Sauwald
Der Sauwald ist der größte südlich der Donau liegende Teil der Böhmischen Masse in Oberösterreich. Der Plateaurücken zieht sich von Passau und Schärding am Inn bis nach Aschach an der Donau und Eferding. Namensherkunft: Passauer WaldVolksetymologisch wird der Name als sich von den (ehemals ansässigen) Wildschweinen ableitend gedeutet, doch vermutlich rührt der Ausdruck vom älteren Namen Passauer Wald. Das ganze Gebiet war immer in enger Verbindung mit dem Bistum Passau bzw. der Stadt Passau.[1] GeografieDer Sauwald verläuft etwa 40 km parallel zum Donautal, seine Breite beträgt 10–20 km, seine Fläche rund 460 km². Das Landschaftsprofil fällt nach Norden hin steil zur Donau ab (Durchbruchstal Roninger Leiten), in alle anderen Richtungen laufen die Hügel etwas sanfter ins Umland, das oberösterreichische Alpenvorland, aus. Trotzdem lässt sich immer eine klare Abgrenzung des Massivs in der Natur ausmachen. Das Mittelgebirge findet seine westliche Fortsetzung im westlich des Inns auf bayerischem Gebiet liegenden Neuburger Wald. Die höchsten Kuppen ragen über 800 m Seehöhe. Der Haugstein (im Süden der Gemeinde Vichtenstein) ist 895 m ü. A. hoch. Die höchsten Berge der südöstlichen Hälfte sind Großer Schefberg (791 m) und Feichtberg (777 m); auf letzterem steht eines der drei zivilen Flugsicherungsradare Österreichs. Politisch gesehen liegt der Sauwald in drei Bezirken: Großteils bildet er den Norden des Bezirks Schärding, der Rest liegt in den nordwestlichen Teilen der Bezirke Grieskirchen und Eferding. Folgende Gemeindegebiete liegen größtenteils im Sauwald (alphabetisch nach Bezirken sortiert): Brunnenthal, Engelhartszell, Esternberg, Freinberg, Kopfing, Münzkirchen, Rainbach im Innkreis, Schardenberg St. Ägidi, St. Roman, Vichtenstein, Waldkirchen, Wernstein am Inn, Eschenau, Natternbach, Neukirchen, St. Agatha, St. Willibald, Haibach und Stroheim. Im Volksmund wird Münzkirchen auch als „die Hauptstadt des Sauwalds“ bezeichnet. Charakteristik:
Umgrenzung und benachbarte RegionenDer Sauwald entspricht einer oberösterreichischen Raumeinheit. Sie ist von folgenden OÖ Raumeinheiten umgeben (im Uhrzeigersinn):
Die Grenze bilden dabei im Nord- und Nordosten die Steilabbrüche zur Donau, im Süden folgt die Abgrenzung dem Übergang vom Kristallin zum Vorlandmolasse auf Höhen zwischen 300–450 m. Nach der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel wird der Sauwald als Nr. 1579 geführt (den Obergruppen 1570 Flyschgebiet und Alpenvorland zwischen Salzach und Traun und der südlich anschließenden Großgruppe 1500 Östliche Salzkammergutalpen beigestellt). Die orographisch ausgelegte Umgrenzung (sie umfasst auch den Kürnberger Wald bei Linz) gilt als Südgrenze zum Vorland zwischen Inn und Traun (Nr. 1578):
Die Linie folgt weitgehend dem Verlauf der B 129 Eferdinger Straße und verläuft etwas südlicher als die Grenze der oberösterreichischen Raumgliederung. GliederungDie Region Sauwald lässt sich in drei Zonen unterteilen:[2]
KlimaDer Sauwald[3] zeichnet sich durch ein Subatlantisches Klima (Mitteleuropäisches Übergangsklima) aus, mit ausgeglichener, feuchter Witterung mit vorherrschend Westwetterfronten: vom Föhn des Südens ist er durch den Hausruck, von den polaren Nordeinflüssen durch den Böhmerwald abgeschirmt. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei rund 1000 mm auf, nur im Zentralraum des Hochsauwalds bis 1200 mm. Wirtschaft und FremdenverkehrWirtschaftlich dominieren die Landwirtschaft, Forstwirtschaft sowie etwas Tourismus. Diverse Betriebsansiedlungen und die Nähe zu den (kleineren) umliegenden wirtschaftlichen Zentren setzten zusätzliche Impulse. Es gibt den in Radsportkreisen bekannten Sauwaldman, der mit 130 km/1900 Höhenmeter und 78 km/1000 Höhenmeter eine Herausforderung für die Radsportler darstellt. LandwirtschaftIn der Landwirtschaft ist besonders der Erdäpfelanbau hervorzuheben. Während in den Jahren bis 1980 vorwiegend Erdäpfel für Saatgut angebaut wurde, bildete sich im Folgenden eine eigene Zucht mit den Sauwald Erdäpfeln heraus. Die Art wurde vorerst als Wortbildmarke geschützt. Heute ist sie im Hintergrund dieses Traditionelles Wissens im Register der Traditionellen Lebensmittel eingetragen. Mit diesem Hintergrund wurde diese Region mit der gleichnamigen Bezeichnung im Jahr 2005 Bestandteil der Genussregion Österreich.[1] Sehenswürdigkeiten
Medien
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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