Das k.u.k. Ulanenregiment „Erzherzog Carl“ Nr. 3 war ein Kavallerieverband zunächst in der österreichischen und danach in der Gemeinsamen Armee innerhalb des Heeres des Kaisertums Österreich.
Seit 1888 hatte das Regiment diesen Namen „auf immerwährende Zeit“ zu führen. Dessen ungeachtet wurden im Jahre 1915 alle Ehrennamen ersatzlos gestrichen. Von da an hieß der Verband nur noch „k.u.k. Ulanenregiment Nr. 3“. Dies ließ sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen. Einerseits, weil sich niemand daran hielt, andererseits hatte die sparsame k.u.k. Militäradministratur verfügt, zuerst alle vorhandenen Stempel und Formulare aufzubrauchen.[1]
1801 mit einem Stamm aus Chargen und Mannschaften von den Ulanen-Regimentern Nr. 1 und Nr. 2, den Dragoner-Regimentern Kinsky Nr. 10 und Savoyen Nr. 13 sowie durch Neuwerbung in Krakau aufgestellt.
1809 wurden Teile des aufgelösten Kosakenpulks eingegliedert.
1814 musste ein Stamm an Chargen und Mannschaften an das neu aufgestellte Ulanenregiment Nr. 4 abgegeben werden.
1860 Eine Division wurde zu dessen Vervollständigung zum bisherigen lombardischen Ulanen-Regiments Nr. 6 versetzt.
Ergänzungen
Das Regiment ergänzte sich von Beginn an aus Galizien
1853 aus dem Werbebezirk des Infanterieregiments Nr. 10 (Przemyśl)
1857–60 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 10 und 30 (Przemysl und Lemberg)
1860–67 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 10 und 40 (Przemysl und Rzeszów)
1867–73 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 10 und 77 (Przemysl und Sombor)
1873–75 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 10 und 45 (Przemysl und Sanok)
1876–83 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 30 und 77 (Lemberg und Sambor)
1883–89 aus dem Bezirk des Infanterieregiments Nr. 89 (Gródek)
Seit 1889 war es mit der Ergänzung dem Bereich des X. Korps (Militär-Territorial-Bezirk Przemysl) zugewiesen.
1805 Kämpfe bei Caldiero in Italien. Auf dem späteren Rückzug durch die Steiermark führte die Rückhut ein Gefecht bei Ehrenhausen
1809 Kämpfe in Deutschland. Detachements nahmen an den Gefechten bei Landshut, der Schlacht von Abensberg und dem Gefecht bei Neumarkt teil. Gefechte bei Gayersdorf, bei Lambach und Ebelsberg. Auf dem Rückzug führte das Regiment ein Gefecht bei Blindenmarkt. Während der Schlacht bei Aspern lag die Einheit bei Stockerau in Reserve. In der Schlacht bei Wagram war nur die Oberst-Division geringfügig beteiligt, als im Gefecht bei Stammersdorf ein Detachement unter Rittmeister Eugen Graf Wratislaw durch eine Attacke das bereits eingekesselte 6. Wiener Freiwilligen Bataillon wieder befreien konnte. Später nahm das Regiment an den Rückzugsgefechten bei Schöngraben, Hollabrunn und der Schlacht bei Znaim teil. Der Regiments-Kommandant, Graf Hardegg, wurde mit dem Militär-Maria-Theresia-Orden ausgezeichnet.
1848 Zum Reservekorps Nugent in Italien abgestellt, nahmen Abteilungen des Regiments an den ersten Gefechten vor Vicenza, dem Gefecht von Sommacampagna (14. Juni) der Schlacht bei Custozza und dem Gefecht bei Le sei Vie teil. Auf dem weiteren Marsch gegen Mailand deckte Oberst Wyss mit der 2. Division die rechte Flanke der Armee und führte ein Gefecht bei Zelobuon Persico. Eine Eskadron wurde zur Belagerung von Osoppo detachiert.
1849 Feldzug im Piemont. Es wurden einige Scharmützel im Rahmen der Streifen- und Sicherungsdienste geführt.
1866 Mit 5 Eskadronen dem 8. Korps der Nordarmee zugeteilt. Dieses Detachement kämpfte im Gefecht bei Skalitz, der Schlacht bei Königgrätz, und den Gefechten bei Zwittau und Tobitschau
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Ulanen den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst kavalleristisch (ob sie als geschlossener Verband oder Eskadronsweise als Divisionskavallerie eingesetzt wurden, ist zurzeit nicht bekannt), wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet.
Verbleib
Nach Ende des Krieges kehrte der Verband geordnet in seine Garnison nach West-Galizien zurück. Darüber, ob das Regiment sich selbst auflöste, von der polnischen Interimsregierung aufgelöst oder in die neue polnische Armee eingegliedert wurde, liegen gegenwärtig keine Erkenntnisse vor.
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie, bzw. bei 160 Reitern je Eskadron.
(Bei der, durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform war die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie bereits aufgegeben worden. )
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Bedingt durch die ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: K.u.k. Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)