Bob WollekRobert Jean „Bob“ Wollek (* 4. November 1943 in Straßburg; † 16. März 2001 in Sebring, Florida) war ein französischer Automobilrennfahrer. Er starb nach einem Unfall mit dem Fahrrad, als er sich auf das 12-Stunden-Rennen von Sebring vorbereitete. KarriereBob Wollek begann seine sportliche Karriere auf Skiern und trat als Universitäts- und Militärmeister von 1966 bis 1968 für das französische Team an. Bei seinen Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 1968 in Grenoble verletzte er sich jedoch schwer und musste seine Skifahrerkarriere beenden.[1] Er konzentrierte sich nun auf den Motorsport, wo er bereits 1967 mit einem Klassensieg bei der Rallye du Mont-Blanc auf einem Renault 8 Gordini debütiert hatte.[2] Wollek war vor allem als Sportwagenpilot bekannt. In den 1970er-Jahren war er schon für das Kölner Team Kremer Racing auf einem Porsche 935K2 unterwegs. Er gewann viermal die 24 Stunden von Daytona und 1982 (auf einem Porsche 936) sowie 1983 (auf einem Porsche 956) die Deutsche Rennsport-Meisterschaft, eine Vorläuferserie der heutigen DTM. Er war lange Jahre Werksfahrer für Porsche in den unterschiedlichsten Rennserien und konnte in seiner langen Karriere fast alle großen Sportwagenrennen gewinnen. Dazu feierte er ungezählte Klassensiege. Trotz dreißig Teilnahmen zwischen 1968 und 2000 blieb ihm ein Erfolg bei den 24 Stunden von Le Mans versagt. Er schaffte zwar sechs Podienplätze (viermal Zweiter, zweimal Dritter) aber der große Triumph wollte sich nie einstellen. Am Ende seiner Karriere hatte er noch zweimal die Chance auf den Sieg, aber 1997 fiel der in Führung liegende Porsche 911 GT1 am Morgen des Sonntags durch einen Fahrfehler Wolleks in der Arnage-Kurve aus. Der Wagen drehte sich, schlug gegen die Leitplanke und beschädigte die hintere Radaufhängung. (Sieger wurde der Joest-Porsche mit Alboreto/Johansson/Kristensen.) Ein Jahr später gewann zwar auch ein Porsche, aber Wollek saß wieder im falschen Auto und musste sich erneut mit Rang zwei begnügen. Nach dem Rückzug von Porsche aus der großen Sportwagenklasse wechselte Wollek in die GT-Klasse. Bis in das Jahr 2000 feierte er Klassensiege mit dem Porsche 993 GT2 in der ALMS. Das Jahr 2001 sollte Wolleks Plänen nach seine letzte Saison als Rennfahrer sein, anschließend sollte er Aufgaben im Porsche-Motorsport-Management übernehmen.[3] Tödlicher UnfallBob Wollek hatte die 12 Stunden von Sebring bereits 1985, mit Anthony Joseph Foyt als Teampartner auf einem Porsche 962 gewonnen. Obwohl Wollek 2001 schon weit über 50 Jahre alt war, war er im Rennsport noch immer voll konkurrenzfähig. Er verfolgte stets ein strenges Trainingsprogramm, das vor allem auf dem Radfahren aufbaute, und war während seiner gesamten Karriere immer einer der fittesten Piloten. Am Freitag, dem 16. März 2001 gegen 16:30 Uhr, nachdem er sich für das 12-Stunden-Rennen qualifiziert hatte und mit dem Fahrrad auf dem Weg zurück in sein Hotel war, fuhr er von Sebring kommend den Highway 98 entlang, als er von einem Wohnmobil, gefahren von einem 82-jährigen Amerikaner, angefahren wurde. Er starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Besonders tragisch war, dass Wollek vor dem Rennen angekündigt hatte, sich im Laufe der Saison vom aktiven Rennsport zurückzuziehen, um danach als „Botschafter“ für Porsche zu arbeiten. Bei allen großen Sportwagenrennen wurden 2001 Schweigeminuten für Wollek eingelegt. RekordeWollek bestritt zwischen 1968 und 2001 480 GT- und Sportwagenrennen. Die 73 Gesamt- und 24 Klassensiege sind Rekord. 198 Rennen beendete er unter den ersten Drei des Gesamtklassements. 60-mal startete er aus der Pole-Position. In den Vereinigten Staaten war er ob seiner Erfolge als „Brilliant Bob“ bekannt.[4] StatistikLe-Mans-Ergebnisse
Sebring-Ergebnisse
Einzelergebnisse in der Sportwagen-WeltmeisterschaftWeblinksCommons: Bob Wollek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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