Der Name Araucania bezieht sich auf Araukanien[7] und wurde als Zeichen der Verwurzelung der Deutsch-Chilenen in ihrer chilenischen Heimat gewählt.[8]
Die Araucania führt als Ausdruck ihrer Herkunft die FarbenSchwarz-Rot-Gold,[9] die sie auch in ihrem Burschenband mit goldener Perkussion trägt, daneben existiert für die Füxe ein schwarz-rotes Fuxenband.[10] Als Kopfbedeckung wird eine schwarze Mütze getragen.[11] Die Araucania hat den Wahlspruch: Ehre, Zucht, Einigkeit![12]
Geschichte
Gründungszeit
Die Burschenschaft wurde am 31. März 1896 gegründet. Unter den Gründern ist der Medizinstudent Christoph Martin hervorzuheben, welcher als Sohn des JenaerUrburschenschafters Carl Martin die Idee zur Bildung einer Burschenschaft in Santiago de Chile vorantrieb.[13]
Die Zeit der zwei Weltkriege
In den ersten Jahren besaß der Bund keinen festen Sitz, sondern traf sich in den Wohnungen der Mitglieder oder mietete Häuser für größere Veranstaltungen an. Im Jahr 1920 kaufte die Araucania schließlich ein Haus in der Calle Miraflores 239, damit Mitglieder, die aus anderen Orten kamen, dort wohnen konnten.
Von einem Alten Herren der Burschenschaft Araucania ging 1924 eine Initiative zur Gründung der Burschenschaft Montania (Concepción) aus.[14] Bis heute besteht ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden Bünden.
Ab 1932 beherbergte ein Haus in der Straße Catedral, Ecke Almirante Barroso die Burschenschaft.
Von der Araucania ging 1937 ein Vorstoß aus, dem Einfluss des Nationalsozialismus unter den Deutsch-Chilenen entgegenzuwirken.[15][16]
Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Chile 1943 musste die Araucania ihren aktiven Betrieb einstellen.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Burschenschaft wieder aktiviert und erwarb das Haus in der Avenida Pedro de Valdivia 1030, das verbindungsintern „Die Burg“ genannt wurde. Sie wurde zu einem wichtigen Treffpunkt der deutschen Gemeinschaft in Chile.
1949 reaktivierten Mitglieder der Araucania die zweite Burschenschaft Santiagos, die Burschenschaft Andinia, die kurz nach dem Zweite Weltkrieg ihren Betrieb eingestellt hatte.
Seit 1960
Der Alte Herr Peter Michaelsen der Araucania gründete 1969 in Santiago de Chile die MädchenschaftErika Michaelsen.[17] 1996 gründeten die chilenischen Burschenschaft den Korporationsverband Bund Chilenischer Burschenschaften, dem Araucania seither angehört.[18]
Deutsche Kolonialgesellschaft (Hrsg.): Wesen und Entstehung der zu Santiago in Chile bestehenden deutschen Burschenschaft „Araucania“, in: Deutsche Kolonialzeitung Bd. 16, 1899, S. 74.
Michael Doeberl, Alfred Bienengräber (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 1083.
E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 202.
W. Dachsel (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft. Berlin, 1998, S. 135–137.
Einzelnachweise
↑Axel Borsdorf: Chile: Kunst- und Reiseführer mit Landeskunde und Exkursionsvorschlägen. Stuttgart 1987, S. 53: Hier als beliebte Anlaufpunkte für deutsche Fernsehteams und Globetrotter bezeichnet.
↑Georg Heer: Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung. Band 16, Heidelberg 1939, S. 199.
↑Fedor von Zobeltitz: Ich hab so gern gelebt. Lebenserinnerungen. Berlin 1934, S. 158. Hier wird von der einzigen Burschenschaft ganz Südamerikas gesprochen.
↑Heinz Amberger (Hrsg.): Burschenschafter-Handbuch. Bochum 1955, S. 134.
↑Karl Kohut, Dietrich Briesemeister, Gustav Siebenmann (Hrsg.): Deutsche in Lateinamerika – Lateinamerika in Deutschland. Frankfurt am Main 1996, S. 186.
↑N.N.: 125 Jahre Burschenschaft Araucania – Im Einsatz für deutsche Sprache und Kultur, In: Burschenschaftliche Blätter, 136. Jahrgang (2021), H. 2, S. 80–82