Im Langlauf setzte sich der Umbruch im Programmangebot fort. Es kam zu folgenden Änderungen:
15-km-Langlauf, Männer: Zusätzlich zum Lauf im klassischen Stil gab es ein Rennen im freien Stil.
Kürzeste Distanz im Frauenlanglauf: Der 5-km-Lauf wurde gestrichen, stattdessen betrug die Länger der kürzesten Distanz nun 10 km.
10-km-Langlauf, Frauen: Zusätzlich zum Lauf im klassischen Stil gab es ein Rennen im freien Stil.
15-km-Langlauf, Frauen: Diese Distanz wurde zusätzlich ins Frauenangebot aufgenommen.
30-km-Langlauf, Frauen: Der 20-km-Lauf wurde zugunsten eines Rennens über 30 km gestrichen.
Sportliche Erfolge
Besonders erfolgreich waren bei diesen Weltmeisterschaften im eigenen Land die Finnen. Sechs Goldmedaillen gewannen sie und errangen vordere Platzierungen durchweg in allen Disziplinen. Besonders stark waren die finnischen Langläuferinnen. Marjo Matikainen und Marja-Liisa Kirvesniemi gewannen je zwei Goldmedaillen, Pirkko Määttä je einmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Die sowjetische Läuferin Jelena Välbe errang ebenfalls zwei Goldmedaillen. Im Männerbereich gab es für den wiedererstarkten SchwedeGunde Svan gleich dreimal Gold, der NorwegerTrond Einar Elden wurde Doppelsieger in der Nordischen Kombination (Einzel- und Teamwertung). Im Skispringen gewann der FinneJari Puikkonen ebenfalls zwei Goldmedaillen.
Zeitplan
Datum
Uhrzeit
Disziplin
17. Februar
13:00
10-km-Langlauf Frauen, klassisch
18. Februar
10:00
30-km-Langlauf Männer, klassisch
13:00
Nordische Kombination, Einzelspringen
19. Februar
09:00
Nordische Kombination, 15-km-Langlauf, Einzel
11:00
10-km-Langlauf Frauen, Freistil
11:00
Sprunglauf Großschanze, Einzel
20. Februar
13:00
15-km-Langlauf Männer, Freistil
21. Februar
13:00
15-km-Langlauf Frauen, klassisch
22. Februar
13:00
15-km-Langlauf Männer, klassisch
15:30
Sprunglauf, Mannschaft
23. Februar
10:00
Nordische Kombination, Springen, Mannschaft
13:00
4 × 5 km Langlaufstaffel Frauen
24. Februar
10:00
Nordische Kombination, 3 × 10 km Langlaufstaffel, Mannschaft
Gunde Svan war bei allen Zwischenzeiten der Schnellste. Der Österreicher Markus Gandler war zwar bei den ersten Zwischenzeiten noch unter den ersten Zehn, kam am Ende jedoch nur als 46. ins Ziel.[3]
Oberstdorf-Goldmedaillengewinner Maurilio De Zolt hatte keine Chance und büßte 3:33,9 Minuten ein. Die beiden österreichischen Teilnehmer gaben auf: Alois Stadlober bereits nach 9 km (falsche Skiwahl) und Markus Gandler nach 20 km (mit 6 Minuten Rückstand auf Svan)[5]
Datum: 24. Februar 1989
Insgesamt nahmen Staffeln aus 19 Nationen an dem Bewerb teil, darunter auch Mannschaften aus Griechenland, den Niederlanden, Australien und Dänemark.
Die vier Erstplatzierten kamen unmittelbar hintereinander ins Stadion und es entwickelte sich ein phantastischer Zielspurt. Österreich konnte sein Ziel – einen Rang zwischen fünf und acht – nicht erreichen. Zwar vermochte Alois Stadlober von Rang zehn auf acht nach vorne zu stoßen, aber Debütant Alexander Marent fiel wieder auf zehn zurück und letztlich musste Markus Gandler noch den Deutschen Jochen Behle ziehen lassen.[6]
Der Wettbewerb war in den Jahren zuvor so nicht ausgetragen worden. Auf dem Programm hatte vormals die 5-km-Distanz gestanden, klassisch gelaufen, Siegerinnen in dieser Disziplin waren: Weltmeisterin 1987: FinnlandMarjo Matikainen Olympiasiegerin 1988: FinnlandMarjo Matikainen
Datum: 19. Februar 1989
Weltmeisterin Jelena Välbe war der Konkurrenz schon nach halber Distanz davongeskatet.[8]
In den Jahren zuvor wurde dieser Wettbewerb über die Distanz von 20 km ausgetragen, die Siegerinnen: Weltmeisterin 1987: SchwedenMarie-Helene Westin Olympiasiegerin 1988: SowjetunionTamara Tichonowa
Datum: 25. Februar 1989
Die Finnin Marjo Matikainen schrieb mit fünf Medaillen Skigeschichte.[10]
Der Wettbewerb war für den 25. Februar angesetzt, doch wegen der schlechten Wetterbedingungen wurde das Springen nach einem Durchgang nach drei Stunden abgebrochen. Am Schlusstag der Weltmeisterschaften gab es einen Re-Start, der aber nach einem Durchgang wegen zu starker Winde beendet wurde, sodass das Resultat dieses Durchgangs auch das Endergebnis war. Österreichs Medaillengewinner Heinz Kuttin hatte sich erst im letzten Augenblick für diese Weltmeisterschaften qualifizieren können, und nach dem schweren Sturz im Training eine Woche vor dem Wettkampf schien seine Teilnahme auf der kleinen Schanze gefährdet.[12][13][14]
In der Entscheidung um Gold schien vorerst Norwegen den großen Favoriten Finnland bezwingen zu können, denn Clas Brede Bråthen überbot Jari Piukkonen und Ole Gunnar Fidjestøl war stärker als Matti Nykänen. Doch der finnische Schlussspringer Risto Laakkonen, Sieger der Vier-Schanzen-Tournee, bot Jon Inge Kjørum Paroli und sicherte den Gastgebern die Goldmedaille. Die Aufholjagd der Österreicher war erfolglos. Zwar brachte Werner Haim mit 102 Metern seine Farben wieder an die ČSSR heran, aber Ladislav Dluhoš war mit 116 m eindeutig stärker als Ernst Vettori (100), und weil auch Jan Boklöv (116) und Andrei Werweikin (114) stärker waren, rutschte das von Rupert Gürtler betreute Team auf Rang sechs ab.[17][18][19] Für Matti Nykänen war es der letzte Sieg bei einer Großveranstaltung.
Tolles Team, deutsche Olympiasieger in der Nordischen Kombination nur noch zweite Wahl. In: Der Spiegel vom 15. Januar 1989, spiegel.de, abgerufen am 6. November 2023