Die 82. Tour de France fand vom 1. bis 23. Juli 1995 statt und führte dabei auf 20 Etappen über 3635 km. Es nahmen 189 Rennfahrer an der Rundfahrt teil, von denen 115 klassifiziert wurden.
1995 feierte Miguel Indurain seinen 5. und letzten Gesamtsieg bei der Tour. Im Vorfeld des Rennens wurden etliche Fahrer zu Mitfavoriten auf den Sieg gezählt. Es gab diverse Athleten, die als gute Berg- und Zeitfahrer gleichermaßen bekannt waren. Erneut zählte der Schweizer Tony Rominger, der zuvor den Giro d’Italia gewonnen hatte, dazu; ebenso sein Landsmann Alex Zülle, dazu Bjarne Riis, Jewgeni Berzin und Laurent Jalabert.
Rennverlauf
Vielleicht war das der Grund für einen überraschenden vorzeitigen Angriff seitens des spanischen Vorjahressiegers. Auf der 7. Etappe, die durch die Ardennen führte, unternahm Indurain einen Ausreißversuch und konnte damit auf die Konkurrenz vorzeitig einen kleinen Vorsprung herausfahren. Einziger, der bei diesem Angriff folgen konnte, war Johan Bruyneel, der sich daraufhin als Etappensieger das Maillot Jaune anziehen konnte. Nach dem Einzelzeitfahren am darauffolgenden Tag war Indurain Gesamtführender in Gelb.
Aber bereits bei der anschließenden Etappe nach La Plagne kam diese Führung ernsthaft in Gefahr, als Alex Zülle in einem Alleingang durch die Alpen zeitweise mehrere Minuten voraus fuhr. Auf der 10. Etappe nach Alpe d’Huez bezwang Marco Pantani den finalen Anstieg von 13,8 Kilometern in der bis heute schnellsten, je gemessenen Zeit (36 Minuten und 50 Sekunden).[1] Eine weitere Attacke hatten Indurain und seine Mannschaft Banesto auf der 12. Etappe abzuwehren, als Laurent Jalabert im Zentralmassiv davonfuhr. Auch er war während der Etappe zeitweise im Besitz des "virtuellen" Gelben Trikots, hatte also einen größeren Vorsprung vor dem Hauptfeld mit dem Leader als dieser in der Gesamtwertung vor ihm. Auch durch die Hilfe anderer Mannschaften, die ihrerseits eigene Interessen verfolgten, gelang es Indurain, seine Führung zu verteidigen.
Auf der Pyrenäenetappe nach Crêtes du Lys kam es dann zu dem tödlichen Unfall von Fabio Casartelli, der auf der Abfahrt vom Col de Portet-d’Aspet bei hohem Tempo zu Fall kam. Die Etappe gewann Richard Virenque im Alleingang, der seinen Jubel auf der Ziellinie damit erklärte, er hätte von dem tödlichen Unfall nichts erfahren. Die folgende Etappe wurde dann zur Trauerfahrt für den Verunglückten.
Die dann folgende 17. Etappe gewann Erik Zabel. Auf dem 18. Teilstück bildete sich früh eine Fluchtgruppe, aus der heraus dann Lance Armstrong wenige Kilometer vor dem Ziel attackierte. Er gewann die Etappe und reckte auf der Ziellinie in einer denkwürdigen Geste die Arme nach oben und zeigte deutlich sichtbar in den Himmel. „Fabio, dieser Sieg ist für dich!“ kommentierte dies Peter Woydt live auf Eurosport. Armstrong war Casartellis Teamkollege bei der Mannschaft Motorola.
Die Etappen
1 Die Fahrer funktionierten die Etappe zu einer Gedenkfahrt zu Ehren des am Vortag bei einem Massensturz tödlich verunglückten Fabio Casartelli um. Das Feld stoppte dann vor dem Ziel und ließ Casartellis Teamkameraden als erstes die Ziellinie überqueren. Sämtliche für diese Etappe ausgelobten Prämien wurden Casartellis Familie zur Verfügung gestellt.
Alle Teams und Fahrer
A: Aufgabe während der Etappe, NA: nicht zur Etappe angetreten, S: suspendiert/ausgeschlossen, ZÜ: Zeitüberschreitung
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ ChronosWatts