Bundespräsident Gustav Heinemann (Briefmarkenserie)
Bundespräsident Gustav Heinemann ist eine bundesdeutsche Dauermarkenserie, die von 1970 bis 1973 erschien und bis etwa 1975 in Gebrauch war. Die Marken erschienen bei der Deutschen Bundespost und bei der Deutschen Bundespost Berlin. Die Berliner Werte unterschieden sich dabei nur durch Schriftzug „Berlin“; Farbe und Wert waren gleich. Auch die Erscheinungsdaten der bundesdeutschen und der dazugehörigen Berliner Ausgabe waren gleich. Die Berliner Marken waren bis zum 31. Dezember 1991 frankaturgültig, die bundesdeutschen Ausgaben bis zum 30. Juni 2002. Ausgabeanlass
– Verfügung Nr. 393/1970 im Amtsblatt-Nr. 73 vom 5. Juni 1970, S. 818 Motiv und DruckverfahrenDas Motiv war auf allen Werten gleich und zeigte das Porträt des – aus der Sicht des Betrachters nach links blickenden – dritten Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Der Entwurf hierzu stammte von Professor Karl Hans Walter aus Nürnberg. Die Serie bestand aus jeweils einfarbigen Bogenmarken und umfasste 21 (Berlin: 23) Werte. Die Marken wurden ausschließlich in Bögen zu je 100 Marken, auf weißes fluoreszierendes Postwertzeichenpapier, im Stichtiefdruck in der Bundesdruckerei Berlin gedruckt. Die im Hochformat gedruckten Marken hatte eine Einzelgröße von 23 × 27,32 mm. Der Stich erfolgte von Hans-Joachim Fuchs. Besonderheiten
Heinemann und die FolgenEine wichtige Regel bei der Ausgabe bundesdeutscher Briefmarken war und ist es, mit Ausnahme des Bundespräsidenten keine lebenden Personen abzubilden oder zu ehren, eine Ausnahme gab es erstmals im Februar 1977, als der französische Politiker und Staatsmann Jean Monnet zum Ehrenbürger Europas ernannt wurde. Die erste Briefmarke im wiedervereinigten Deutschland, die eine noch lebende Person zeigte, erschien im April 2007 anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI. Vor der Heinemann-Serie gab es zwei Dauerserien mit dem Bild von Theodor Heuss (→ Heuss-Serie und Heuss-Medaillon) und zwei Ausgaben mit jeweils zwei Marken anlässlich der Wahl bzw. der Wiederwahl von Heinrich Lübke. Mit ihrer großen Zahl an Werten – neben dem Wert von 5 Pfennig gab es von 10 Pfennig bis hin zu 2 DM, mit Ausnahme des Wertes zu 180 Pfennig, jeden möglichen Wert in 10-Pfennig-Schritten, dazu kamen noch die besonderen Wertstufen in Berlin zu 8 und 15 Pfennig – und ihrer großen Auflage von mehr als 10 Milliarden Stück bei der Deutschen Bundespost und zusätzlich mehr als einer halben Milliarde Berliner Marken erreichte die Dauerserie mit dem Gesicht Heinemanns eine sehr hohe Verbreitung, obwohl bereits wenige Jahre nach seinem Amtsantritt eine zweite konkurrierende Dauerserie „Unfallverhütung“ mit ebenfalls beachtlichen Auflagen ausgegeben wurde. Nach dem Ablauf der Amtszeit Heinemanns und dem Verzicht seines Nachfolgers auf das ihm zugestandene Recht der Abbildung auf einer Dauerserie, dem sich bisher auch alle anderen Amtsnachfolger anschlossen (siehe auch Personen, die zu Lebzeiten auf einer deutschen Briefmarke geehrt wurden und Personen, die zu Lebzeiten auf einer Briefmarke der Bundesrepublik Deutschland abgebildet wurden), wurde die Heinemann-Serie ab 1975 durch die Dauerserie „Industrie und Technik“ abgelöst. Liste der Ausgaben
Siehe auch
Literatur
WeblinksCommons: Bundespräsident Gustav Heinemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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