1769 wurde dem Regiment in der neu errichteten Kavallerie-Rangliste die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 21 zugeteilt. Der Name lautete jedoch bis 1798 weiterhin nach dem Regimentsinhaber (der nicht auch der Kommandant sein musste). Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni – oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment dann auch seinen Namen.
Nach der Änderung des Systems 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Hierbei erfolgte zunächst die Umbenennung in Cürassier-Regiment Nr. 7.
Von 1854 bis 1884 hieß das Regiment Dragonerregiment Wilhelm Herzog von Braunschweig Nr. 7
Seit 1888 hatte das Regiment seinen Namen immerwährend zu führen. Dessen ungeachtet wurden im Jahre 1915 alle Ehrennahmen ersatzlos gestrichen. Das Regiment hieß von da an nur noch Dragonerregiment Nr. 7 (Dies ließ sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits weil die sehr sparsame k.u.k. Militärverwaltung angeordnet hatte, zunächst alle noch vorhandenen Formulare und Stempel aufzubrauchen!)[1]
Zur Systematik wurden nachträglich auch folgende Nummerierungen eingeführt: 1663/1 (nach Tessin)[2], Kürassierregiment K 8 (nach Bleckwenn)[3].
Im November 1663 errichtete der Generalfeldwachtmeister Garnier in Schlesien das Kürassier-Regiment Garnier.
1664 mussten 200 Reiter an das Kürassier-Regiment Metternich abgegeben werden
1665 wurden Teile des aufgelösten Reiter-Regiments Schmidt eingegliedert
1679 wurden vier Kompanien des aufgelösten Kürassier-Regiment Kaunitz eingegliedert
1682 war je eine Kompanie zur Errichtung der Kürassier-Regimenter Sachsen-Lauenburg (später Dragoner Nr. 9) und Veterani (1801 als Zezschwitz Nr. 5 aufgelöst) abzugeben
1707 Teile des aufgelösten Kürassier-Regiment Bartel eingegliedert
1721 eine Kompanie des aufgelösten Dragoner-Regiment Battée eingegliedert
1731 Teile der 1727 aufgestellten Auctions Kompanie an das Kürassier-Regiment Portugal (später Dragoner Nr. 9) abgegeben
1769 die Karabinier Kompanie an das neu aufgestellte 2. Carabinier - Regiment (später Dragoner Nr. 1) abgegeben, im Ausgleich dafür wurde eine Eskadron des aufgelösten Kürassier-Regiment de Ville zugewiesen
1768–1798 führte das Regiment die Kavallerie-Ranglistennummer 21
1775 die Oberstlieutenants - Division des aufgelösten Kürassier-Regiment Rothschütz übernommen
1798 erhielt das Regiment die Bezeichnung Kürassier-Regiment Nr. 7
1802 wurde die Oberstlieutenants-Division des aufgelösten Kürassier-Regiment Zezschwitz Nr. 5 übernommen
1675 Teile des Regiments im Gefecht bei Bischen, in der Schlacht bei Altenheim, den Gefechten bei Benfelden und Molsheim. Bei Theux gerieten zwei Kompanien in Kriegsgefangenschaft. Der Regimentsinhaber, Generalfeldwachtmeister Dünewald wurde in Anerkennung seiner Verdienste, die er sich hier erworben hatte, in den Grafenstand erhoben.
1676 Hohe Verluste im Gefecht bei Gengenheim (Zabern) Zur Belagerungstruppe vor der Festung Philippsburg abgestellt
1677 Patrouillen- und Sicherungsdienste in Lothringen
1678 nach Ungarn beordert. Gefecht bei Heiligenkreuz
1697 Im Korps Rabutin nach Ungarn verlegt. Schlacht bei Zenta. Ein Detachement unter Generalfeldwachtmeister Viard war am Streifzug gegen Uj-Palánka beteiligt
1698 mit der Hauptarmee gegen Temesvár vorgerückt. Streifzug nach Arad
1703 Aus Slawonien zum Korps Schlick nach Deutschland abgestellt. Bei Eisenbirn erlitt das Regiment im Scharmützel mit bayerischen Truppen hohe Verluste. Danach Verlegung auf den Kriegsschauplatz nach Ungarn. Gefecht bei Levencz
1789 Zur Belagerung von Belgrad abgerückt. Abteilungen des Regiments nahmen im Banat an den Gefechten bei Alibunár, Boksan, Szent Mihály und der Eroberung von Uj-Palánkla teil.
1796 Abmarsch zum Korps Latour nach Deutschland. Eine Division zeichnete sich im Gefecht bei Herbolzheim aus. Gefecht bei Immenstadt mit besonderer Auszeichnung, bei Isny, Memmingen und Schliengen
1848 in der Armee des BanusJellacic nahm das Regiment an den Gefechten bei Pákozd und Velencze, der Einschließung von Wien sowie am Gefecht bei Schwechat teil. Später in Ungarn Kämpfe bei Bábolna und bei Moór
1849 Kämpfe bei Tetény, die Majors-Division mit Auszeichnung bei Szolnok. Detachements kämpften bei Czegléd, Czibakháza und Szolnok, bei Tapio-Bicske, Isaszeg und Keresztúr. Im Sommerfeldzug Kämpfe bei Kács, ein Gefecht bei O-Becse und Schlacht bei Hegyes
1866 Vier Eskadronen in der 2. Reserve Kavallerie-Division der Nordarmee eingeteilt. Keine größere Kampfhandlung in der Schlacht bei Königgrätz. Vereinzelte Vorpostengefechte bei Tischnowitz.
→Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Kavallerie-Regimenter den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Zum Teil bestanden sie im Regimentsverband weiter, zum Teil wurden sie eskadronsweise auf die Infanterie-Truppendivisionen, Korps- und Armeestäbe als sogenannte Divisionskavallerie aufgeteilt (sie versahen dort Dienste als Aufklärungs- und Meldereiter sowie als Sicherungs-Detachements). Die meisten der Regimenter mussten jedoch bald die Pferde abgeben (soweit sie noch welche hatten) und kamen danach zum infanteristischen Einsatz. Genauere Erkenntnisse liegen zurzeit nicht vor.
Verbleib
Nach der Proklamation der Tschechoslowakei als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die tschechischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung von der tschechischen Mannschaft des Regiments Folge geleistet. (Staatsrechtlich galt das auch für die Deutsch-Böhmischen Soldaten, da sie jetzt plötzlich tschechoslowakische Staatsbürger waren. Inwieweit sie dieser Aufforderung nachgekommen sind, ist nicht mehr nachvollziehbar, dürfte jedoch eher die Ausnahme gewesen sein.) Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat, ist gegenwärtig nicht bekannt.
Verbandszugehörigkeit und Status im Juli 1914
XI. Korps - 8. Kavallerie Truppendivision - 13. Kavalleriebrigade
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie, bzw. 160 Reitern je Eskadron.
(Bei der, durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform war die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie aufgegeben worden.)
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Bedingt durch die ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zum Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: K.u.k. Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)
Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien; in: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Band 3: Maria Theresia - Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit; Graz, Wien, Köln 1967. S. 25–53.
Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3-88379-125-3; S. 17ff.
Bertrand Michael Buchmann, Österreich und das Osmanische Reich, Wien, WUV-Univ.Verl.-1999. ISBN 978-3-85114-479-6.
Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts; 3 Bände; Biblio Verlag: Osnabrück 1986–1995. ISBN 3-7648-1763-1. S. 152ff.
Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede (PDF; 325 kB)