Großer Preis von Belgien 1999
Der Große Preis von Belgien 1999 (offiziell LVII Foster’s Grand Prix de Belgique) fand am 29. August auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Spa statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999. BerichtHintergrundNach dem Großen Preis von Ungarn führte Eddie Irvine in der Fahrerwertung mit zwei Punkten vor Mika Häkkinen und mit 20 Punkten vor David Coulthard und Heinz-Harald Frentzen. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit vier Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 52 Punkten vor Jordan-Mugen-Honda. Vor dem Rennwochenende legten die Teams Testtage in Silverstone ein, Häkkinen konnte sich an allen drei Tagen die Bestzeit sicher. Ferrari testete in Mugello mit Michael Schumacher, welcher vor dem Training von den Ärzten eine Freigabe bekommen hatte. Allerdings musste nach rund 20 Runden das Training wegen Knöchelschmerzen beendet werden und Mika Salo musste ihn ein viertes Mal ersetzen. Vor dem Rennen bestätigten mehrere Teams ihre Fahrerpaarung für die nächste Saison, so behielt Benetton das Duo Giancarlo Fisichella und Alexander Wurz, Sauber verpflichtete Salo sowie verlängerten Pedro Diniz Vertrag und Jordan verpflichtete Jarno Trulli als Ersatz für Damon Hill, welcher nach der Saison seine Karriere beendete. Mit Hill (dreimal) trat ein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an. TrainingFreitagstrainingCoulthard holte sich mit 1:53,577 Minuten die schnellste Zeit vor seinem Teamkollegen Häkkinen, dahinter folgten Fisichella, Frentzen, Hill und Ralf Schumacher. Die Ferrari-Piloten Salo und Irvine belegten die Plätze acht und neun. Jacques Villeneuve hatte nach der Kemmel-Gerade einen Unfall, als beim Anbremsen die rechte Vorderradaufhängung brach. Er konnte unverletzt aussteigen. Der langsamste Fahrer, Ricardo Zonta, lag rund vier Sekunden hinter der Bestzeit.[2] SamstagstrainingMit 1:51,047 Minuten holte sich Frentzen die schnellste Trainingszeit vor Ralf Schumacher, Coulthard, Hill, Villeneuve, Irvine, Häkkinen auf Platz sieben und Salo auf Platz acht. Der langsamste Fahrer, Marc Gené, lag rund vier Sekunden hinter der Bestzeit.[3] QualifyingDas Qualifying musste zweimal mit der roten Flagge unterbrochen werden, beide Male waren die BAR-Wagen involviert. Vor dem Qualifying forderte Villeneuve seinen Teamkollegen Zonta heraus, die Eau-Rouge-Kurve mit Vollgas zu befahren. Villeneuve war der Erste der beiden, welcher sich diesem Risiko annahm, doch mitten in der Kurve brach das Heck aus, Villeneuve schlitterte rückwärts in die Reifenstapel rechts von der Strecke und überschlug sich. Die Sitzung wurde für zwölf Minuten unterbrochen, Villeneuve konnte unverletzt aussteigen. Etwas nach dem Unfall äußerte sich Villeneuve folgendermaßen über seinen Unfall:
– Jacques Villeneuve Direkt als das Qualifying wieder freigegeben wurde, versuchte es Zonta ebenfalls. Sein Heck brach früher als Villeneuves aus, er drehte sich teilweise, grub sich ins Kiesbett links der Strecke ein und überschlug sich so. Während er sich kopfüber befand, schlug der Wagen in die Begrenzungsmauer ein, überschlug sich wieder und drehte sich acht Mal um die eigene Achse, bevor der Wagen im Kiesbett rechts von der Strecke zum Stehen kam. Zonta konnte, wie Villeneuve vorher, ebenfalls unverletzt aussteigen. Der Teamchef von BAR, Craig Pollock, äußerte sich zu den beiden Unfällen in einem Interview folgendermaßen:
– Craig Pollock Häkkinen sicherte sich mit 1:50,329 Minuten die Pole-Position vor Coulthard, Frentzen, Hill, Ralf Schumacher und Irvine, Salo belegte nur den neunten Platz mit knapp 1,8 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Der langsamste Fahrer, Pedro de la Rosa, lag rund viereinhalb Sekunden hinter der Bestzeit.[4] Warm-UpHäkkinen sicherte sich mit 1:54,019 Minuten die schnellste Rundenzeit vor Ralf Schumacher, Olivier Panis, Jean Alesi, Hill, Irvine und Coulthard auf Platz sieben. Salo, der zweite Ferrari-Pilot, belegte den 13. Platz mit knapp eineinhalb Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Der langsamste Fahrer, Zonta, lag rund viereinhalb Sekunden hinter der Bestzeit.[5] RennenToranosuke Takagi und Alessandro Zanardi wechselten vor dem Rennstart in die jeweiligen Ersatzwagen. Beim Start konnte Coulthard sich vor Häkkinen setzen, doch in der ersten Kurve berührten sich beide Fahrer, ohne jedoch ihre Wagen schwerer zu beschädigen. Irvine hatte einen guten Start und konnte zwei Plätze gut machen, Takagi und Zonta blieben beim Start stehen. Während Takagi aufgeben musste, konnte Zonta das Rennen mit deutlichem Rückstand wieder aufnehmen, bis er elf Runden vor Schluss wegen eines Getriebeschadens aufgeben musste. Nach der ersten Runde führte Coulthard vor Häkkinen, Frentzen, Irvine, Ralf Schumacher und Zanardi. Gegen Häkkinen wurden ab der fünften Runde Ermittlungen gestartet, da er vor der Rennfreigabe angerollt und dementsprechend einen Frühstart ausgelöst haben soll, doch es wurde keine Strafe ausgesprochen. In Runde 20 flog Diniz in der Eau-Rouge-Kurve ab, da die Aufhängung des Wagens brach. Der Brasilianer drehte sich zwei Mal und blieb rechts von der Strecke vor der Mauer im Kiesbett liegen. Trotz der hohen Geschwindigkeit schaffte es Diniz, die Reifenstapel nicht zu berühren. Coulthard behielt die Führung während des Rennens ununterbrochen und gewann das Rennen vor Häkkinen und Frentzen.[6] Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Irvine, Ralf Schumacher und Hill. Nachdem Villeneuve die ersten 11 Rennen der Saison allesamt nicht beenden konnte, erreichte er erstmals das Ziel. Den Pokal für den siegreichen Konstrukteur McLaren nahm der technische Direktor Adrian Newey entgegen. Häkkinen sicherte sich mit 1:53,955 Minuten die schnellste Runde. Nach dem RennenHäkkinen weigerte sich, Coulthard nach dem Rennen die Hand zu schütteln.[7] In der Fahrerwertung übernahm Häkkinen wieder die Führung vor Irvine und Coulthard. In der Konstrukteurswertung übernahm McLaren-Mercedes die Führung vor Ferrari. Jordan-Mugen-Honda blieb Dritter. MeldelisteKlassifikationQualifyingRennen
WM-Stände nach dem RennenDie ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
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