Kjell Johansson wurde 1964 in Malmö und 1966 in London Europameister im Herreneinzel und später dreimal Weltmeister im Herrendoppel (1967 in Stockholm und 1969 in München mit Hans Alsér / 1973 in Sarajevo mit Stellan Bengtsson). Sechsmal gewann er mit der schwedischen Mannschaft die Europameisterschaft. Sechsmal wurde er schwedischer Meister im Herren-Einzel. Zwischen 1961 und 1977 spielte er 240-mal in der schwedischen Nationalmannschaft. 1965 wurde er mit der Svenska-Dagbladet-Goldmedaille geehrt.[2] Nach der Weltmeisterschaft 1977 beendete Johansson seine Laufbahn.
Wie sehr viele Tischtennisspieler war Kjell auch für seine Fairness bekannt: Bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft 1967 (Einzel-Wettbewerb) in Stockholm lag er im Entscheidungssatz 19:20 gegen den russischen Spieler Stanislaw Gomoskow zurück. Im folgenden Ballwechsel übersah der Schiedsrichter einen Kantenball des Russen, der Schwede gab den Punkt aber ab und verlor das Spiel dadurch. Für seine Ehrlichkeit wurde Johansson später mit dem Unicef Fair Play Award ausgezeichnet.[3]
Seinen extrem harten, kompromisslosen Vorhandschuss nannte man auch scherzhaft „Thors Hammer“ („Thors Hammare“), er gilt als der erste kompromisslos offensive Tischtennisspieler in Europa. Leider gelang es ihm nicht, sein Spielsystem (sicheres Blockspiel, „Schuss“, umwerfende Koordination) auf den Ende der 60er Jahre aufkommenden Topspin umzustellen, dies und weitere Defizite (z. B. im Aufschlagspiel) waren wahrscheinlich die Gründe dafür, dass er nie eine Einzelweltmeisterschaft gewinnen konnte.[4]
Zusammen mit seinem Bruder Christer Johansson spielte er bei der WM 1967 in der schwedischen Mannschaft.
Von der schwedischen Post wurden am 11. April 1967 zwei Postwertzeichen herausgegeben, auf denen Kjell Johannsson abgebildet ist (Michel-Katalog Nr. 578–579).