* 1992), österreichischer Leichtathlet (Diskuswerfer), lebt in Taufkirchen an der Pram
Literatur
Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Taufkirchen an der Pram. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2005, S. 1–73 (zobodat.at [PDF]).